BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Metallbrocken, die rund um das Schiff verstreut und in den Untiefen entlang der Küste lagen, wahrscheinlich Panzerbruchstücke oder schwere Maschinenblocks. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, daß dieses Landungsschiff abgeschossen worden war.
Verwirrt senkte der Rebellenführer sein Fernglas. Abgeschossen von wem? Wenn ein Kurita-Schiff abgeschossen worden war, mußten sich befreundete Schiffe im Nornsystem aufhalten. Aber wie konnte das sein? Die Rebellen besaßen keine eigenen Raumschiffe, keine Luft/Raumjäger, überhaupt keine Möglichkeit, KuritaLandungsschiffe vom Himmel zu holen. Wer also hatte es dann getan? Und warum?
Er hob das Glas wieder. Eine Bewegung am Strand hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Er konnte eine Menschengruppe ausmachen, anscheinend die durchnäßten und geschockten Überlebenden des Absturzes. Es waren zu viele, um sie zu zählen. Viele schienen beschäftigt. Womit? Sie schienen zu graben. Sie waren dabei, im Sand zu graben. Was machten sie da? Beerdigten sie ihre Toten? Zeichneten sie SOS in den Sand? Seltsam. Während er noch überlegte, begann aus der größten Menschentraube schwarzer Rauch aufzusteigen.
Seine Kaumuskeln spannten sich an, als er mit den Zähnen knirschte, eine nervöse Angewohnheit aus den Tagen vor dem Auftauchen der Kurita-Soldaten. Jeden Moment mußten Truppen und Fahrzeuge aus Regis eintreffen, um ihre Leute zu retten, und der Rauch würde ihnen noch den Weg weisen. Die Rebellen mußten schnell zuschlagen, wenn sie ein paar der Überlebenden zum Verhör fangen wollten.
Brasednewic gab seine Befehle — Handzeichen, die von den stumm hinter ihm wartenden Männern verstanden und weitergegeben wurden. Die Vorbereitungen verliefen lautlos bis auf das leise Klicken beim Entsichern der Gewehre und Automatikpistolen. Der Trupp teilte sich in Gruppen zu vier oder fünf Mann, die jeweils auf einem eigenen Weg durch den Dschungel an den Strand schlichen. Melder verschwanden zwischen den Dschungelgewächsen, um die Schweberpiloten zu verständigen.
Die Zahl der Überlebenden belief sich auf etwa fünfzig oder sechzig Mann, aber kleine Grüppchen waren entlang des gesamten Strandes unterwegs, um Kisten und Kästen mit Vorräten einzusammeln, die aus dem Wrack an Land getrieben waren. Wachtposten waren nicht zu sehen, niemand schien bewaffnet. Brasednewic lächelte. Um so besser. Das war beinahe schon zu einfach.
Grayson blickte hoch, als in seinem Ohrhörer ein Flüstern ertönte. »Sie bewegen sich, Hauptmann. Entlang der gesamten Dschungelfront, Entfernung einhundert Meter.«
»Ich sehe sie, Lori«, antwortete er. »Halt dich bereit!« Er stand noch etwas unsicher auf. Der Schock des Absturzes, des von Kapitän Martinez in allerletzter Sekunde durchgeführten Abfangmanövers und der beinahe erfolgreichen Landung am Rand der Blauen See hatte seine Knie weich werden lassen.
Martinez' Geschick war es zu verdanken, daß sie nicht zu steil in die Atmosphäre eingetaucht waren. Nach der Kollision mit dem Raumjäger hatte sie schnell die Gewalt über die Phobos zurückgewonnen und das Schiff mit dem Heck voran trotz der starken Vibrationen auf Kurs gehalten. Sie waren nicht verglüht, wenn auch die Außentemperatur so hochgeschossen war, daß abstehende Teile des Haupttriebwerks verglüht waren. Aber genug Düsen hatten die Reibungshitze überstanden, um ihnen ein halbwegs kontrolliertes Aufsetzen an der Küste zu ermöglichen.
Nach ihrer Bruchlandung war die See natürlich durch Risse und Lecks in das Landungsschiff eingedrungen, aber die Phobos war lange nicht so stark beschädigt, wie es den Anschein hatte. Fünf Mitglieder der Crew waren leicht verletzt, aber niemand war ums Leben gekommen. Grayson sah es als Wunder an, daß sie alle noch einmal mit dem Leben davongekommen waren. Selbst der größte Teil ihrer Ausrüstung war unbeschädigt geblieben. Möglicherweise konnte die Phobos sich sogar wieder ins All erheben, falls sie eine gut ausgerüstete Werftanlage und genügend Zeit fanden. Die Reparatur der Phobos würde ein zweites Wunder erfordern.
Im Augenblick war Grayson jedoch bereit, auf dieses zweite Wunder zu verzichten, wenn sich dafür in Kürze ein drittes ereignete. Aus dem Dschungel rückten Truppen an, die Devic Erudin als Rebellen identifiziert hatte. Jetzt mußten sie schnell freundschaftliche Beziehungen aufnehmen, wenn sie kein Feuergefecht riskieren wollten, das ein abruptes Ende ihrer Mission bedeuten würde.
Feldwebel Ramage hockte ganz in
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