BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Landungsschiffe, die sie haben, hierher in Bewegung setzen — und eine ganze Armee noch dazu! Sie werden natürlich davon ausgehen, daß wir alles mitnehmen, was wir schleppen können, aber wieviel, glauben Sie, könnten wir schon ausbauen, selbst wenn wir sofort damit anfingen? Wie lange Zeit haben wir denn Ihrer Meinung nach?«
»Nagumo verliert keine Zeit, wenn es darum geht, Technologie welcher Art auch immer zu sichern«, warf Brasednewic ein. »Wenn einer unserer Mechs aufgegeben oder zerstört wird, hat er seine Techs innerhalb von Stunden an der Arbeit, selbst dann noch, wenn wir eine Selbstzerstörungsladung ausgelöst haben.«
»Sie werden die Phobos auseinandermontieren, bloß um an die Panzerung zu kommen, wenn sie nichts anderes finden«, betonte Grayson.
»Ich weiß, ich weiß. Ich will auch nicht, daß die alte Phobos in ihre Hände fällt ...«
»Dann müssen Sie einsehen, daß es keinen anderen Weg gibt! Das schlimmste, was passieren kann, ist, daß wir die Phobos auf den Grund der Blauen See setzen, irgendwo, wo kein Bergungsfahrzeug der Kuritisten sie jemals herausholen kann!«
»Und was ist mit meiner Mannschaft? Ich kann das nicht alleine machen!«
»Es wird gefährlich. Aber Sie haben einen Schweber dabei, mit dem Sie fliehen können. Wenn es nicht anders geht, müssen Sie das Schiff aufgeben, aber wir müssen es zumindest versuchen!«
Sie wandte sich von der Karte ab und blickte über die Wellen zur Phobos. Inzwischen war das Meer wieder zurückgewichen und hatte einen breiten Streifen Strand freigegeben. Das Landungsschiff schien jetzt bei Ebbe höher im Wasser zu liegen. Die prophylaktischen Reparaturarbeiten an einem Loch im Rumpf waren zu sehen. Sie hatten mehrere Schichten Metallplatten und Panzerung über das Loch geschweißt. Aus den Auslaßöffnungen in den Seiten strömte Wasser und zeigte an, wo die Reparaturmannschaften dabei waren, das nach dem Absturz in die unteren Decks eingedrungene Wasser ins Freie zu pumpen. Kleine blauschwarze Wolkenfetzen trieben unter dem verhangenen Himmel dahin.
»Ich glaube nicht, daß schon jemals jemand etwas derartiges versucht hat.«
»Deswegen ist es noch lange nicht unmöglich!«
Sie drehte sich wieder um und betrachtete die Karte. Sie war handgemalt. Grayson hatte seine Zweifel an ihrer Genauigkeit. Brasednewic hatte sie angefertigt, als Grayson ihn nach der Beschaffenheit der Küstenlinie gefragt hatte.
»Okay, wo sind wir?«
Mit einem schmutzstarrenden Finger deutete Brasednewic auf einen Küstenstreifen in nächster Nähe einer nach Norden ins Meer ragenden Landzunge. »Hier. Das ist Jägarenudde — das Jägerkap.«
»Und Sie erwarten von mir, daß ich die Phobos den ganzen Weg bis ... hier schippere — übers Meer!«
Grayson nickte. »Bis Ostafjord, ja. An die Mündung des Skraelingas. Das Dorf Westlee liegt hier, auf der anderen Seite der Bucht.«
»Das sind fünfhundert Kilometer!«
»Mehr, weil Sie südlich an dieser Insel vorbei müssen.«
»Und dafür wollen Sie meinen Reaktor auseinanderreißen ...«
»Nicht >auseinanderreißen»Sehr klein und außerdem erheblich sauberer. Ja.«
»Okay, aber dieses Design gestattet Ihnen genausogut, Wasserstoff einfach nur zu erhitzen, in ein superheißes Gas zu verwandeln und als Reaktionsmasse nach achtern durch die Düsen auszustoßen. Das war das Antriebsprinzip der ersten nuklearen Raumschiffe. Sie schleudern Reaktionsmasse nach achtern und das Raumschiff wird nach vorne geschoben.«
»Ganz nebenbei ist das sehr viel ineffizienter als ein thermonukleares Impulsfeld.«
»Stimmt, aber uns geht es hier nicht um Effizienz.«
»Nein, uns geht es um Treibstoff! Bei der Landung sind unsere Wasserstofftanks zu Bruch gegangen, und den kleinen Rest an Treibstoff, den wir noch hatten, haben wir dabei verloren. Wenn wir irgendwohin wollen, brauchen wir erst mal neuen Wasserstoff.«
»Genau das ist der Punkt. Wir brauchen keinen Wasserstoff, wenn wir den Antrieb auf einfache Reaktionsmasse umstellen.« Er begann hastig zu zeichnen. »Wir konstruieren ein paar Einlaßventile, hier ... hier ... hier ... und
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