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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Lori stieß einen Warnruf aus und trat zwischen Grayson und den Angreifer.
    Der stieß sie mit dem Arm zur Seite. »Aus dem Weg, Lady!« Aber Loris Hände hatten sich um sein Handgelenk und seinen Ellbogen gelegt und ihr gestiefelter Fuß trat gegen sein Knie.
    Die Klinge surrte auf ihr neues Ziel zu, aber Grayson packte den rechten Arm des Angreifers, während Lori ihn mit dem Kopf voran gegen die Mauer warf. Ein häßliches Krachen begleitete den Aufprall. Das Vibromesser tanzte auf dem Pflaster herum und schnitt Löcher in den Stahlbeton. Dann zog Grayson die Stromverbindung heraus, und die glühende Gefahr war gebannt. Der Angreifer sank zu Boden.
    Grayson hockte sich nieder und tastete an der Kehle des Mannes nach dessen Puls. »Er ist tot. Hat sich das Genick gebrochen.«
    »Verdammt«, stieß Lori aus.
»Was ist?«
»Ich wollte ihn nicht umbringen. Jetzt können wir nicht herausfinden, wer es ist.«
    »Das macht nichts. Ich kenne ihn.«
»Oh?« Eine Augenbraue hob sich. »Ein alter Freund?« Er schüttelte den Kopf. »Sein Name ist Stefan. Er war als Astech bei den Commandos meines Vaters. Der Spion, der die Banditen in die Burg gelassen hat. Er muß für ... wie hast du gesagt, heißt ihr Anführer?«
    »Harimandir Singh. Du scheinst ihm auf die Nerven zu gehen, wenn er dir eine derartige Spezialbehandlung zuteil werden läßt.«
    »Sieht so aus«, erwiderte Grayson leise. »Singh.« Der Name legte sich kalt und schwer auf sein Herz. Er hatte sich geschworen, den Verräter zu töten, der dem Feind die Tore der Burg geöffnet hatte. Auch wenn es letztendlich Lori gewesen war, die den tödlichen Schlag geführt hatte, der Mann war tot, und darauf kam es an. Aber Grayson fühlte nicht die Befriedigung, die er erwartet hatte. Statt dessen nahm sein Verlangen nach Rache noch weiter zu. Stefan war nur Singhs Werkzeug gewesen, also war Singh derjenige, den er wirklich in die Hände bekommen wollte. Aber wie?
    Loris Bewacher tauchte auf, eine Automatikpistole in der Hand. »Was ist geschehen?«
»Dasselbe könnte ich Sie fragen, Soldat. Wo, zum Teufel, haben Sie gesteckt?«
»Es ... es ging alles so schnell...«
Der Adrenalinstoß ebbte ab, und Grayson fühlte sich plötzlich schwach und müde. Er schloß die Augen vor der Unfähigkeit des Gardisten. »Vergessen Sie es! Sie sollten den Feldwebel zurück ins Quartier bringen.«
»Jawoll.«
»Nein, Gray, laß mich bei dir bleiben!«
Grayson runzelte die Stirn. Er kam ohnehin schon zu spät zu seinem Treffen mit Mara. »Nein«, entschied er. »Geh mit! Ich seh dich in der nächsten Arbeitsperiode. Ich ... habe einen Termin.«
Lori preßte die Lippen zusammen. »Jawoll, Sir. Gute Nacht, Sir.« Sie kletterte in den Wagen, ohne Grayson eines weiteren Blickes zu würdigen. Er wußte, daß sie wütend war, wußte, daß sie weiterreden wollte, aber er fühlte sich so matt und plötzlich auch so müde. Wollte Singh seinen Tod ebensosehr wie er sich den von Singh herbeiwünschte? Vielleicht war dem Mann nicht klar, daß Graysons Tod die Trellwan-Lanciers nicht aufhalten konnte. Auch wenn ihre Ausbildung noch immer weit unter dem Standard der regulären Commonwealthstreitkräfte lag oder unterhalb den Anforderungen, die Kai Griffith gestellt hätte, war der Kader trainierter und kampferprobter Truppen doch im Wachsen begriffen. Auch wenn die Bürokraten sich weigerten, Lori einen Mech anzuvertrauen, zeigten mehrere MechKriegerAnwärter vielversprechende Ansätze, besonders der jüngste von ihnen, Yarin.
Grayson ballte die Hände zu Fäusten bis seine Knöchel weiß hervorstanden, um zu verhindern, daß sie zitterten. Erst jetzt begann ihm klar zu werden, wie knapp er dem Tode entronnen war. Nur der Tatsache, daß Stefan Lori ignoriert hatte, weil er sie nicht als Bedrohung empfand — wahrscheinlich, weil sie eine Frau war —, hatte er sein Leben zu verdanken.
Der Wagen löste sich vom Gehsteig und fuhr die Straße hinunter. Grayson sah ihm nach, dann ging er schnellen Schritts in Richtung Maras Wohnung.
    »Wir können keinen Angriff wagen, Sir. Es wäre Selbstmord und das Ende all dessen, was wir bisher erreicht haben.«
    Grayson ging vor dem Schreibtisch Varneys auf und ab. General Adel beobachtete ihn aus einem Lehn stuhl in einer Ecke des Raumes. Der Erste Minister Stannic stand am Fenster. Er wandte der Gruppe den Rücken. In der Hand hielt er ein Glas mit einem starken roten Getränk.
    Grayson hatte Angst vor Stannic. Der Verteidigungsminister des Planeten hatte eine

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