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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Bekanntschaft zu erneuern. Aber irgendwie gelang es ihm nicht, sich auf Mara zu konzentrieren. Claydons Worte hallten in seinen Gedanken nach. Menschen benutzen? Natürlich benutzte er Menschen! Als Lanzenkommandant mußte er jeden Tag Menschen benutzen, um seine Arbeit tun zu können. Er mußte Gefälligkeiten austauschen, Egos streicheln, bei Untergebenen wie Vorgesetzten an den richtigen Fäden ziehen, um seine Aufgabe zu erfüllen. Und er mußte seine Aufgabe erfüllen.
Aber Grayson war sich unangenehm bewußt, daß Claydon nicht so sehr gemeint hatte, was er machte, sondern vielmehr, warum er es tat. Innerlich mußte Grayson zugeben, daß er die auf MechAbwehr spezialisierte Infanterieeinheit nicht aufbaute, um Trellwan zu schützen, sondern weil er sich ein Werkzeug für seine Rache an jenem grauschwarzen Marodeur verschaffen
wollte. Und wenn schon! Was war daran falsch, solange er gleichzeitig Trellwans Bevölkerung einen Dienst erwies?
Ein vierrädriger Transportwagen kam quietschend neben ihm zum Stehen.
»Grayson! Warte!« Lori kletterte aus dem Wagen. »Es ist in Ordnung«, wandte sie sich an den Fahrer. »Ich bleibe bei ihm.«
Grayson hörte die Antwort des grünuniformierten Fahrers. »Ich habe meine Befehle, Feldwebel. Ich darf Sie nicht aus den Augen lassen.«
In Loris Gesicht spiegelte sich die Frustration, als sie zu Grayson herüberkam. Immer, wenn sie das LanzenHQ oder die ihr zugewiesene Wohnung verließ, wurde sie von einem Soldaten bewacht, meistens von einem Gardisten.
»Hallo, Lori. Was kann ich für dich tun?«
»Ich muß mit dir... reden.« Sie schielte über die Schulter zu dem Fahrer zurück, der seinen Wagen abgestellt hatte und knapp außer Hörweite stehengeblieben war.
Nein, zum Teufel, nicht gerade jetzt, dachte er, zwang sich dann aber ein halbherziges Lächeln ab. »Sicher. Gehen wir ein Stück?«
Sie nickte und fiel neben ihm ein. Ihr Bewacher folgte ihnen in diskretem Abstand.
»Was für ein Problem hast du denn?«
»Was für eins hab ich nicht? Grayson, so geht es einfach nicht weiter!«
»Aha. Wieder kulturelle Probleme?« Es war ihre private Umschreibung für Loris Schwierigkeiten mit den Männern einer Kultur, die keine Frauen in leitenden oder militärischen Positionen kannte.
»Wenn es nur das wäre! Ich habe versucht, Munition zu besorgen und diese Bürohengste weigern sich, auch nur mit mir zu reden. Sie bestehen darauf, nur mit einem — Zitat — verantwortlichen Offizier oder Unteroffizier — Zitat Ende — reden zu wollen.«
»Hast du ihnen deine Ermächtigungsurkunde gezeigt?« Es hatte eines Sonderausweises mit Siegel und Unterschrift Jeverids bedurft, Lori den größten Teil ihrer bisherigen Erfolge zu ermöglichen.
»Natürlich. Und jetzt noch die Probleme mit Garik.«
Garik Enzelman war Loris ehemaliger Kamerad, der mit seiner Wespe beim Kampf um den Raumhafen in Gefangenschaft geraten war. Nach einem Gespräch mit Lori war er bereit gewesen, sich Graysons Kommando anzuschließen. Aber seine Stabsoffiziere und selbst einfache Soldaten der Einheit hatten sich entschieden dagegen gesperrt.
»Hast du ihn freibekommen?«
Sie nickte. »Endlich. Er hat auch einen Wachhund im Gefolge.«
»Dagegen kann ich wirklich nichts tun, Lori. Du mußt zugeben, daß ihr wirklich eine Menge Schaden anrichten könntet, wenn ihr es darauf anlegen würdet.«
»Aber sie scheinen einfach nicht zu verstehen, daß wir Harimandir Singh und seinen Banditen nichts schulden! Nichts! Er hat uns förmlich gekidnappt, hat einen von uns auf dem Flug hierher umgebracht...«
Grayson wußte, daß jetzt wirklich nicht der geeignete Zeitpunkt für dieses Gespräch war. »Ich werde in der nächsten Arbeitsperiode mit jemandem darüber reden ...«
»Gray, ich halte das nicht mehr aus! Entweder ich kann meine Arbeit machen, oder ich ...«
Er streckte die Hand aus. »Warte ...«
Ein Geräusch, ein dumpfes Summen in seinem Rücken, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er fuhr herum und sah einen kleinen, dunkelhaarigen Mann aus den Schatten treten. Einen Moment lang war Grayson wie erstarrt und versuchte, sich darüber klar zu werden, wo er ihn schon einmal gesehen hatte. Aber dafür war keine Zeit. Das Vibromesser in der Hand des Mannes glühte weiß.

20
    Grayson wich einen Schritt zurück. Die Klinge zischte an seinem Gesicht vorbei und hinterließ eine Hitzespur und den Geruch nach verbranntem Metall. Die Klinge schlug ein zweitesmal aus, Grayson duckte sich, dann fühlte er eine Steinmauer im Rücken.

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