BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Gray?«
»Soweit sind wir noch nicht. Was hältst du von dem Marodeur da drüben?«
Sie warf einen Blick in die von seinem Daumen angezeigte Richtung. »Mit Vergnügen. Aber wie kommen wir an diesen ... Leuten vorbei?«
»Hiermit. Geh in Startposition!«
Er zog zwei Granaten von den Brustriemen seiner Weste. Die beiden matten Metallbehälter trugen die Aufschrift »GK RCH«. Er reichte Lori eine davon.
»Ich habe nur die beiden, also setz sie richtig ein. Du wirfst dort hinüber!« bestimmte er, und deutete in die Richtung, die er meinte. »Meine landet auf der anderen Seite. Auf zehn rennen wir los.«
Sie nickte und nahm die Rauchgranate fester in die Hand, den Zeigefinger der anderen durch den Zugring des Auslösers gesteckt. Grayson preßte den Druckhebel seiner Granate, zog den Auslösestift heraus und wartete, bis Lori es ihm gleichgetan hatte. Dann zählte er mit stummem Kopfnicken bis drei und warf den Metallbehälter mit gestrecktem Arm in die Halle.
Die beiden Granaten fielen zwischen die aufgestapelten Vorräte und detonierten mit dumpfem Knall. Weißer Rauch stieg in dicken Schwaden von zwei weit auseinanderliegenden Punkten im Innern des Raumes zur Decke. Schüsse und Alarmrufe erschallten. Grayson zählte bis zehn, dann stand er auf und kletterte über die Panzerplatten, hinter denen sie sich verborgen hatten. Lori war dicht hinter ihm.
Der Rauch bildete eine graue und undurchdringliche Nebelwand. Grayson und Lori hielten sich an der Hand, um sich nicht zu verlieren, während sie über den freien Platz sprinteten, den Grayson bei seinem kurzen Überblick ausgemacht hatte. Einmal kreuzte dicht vor ihnen ein Schatten ihren Weg, aber er wurde ebenso schnell vom Rauch verschluckt, wie er aufgetaucht war. Der Rauch kratzte und rieb in Graysons Kehle. Er versuchte möglichst flach zu atmen, aber als sie die entgegengesetzte Wand erreicht hatten, stellte er fest, daß er den Atem anhielt. Als er endlich ausatmete, zwang ihn die Anstrengung des Laufens sofort zu einem tiefen Atemzug. Dadurch wurde er von einem ungeheuren Hustenanfall geschüttelt, der ihn beinahe auf den Boden zwang.
»Ganz flach atmen«, mahnte Lori, aber Grayson hatte weder die nötige Puste noch die Kraft, ihr zu antworten. Sie hatten einen Stapel Ersatzteilkisten erreicht. Grayson erinnerte sich, derartige Stapel zu beiden Seiten der Kampfmaschinen gesehen zu haben. Aber war er jetzt links oder rechts vom Marodeur?
Er entschied, daß sie sich zwischen den beiden Mechs befanden, und damit rechts neben dem Marodeur. Sie drehten sich eilig nach links. Der Rauch wurde schnell dünner. Er konnte bereits Schatten erkennen, die in mehreren Metern Entfernung durch den Nebel in die Richtung stürmten, aus der sie gerade gekommen waren. Kurz vor sich sah er den Schatten des Marodeur.
Die Leiter des BattleMechs war nicht heruntergelassen, aber das Wartungsgerüst, in dem er ruhte, hatte eine eigene Leiter. Lori reichte ihm die Pistole und machte sich auf den Weg. Er steckte beide Pistolen in den Gürtel, wartete einen Augenblick lang und hastete dann hinter ihr her.
Während sie hinaufkletterten, verwirrte ihn ein hohes Singen. Es dauerte eine Weile, bis er das Geräusch einordnen konnte. Jemand hatte die riesigen Ventilatoren in den Luftschächten in Decke und Wänden des Hangars eingeschaltet. Ventilatoren dieser Art gehörten zur Standardausrüstung eines Wartungshangars, da sich hier leicht giftige Dämpfe und Rauchschwaden aus nachglühenden Kampfschäden ansammeln konnten. Jetzt löste sich der Rauch schnell auf.
Zu schnell. Ein Schrei ertönte, gefolgt von einem Knall, und zehn Zentimeter unter seiner rechten Hand prallte eine Kugel vom Holm der Metalleiter. Die riesige Halle hallte unter dem Stakkato einer Maschinenpistole, und die Geschosse sirrten und klirrten durch das Stahlgerüst rings um Lori und Grayson.
Er drehte sich um, zog eine der Pistolen aus dem Gürtel und entsicherte sie. Er befand sich inzwischen acht Meter über dem Stahlbetonboden, und die Kurita-Soldaten unter ihm wirkten winzig. Er hielt sich mit einem Arm an der Leiter fest, richtete die Pistole fast senkrecht nach unten und zog den Abzug durch. Die Waffe zuckte in seiner Hand, und die leeren Patronenhülsen flogen durch die Luft und regneten auf die Soldaten hinab, die plötzlich in alle Richtungen auseinanderspritzten und nach Deckung suchten. Er feuerte wieder ... wieder ... wieder... Er traf niemanden, aber seine Ziele zeigten die Neigung, aus seiner Schußlinie zu
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