Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
Vom Netzwerk:
seiner Kontrolle, was ihm Gelegenheit gab, sich Gedanken über die beiden Chippewa-Piloten zu machen. Hätte er anders entscheiden können? Wenn die Phobos ein Rendezvous mit Jeffric Shermans Jäger durchgeführt hätte, wären sie alle ums Leben gekommen ... oder zur Aufgabe gezwungen gewesen. Die Computergraphik ließ den Leopard riesengroß auf dem Hauptschirm erscheinen. Ein paar inzwischen altbekannter Dreiecksformen zuckten an dem größeren Schiff vorüber — die beiden Killer kamen zum nächsten Angriff heran. Irgendwo rezitierte eine Stimme Entfernungsangaben für einen Geschützstand. »NeunNull-Null, Acht-Null-Null, Sieben-Null-Null...« War das eine Computerstimme, oder war es die unnatürlich ruhige Stimme eines Profis, der den Sturm der Emotionen, der Angst und der Schmerzen zu verdrängen gelernt hatte?
Eine Übergabe war undenkbar. In einem erklärten Krieg zwischen etablierten Heeren hätte die Gray Death Legion möglicherweise — möglicherweise — eine Übergabe in Betracht ziehen können, in der Hoffnung auf Austausch oder Ausmusterung. Aber als Söldner zur Unterstützung der Rebellion einer bereits vom Draconis-Kombinat eroberten Welt, das war etwas völlig anderes. Die einfachste Lösung für die Dracos war in dieser Situation das stillschweigende Verschwinden der gesamten Einheit, Außerdem kämpften diese Kombinatseinheiten unter dem Banner Herzog Hassid Ricols. Der Rote Herzog war Kopf der Verschwörung gewesen, die Graysons Vater das Leben gekostet hatte. Wie konnte er sich friedlich ergeben, wenn er wußte, daß er die Chance hatte, Ricol zu treffen, ihm zu schaden... Graysons Wunsch nach Rache war noch nicht gestorben, aber Jeffric Sherman hatte er dem Tod überantwortet.
Wo blieb bei all dem das Recht?
Die Phobos bäumte sich auf. Außerhalb des Schiffs ertönte das Rauschen der vorüberbrausenden Atmosphäre, ein fernes Surren, das immer lauter wurde, bis es zu einem alles verschlingenden Donnern anschwoll.
»Ziele im Anflug! Richtung Null-Fünf-Null Komma Zehn, hoch! Er kommt!«
Das immer tiefer in die Atmosphäreschichten eintauchende Landungsschiff begegnete der neuerlichen Bedrohung mit konzentriertem Laserfeuer. Der starke Bugund Bauchpanzer des Killer absorbierte den größten Teil des Angriffs, während seine Laser sich in den von Einschüssen übersäten, narbigen Rumpf seines Zieles bohrten.
Ein Laserimpuls traf den Killer voll am Cockpit — auf eine Entfernung, die zu gering war, als daß die Polarisierung des Kanzeldaches dem Strahl mehr als einen Bruchteil seiner Stärke rauben konnte. Der MegajouleEinschlag des Laserlichts ließ die Pilotenkanzel sonnenhell erstrahlen. Kanzeldach und Pilot verdampften augenblicklich. Aber auch nach dem Tod des Killer-Piloten raste der Jäger mit drei Kilometern in der Sekunde und rotglühender Rumpf Oberseite weiter auf das Ziel zu.
Der Aufprall streifte die Phobos nur, aber das genügte, das weit größere Schiff aus der Bahn zu werfen und die Treibstofftanks quer über den Rumpf aufzureißen. Das Wrack des zerstörten Killer explodierte in einem letzten Aufblühen zerstörerischen Feuerscheins, das die Phobos abwärts drückte. Der Schock warf die Brückenmannschaft gegen ihre Schaltkonsolen oder in die Haltegurte ihrer Sitze. Lichter gingen aus, Sirenen heulten auf. Die ionisierte Luft des atmosphärischen Wiedereintritts flackerte wild um das hilflos und unkontrolliert auf den Planeten niederstürzende Landungsschiff.

9
    Sue Ellen Klein folgte Jeffs manövrierunfähigem Chippewa in die Atmosphäre. Die Reibung des Wiedereintritts hatte die wild bockende Maschine kirschrot aufgeheizt und in einem glitzernden Strom lodernder Partikel lösten sich Bruchstücke des beschädigten Jägers. Fünfzig Kilometer dahinter prasselten die größeren Fragmente wie der Beginn eines Sommerregens auf Kleins Kabinendach. Tipp ... tapp ... tipp-tipp ... tipper-tapp ...
    Sie konnte ihr Funkgerät nicht mehr benutzen. Jeffs seelenzerfetzende Schreie waren das einzige, was über die Verbindung noch zu hören war, seit seine aufgebrochene Kanzel begonnen hatte, sich um ihn herum aufzulösen. Einen letzten Dienst gab es noch, den sie für ihren Jeffric ausführen konnte, ihren Freund ... ihren Geliebten. Tränen rannen ihr übers Gesicht und verschmierten ihr Helmvisier, als sie ein letztes mal die Sichtprojektion hochfuhr. Das Fadenkreuz richtete sich auf den inzwischen beinahe in einem hell vor den Wolken Verthandis wogenden Feuerball verschwundenen

Weitere Kostenlose Bücher