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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Burg und zitterte innerlich vor Furcht. Alle anderen Operationen waren ihm mehr oder weniger von den Ereignissen aufgezwungen worden. Diese Mission war vom Oberkommando angeordnet worden, und er war noch immer nicht überzeugt, daß sie wirklich notwendig war. Und was noch schlimmer war, er führte einen Trupp von 50 Mann gegen eine Festung, die dem Angriff bewaffneter Landungsschiffe und eines ganzen Regiments schwerer Mechs trotzen konnte.
Daß eine Truppe von ähnlicher Stärke wie die Landers die Burg bereits einmal gestürmt hatte, war kein Trost. Grayson hatte keinen Verräter, der ihm helfen konnte. Was ihm zusätzliche Sorgen bereitete, war, wie sie in die Burg kommen sollten. Inzwischen mußten die neuen Besitzer der Festung die Computerschlösser ausgewechselt haben, die früher auf seinen Handabdruck reagiert hatten. Bestenfalls mochten die Türen ihn passieren lassen, aber gleichzeitig in der Sicherheitszentrale Alarm auslösen. Für alle Fälle hatten sie Sprengstoff mitgebracht, um notfalls mit Gewalt einzudringen.
Aber die Tore des Wartungshangars standen weit offen. Es war beinahe zu einfach; eine kurze Salve, um die beiden Wächter neben den Torschienen zu erledigen und ein plötzlicher Vorstoß. Grayson konnte die Umrisse des Dunkelfalke ausmachen, der flach auf der Arbeitsplattform lag.
Vielleicht war es das, was ihm Sorgen bereitete. Es sah alles viel zu einfach aus. Griffith hatte ihm immer wieder eingeschärft, grundsätzlich das Schlimmste anzunehmen und nie die Überzeugung zu verlieren, daß gerade dort Gefahr lauerte, wo man sie am wenigsten erwartete. Welche versteckte Gefahr machte ihm hier zu schaffen? Natürlich bestand immer die Möglichkeit des Verrats. Der Sturz der Burg hatte diese Lektion geradezu in sein Innerstes eingebrannt. Aber 'die einzigen Menschen, die von diesem Angriff wußten, saßen in den höchsten Rängen des Verteidigungsministeriums und hatten ein Interesse am Sieg der Lanciers. Einen Augenblick lang dachte er an Stefan und erwog die Möglichkeit weiterer Banditenspione unter seinen Männern, aber dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Die Tatsache, daß ausgerechnet Stefan ihn zu ermorden versucht hatte, legte die Folgerung nahe, daß es nur sehr wenige derartige Agenten in der Stadt geben konnte. Nein, die meisten Spione in seiner Truppe arbeiteten für die Garde oder die Miliz.
Er zog ein faustgroßes Funkgerät aus der Tasche, zog die Antenne heraus und kratzte dreimal über das Mikrophon, ratsch — Pause — ratschratsch. Er wartete, lauschte angestrengt über das Heulen des Windes. Dann kam die Antwort: ratsch — Pause — ratsch — Pause — ratsch- ratsch. Hätte er eine schnelle Folge von Kratzgeräuschen gehört, wäre dies das Signal gewesen, daß der Marodeur nicht mehr den Raumhafen patrouillierte, wo Feldwebel Larressen ihn beobachtete, sondern sich auf dem Weg zurück zur Burg befand. Diese Antwort zeigte, daß der Marodeur sich noch am selben Ort befand, an dem er ihn selbst vor zehn Stunden beobachtet hatte. Der Mech konnte die Burg unmöglich in weniger als zehn Minuten erreichen. Das gab Grayson mehr als genug Zeit.
Ein taktischer Kurzstreckenempfänger in seinem linken Ohr kratzte eine zweite Meldung, ratschratsch — ratsch- ratsch — ratschratsch. Das war Ramage, der aus seiner vorgeschobenen Position meldete, daß der Weg frei war, ohne Anzeichen von Fallen, versteckter Truppen oder unerwarteten Verteidigungsstellungen. Während er das
Signal empfing, konnte Grayson die Silhouette des Wachtpostens in seinem schweren Mantel erkennen, der sich mit beiden Armen auf den Körper schlug, um sich aufzuwärmen.
Jeden Augenblick konnte der Gegner die Tore des Wartungshangars schließen. Die Lanciers mußten jetzt zuschlagen. Grayson zog seine Waffe in Schußposition vor die Brust. Es war eine Rugan-Maschinenpistole, die mit einer Feuergeschwindigkeit von 1000 Schuß pro Minute große, langsame Projektile aus einem geschwärzten Magazin abfeuerte, das weit unter den Griff hinabragte. Die Waffe stammte aus planetarer Fertigung und war weniger zuverlässig als die Commonwealthwaffen, mit denen Carlyle's Commandos ausgerüstet gewesen waren. Aber lange Stunden auf dem Schießstand hinter dem Zeughaus hatten ihn von der Tauglichkeit dieser Waffe für einen Überraschungsangriff überzeugt. Er erinnerte sich daran, den Hebel auf 3-Schuß-Feuerstöße zu stellen. Das lange Magazin der Rugan enthielt 80 hülsenlose Projektile, die bei vollautomatischem

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