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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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scharfe, abrupte Art. Er schoß seine Fragen ab wie ein Mech Kurzstreckenraketen. Und Grayson wußte nicht, wieviel er über die Beziehung seiner Tochter mit dem Fremdweltleranführer der Trellwan-Lanciers wußte. Trells neigten dazu, ihre Frauen und Töchter extrem abzuschirmen und alle Begegnungen zwischen den Geschlechtern wurden normalerweise von einer Duennsha genannten weiblichen Verwandten als Anstandsdame überwacht. Mara besaß mehr persönliche Freiheiten und unbeaufsichtigte freie
    Zeit als die meisten Trellmädchen. Sie hatte ihre eigene Wohnung neben dem Haus ihres Vaters an der Nabe und ging sogar ohne Begleitung an ihren Arbeitsplatz in den Palastbüros. Ob er weiß, daß ich mit ihr geschlafen habe?
    Die tiefstehende rote Sonne warf lange Schatten durch die Fenster hinter Stannic in den Raum. Der Zweittag ging in zähen Stunden seinem Ende entgegen. Draußen wurde daran gearbeitet, die Fenster mit Isolierplatten abzuschirmen. Mit dem Anbruch der Zweitnacht würde die Temperatur zur letzten Talfahrt vor dem Beginn der Erwärmung ansetzen. In der Ferne hingen die Wolken grau und schwer über den Bergen. Da oben schneit es noch, dachte Grayson.
    Adel räkelte sich in seinem Sessel. »Ihnen fehlt es immer noch an Selbstvertrauen, junger Mann. Der Retter von Sarghad kann sich seiner Leistungen doch wohl sicher sein?«
    Grayson drehte sich mit kaum verhohlener Ungeduld um. »Ich kann sicher sein, General, daß wir bis jetzt Glück gehabt haben. Ich kann auch sicher sein, daß drei leichte Mechs gegen schwere Einheiten nicht weit kommen. Haben Sie auch nur eine Vorstellung davon, was Sie da von uns verlangen?«
    »Man erwartet einen Sieg, Grayson«, mischte sich Stannic ein. »In gewissem Sinne arbeiten Ihre Erfolge gegen Sie. Nachdem Sie am Raumhafen die beiden Mechs erbeutet haben, beginnt das Volk sich zu fragen, warum Sie nicht weitergekämpft und die Burg erobert haben.«
    »Die Burg erobert!« Das hatte Grayson nicht erwartet. »Die Burg erobert — mit drei 20-Tonnen-Mechs?«
Varney lehnte sich vor. Sein Gesicht drückte Besorgnis aus. »Was würden Sie benötigen, um die Burg zu stürmen, Grayson?«
Adel schnaufte. »Wenn ich mich recht entsinne, wurde die Burg dem Commonwealth mit drei Mechs abgenommen — und das, obwohl vier Mechs sie bewachten!«
»Ich glaube nicht, daß es notwendig ist, sinnlose Vorwürfe ins Spiel zu bringen, General«, erwiderte Varney. Er blickte zu Stannic hinüber und wandte sich dann wieder an Grayson. »Wir befehlen Ihnen keinen Angriff, Grayson. Aber wir möchten einen Aktionsplan sehen, eine konstruktive Einsatzmöglichkeit für die Lanciers. Versuchen Sie eine Studie auszuarbeiten und in, sagen wir, 70 Stunden auf meinem Tisch zu haben?«
»Aber... Sir...«
»Wirklich, mein Sohn. Wenn Sie erst einmal in eine Führungsposition hineingewachsen sind, werden Sie feststellen, daß alles, was Sie tun, eine politische Komponente bekommt.«
»Eine politische Komponente? Was hat Politik damit zu tun?« Grayson hatte nie viel für Politik übrig gehabt.
Seine Haltung gegenüber jedem System, das mehr Papier und Worte als irgend etwas anderes produzierte, war immer von Ungeduld geprägt gewesen.
»Ich weiß nicht, ob es Ihnen klar ist, mein Sohn, aber Sie und Ihre Lanciers sind im Moment der Dreh- und Angelpunkt einiger Kontroversen.«
Grayson schüttelte den Kopf. »Dafür war ich zu beschäftigt.«
»Das dachte ich mir. Aber es gibt eine Gruppe, die sich als Friedenspartei bezeichnet, die im Ministerrat einige Unterstützung genießt... diese Gruppe findet, daß wir uns mit den Banditen arrangieren sollten.«
»Arrangieren?«
»Nicht spucken, Junge!« bemerkte Adel. »Achten Sie auf die Möbel!«
Varney warf Adel einen mißbilligenden Blick zu. »Ich frage mich, ob es Ihnen etwas ausmachen würde, uns einen Augenblick allein zu lassen, General?«
Das Gesicht des Gardegenerals versteinerte einen Augenblick lang, aber dann entspannte er sich wieder; er
stand auf und nickte Varney und Stannic zu. »Nun gut. Das alles bringt ohnehin nichts ... das ist Ihnen wohl klar, oder? Stannic, Sie zumindest, sollten es besser wissen! Sie waren Gardeoffizier, bevor Sie Politiker wurden! Die Lanciers brauchen vor allem eine einheitliche Kommandostruktur und nur die Garde hat das politische Gewicht, diese Operation zu überwachen.«
Als Adel den Raum verlassen hatte, fragte Grayson: »Er mag mich nicht, oder?«
Varney hob die Schultern, aber sein Mundwinkel zuckte dabei. »Er ist mächtig und

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