BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
gedämpftes Donnern aus östlicher Richtung zeugte vom Abflug der Kurita-Truppen. Beide Landungsschiffe hingen auf schwer arbeitenden Triebwerken ein paar Sekunden lang in der Luft, dann schwenkten sie ab und flogen langsam in südlicher Richtung über den Dschungel davon. Explosionen und eine aufsteigende Rauchwolke zeugten von der Vernichtung während der Schlacht ausgeladener Ausrüstung. Man wollte verhindern, daß sie den Rebellen in die Hände fiel, oder daß man ihnen beim Wiedereinladen Gelegenheit zu einem Angriff gab. Als das Geräusch der abziehenden Leoparden verklang, erhob sich auf dem Strand und im nahen Dschungel neuer Lärm. Es dauerte einen Moment, bis Grayson den Jubel der Männer und Frauen erkannte.
Grayson drückte auf die Verschlußklappe des Kanzeldachs und schwang es nach oben. Tropisch heiße und feuchte Luft drang in das Cockpit des Dunkelfalke, aber sie erschien ihm wie eine Herbstbrise, im Vergleich zur saunaartigen Atmosphäre der Pilotenkanzel war sie trocken und himmlisch kühl. Grayson hing eine Weile nur an den Streben und saugte die Luft in seine gemarterten Lungen. Er genoß es, wie herrlich frische Luft im Vergleich mit dem Gestank von Schweiß und Furcht schmeckte. Und auch der scharfe Geruch verbrannter Panzerung würzte die Luft. An den Waffenmündungen des Dunkelfalke und den zernarbten und geschwärzten Panzerplatten, knirschte, klingelte und klopfte heißes Metall.
Jubel brandete zu ihm herauf, klarer jetzt als er ihn durch die Außenmikrophone des BattleMech gehört hatte. Rebellen und Söldnertruppen rannten planschend durch die seichten Flutausläufer oder standen in aufgeregten Gruppen zwischen den Wurzeln und Stämmen der Bäume und Pflanzen am Rand der Wasserfläche. Manche klopften einander auf die Schultern oder schüttelten sich begeistert die Hände, viele waren in hitzige Diskussionen über das soeben beendete Gefecht verstrickt. Feldwebel Ramage und Tollen Brasednewic trotteten Seite an Seite an der Spitze eines gemischten Trupps Soldaten auf den nächsten der gestrandeten Galleons zu. Die Besatzung des Panzers war bereits dabei, aus dem Fahrzeug zu klettern. Die Männer bewegten sich etwas ungeschickt, weil sie die Hände über dem Kopf hielten.
Lori stellte den Dunkelfalke ab und öffnete ihren Helm. Grayson half ihr, ihn von den Schultern zu heben und in die Halterung über dem Sitz zu schwenken. Das Haar fiel ihr in feuchten Strähnen über die Schultern. Sie schüttelte den Kopf und wischte sich die nassen Haare aus den Augen.
»Gar nicht schlecht für jemand, der sicher war zu versagen«, stellte er leise fest. In Wirklichkeit hatte er seine Besorgnis über Loris Ängste völlig vergessen gehabt, als die Schlacht begonnen hatte. Sie hatte kühl, professionell und ohne zu zögern gehandelt.
Sie dankte ihm mit einem Lächeln, aber ihr Blick war zurückhaltend. Auch Lori genoß die kühle Brise einen Augenblick lang, bevor sie aus einem Ausrüstungskasten unter dem Sitz ein Handtuch zog, um sich den Schweiß aus Gesicht und Nacken zu wischen. Als sie fertig war, benutzte Grayson das Handtuch. Seine Uniform war ebenso durchnäßt wie ihre luftige Kleidung, nur weit unbequemer. Sie scheuerte, und ständig rieselten Ströme von Schweiß an seinem Rücken hinab. Das Wasser wirkte ungeheuer einladend. Er sehnte sich nach einem Bad. Aber im Augenblick war er zu schlapp, um etwas anderes zu tun als einfach nur dazuhängen und zu atmen.
In der Nähe sah Grayson McCall und Clay, die sich aus den geöffneten Luken ihrer Maschinen lehnten. Die Piloten der leichten Mechs waren noch relativ frisch, da sie nicht so lange gekämpft hatten wie ihre Kameraden in den schwereren Maschinen. Sie standen in der steigenden Flut Wache, während ein Kurita-Pilot aus einer der beiden eroberten Hornissen kletterte. Die andere Hornisse, die noch immer flach auf dem Rücken lag, hatte einen Kopftreffer einstecken müssen. Über dem blutverkrusteten Loch, das ursprünglich ihr Cockpit dargestellt hatte, hing immer noch eine dünne Rauchfahne.
Lori strich ihr nasses Haar nach hinten. »Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich mich jetzt gerne anziehen, Hauptmann.«
Grayson lächelte. »Ich bitte um Verzeihung, daß ich in deine Garderobe eingedrungen bin — und danke fürs Mitnehmen.« Er griff nach oben und drückte den Auslöseknopf der Winde, mit der die Leiter des Dunkelfalke abgelassen wurde. Dann kletterte er hinunter, sorgfältig darauf achtend, daß er die heißen Stellen
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