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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift
Autoren: William H. Keith
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hinunter schäumte und kochte das Wasser, aber hier schlugen nur sanfte Wellen ans Ufer.
»Und das ist gar keine so schlechte Idee. Yarin, mach daß du ins Wasser kommst und kühl dich ab! Ich steh Wache, bis du wieder rauskommst. Ramage, nehmen Sie sich ein paar Leute und sehen Sie nach der Hornisse, die wir ausgeschaltet haben. Vielleicht können wir sie übernehmen.«
»In Ordnung, Feldwebel.«
Aber anstatt auf den Hang hinaus zu treten, von wo aus sie die Senke beobachten konnte, parkte Lori den Heuschreck über den verstreuten Trümmern von Enzelmans Wespe. Zwei Soldaten hatten das Cockpit des Mech aufgehebelt und holten Gariks zerschmetterten Leichnam heraus. Sie erschrak, als sie sah, wie blutverspritzt die Kanzel war.
Garik war der letzte der Begleiter gewesen, die mit ihr den Weg aus der Heimat angetreten hatten. Und er war mehr als das gewesen. Er war ein Freund gewesen, als sie einen brauchte, und sie hatten einander geliebt — oder zumindest ein Bett geteilt. Lori fühlte sich einsamer als je zuvor, seit sie diesen grausamen Planeten betreten hatte.
Die Zeitanzeige gab an, daß seit Beginn der Schlacht eine halbe Stunde vergangen war. Wo war Grayson? Wenn alles nach Plan verlaufen wäre, hätte er inzwischen hier sein müssen und ihre kleine Gruppe durch das kalte Seewasser auf dem Weg nach Norden ans Meer.
Irgend etwas mußte schiefgegangen sein. Wenn Grayson nicht hier war, mußte er tot in seinem zerschmetterten BattleMech auf dem Stahlbeton des Raumhafenfelds liegen. Und den Rest von ihnen würde es auch erwischen, sobald die Mechtruppen des Herzogs abgekühlt genug für einen zweiten Angriff waren.
Einen Moment lang überlegte Lori, ob sie sich jetzt zurückziehen sollten, solange sie noch eine Chance hatten. Aber als sie den Schweiß von der Stirn wischte, war ihr klar, daß sie unter allen Umständen auf Grayson warten mußte. Sie hatte ihr Versprechen gegeben. Aber er hätte doch wirklich inzwischen hier sein müssen. Sie blickte noch einmal auf die Zeitanzeige. Wenn sie sich nur noch fünfzehn Minuten halten konnten ...

34
    Seine acht Meter langen Beine verliehen dem schwarzgrauen Marodeur ein hageres Aussehen und die an seinem Rücken montierte Autokanone lag mehr als zwei Meter über Grayson s Cockpit. Von allen BattleMechs erschien Grayson der Marodeur als der düsterste und tödlichste. Die Bewegung der Ortungsantennen an den Seiten der herabhängenden Pilotenkanzel erinnerten an die zuckenden Kauwerkzeuge einer gigantischen zweibeinige Krabbe. Die überdimensionalen Unterarme, in denen die PPKs und Laserkanonen untergebracht waren, verbreiteten den Eindruck roher, unaufhaltsamer Gewalt.
    Grayson starrte der Erscheinung mit einer Mischung aus Angst und Haß entgegen. Mit einem Dunkelfalke einen Marodeur herauszufordern war ein riskantes Unternehmen. Der Marodeur war 20 Tonnen schwerer und sei
    ne beiden Laser und Partikelprojektorkanonen waren der Bewaffnung des Dunkelfalke weit überlegen. Graysons Vorteile waren dagegen Geschwindigkeit, Beweglichkeit und seine grenzenlose Rachsucht. Sein Rachedurst hatte sich zu einer solch brennenden Wut gesteigert, daß er seinen Dunkelfalke herumriß und dem Neuankömmling mit schnellem bodenfressenden Trab entgegenstürmte.
    In seinen Helmlautsprechern krachte die Statik, als jemand nach seiner Gefechtsfrequenz suchte. Dann hörte er die elektronische Stimme seines Gegners.
    »Wir wußten, daß Sie kommen würden, Carlyle. Wir waren auf Sie vorbereitet.«
Grayson antwortete nicht. Er überprüfte seine Waffensysteme ein letztes Mal und hob die Energiezufuhr seines Reaktors um eine Stufe an. Beherrschung, sagte er sich. Du darfst nicht die Beherrschung verlieren und unbedacht angreifen. Er will dich nur aus der Ruhe bringen. Beherrschung...
»Mein Name ist Vallendel«, sprach der Marodeur weiter. »Und ich habe auf Sie gewartet. Sie haben keine Chance. Ich freue mich darauf, Sie und Ihre Maschine in einen blutigen Schrotthaufen zu verwandeln. Genau wie ich es mit Ihrem Vater und seinem Feuerfalke getan habe ...«
Aus 150 Metern Entfernung löste Grayson seine Autokanone aus. Er schickte eine lange, donnernde Salve von Explosivgranaten gegen die Torso- und Rückenpanzerung des Marodeur. Dann verlagerte er seine Schüsse etwas. Die >Schwachpunkte< eines Marodeur waren sein Kopf und seine Beine, allerdings konnte man bei diesem Koloß nur im Vergleich mit der massiven Panzerung seines Torso und seiner Arme überhaupt von Schwachpunkten sprechen. Grayson
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