BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
abnehmen ...«
»Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen einige meiner Techs leihen, damit Sie die Maschinen in Gang bekommen.«
Brasednewic wirkte überrascht. »Sie sind sehr großzügig für einen Söldner.«
»Das ist keine reine Geldfrage, mein Freund. Im Augenblick geht es mir mehr darum, unsere beiden Armeen zu einer Truppe zu machen.«
Der Rebell sah ihn nachdenklich an. Offenbar dachte er über die Probleme nach, die der Befehl über eine solche gemeinsame Armee mit sich bringen mußte. Aber dann hellte sich seine Miene wieder auf. Er war wohl zu dem Schluß gekommen, daß er derartige Entscheidungen am besten dem Revolutionsrat überließ.
»In Ordnung. Ich schicke ein paar meiner Schweber voraus nach Rävö«, erklärte Tollen. »Sie werden meine Verwundeten mitnehmen und die Nachricht, daß die Panzer unterwegs sind. Wollen Sie mitfahren?«
»Ich denke nicht. Ich komme mit meinen Leuten und in meinem Mech nach.«
»Einverstanden. Aber dieser Erudin kann vorausfahren, um sie wissen zu lassen, daß wir kommen. Sie sind etwas eigen, wenn es um unangemeldete Besucher geht.«
»Verständlich. Ich muß mich ohnehin erst um den Umbau des Landungsschiffs kümmern. Und ...« Er blickte über die Schulter des Rebellenkommandanten und sah eine stämmige Gestalt allein am Strand stehen. »Wenn Sie mich entschuldigen wollen. Ich muß mit einem meiner Männer reden. Ich habe ihn absichtlich warten lassen, aber ich denke, jetzt hat er lange genug geschmort.«
Brasednewic salutierte formlos, indem er mit der eingerollten Karte seine Stirn berührte. »Sicher, wir sind ja hier fertig. Aber wir müssen uns beeilen. Ich wäre gerne bis Mitternacht von hier weg und unterwegs.«
»Das hängt davon ab, wie schnell wir das Landungsschiff seetüchtig bekommen«, erwiderte Grayson, »aber wir werden uns auf jeden Fall Mühe geben. Wenn wir bis dahin nicht fertig sind, können Sie uns einen Führer hier lassen und wir kommen nach.«
Grayson hatte sich nicht gerade auf seine Aussprache mit Davis McCall gefreut. Er mochte den hochgeschossenen Caledonier und seine fröhliche Art mit dem sorglosen Grinsen. Aber sympathisch oder nicht, McCall hatte eine Standpauke verdient, und es war Graysons Sache, sie zu halten.
»McCall, es gibt Kommandeure, die Sie für den Mist, den Sie heute morgen gebaut haben, an die Wand gestellt hätten.«
»Aye, Sir.« In einiger Ferne waren laute Rufe zu hören, begleitet vom Schlagen schwerer Flaschenzüge, die über die Flanke des beschädigten Kampfschütze gehievt wurden. Ein blendender Lichtpunkt bewegte sich über den doppelläufigen Arm des Mech, an dem ein Astech der Legion mit einem Schneidbrenner arbeitete. Funken tanzten und sprühten zu Boden.
Seit seinem Beitritt zur Gray Death Legion hatte McCall eine beinahe rührende Fürsorge für seinen Bannockburn an den Tag gelegt. Grayson las in seinen Augen die Sehnsucht, bei seiner geliebten Kriegsmaschine zu sein, während die Reparaturmannschaften sie soweit zusammenflickten, daß der Stahlriese sich wieder bewegen und kämpfen konnte. McCall behielt seine HabtAcht-Stellung jedoch bei und seine Augen waren auf einen Punkt irgendwo über dem Dschungel gerichtet.
»Ich habe Ihnen befohlen, die Bodenkämpfe zu ignorieren, um sich auf Ihre Ortung konzentrieren zu können«, sprach Grayson weiter. »Wenn der Killer ein Bündel Infernobomben getragen hätte, würden wir jetzt nicht hier stehen und uns unterhalten können, oder?«
»Nehn, Sayr.« Der Caledonier öffnete und schloß die Hände und versuchte sich zu verteidigen. »Aber Sayr, der dumme wie Jegger war flohen, als sein Flügelmann abgerschossen wur! Ach könnt nae kenn ...«
»Sie haben Ihren Kopf nicht gebraucht, zum Teufel! Ich kann in der Legion keine Leute gebrauchen, denen ich erst erklären muß, wie man seinen Grips benutzt!«
»Sayr ... Sie schmeiss'n mich nae uhs d'r Legion ...« »Wenn Sie damit meinen, daß ich Ihren Vertrag beende, nein, das habe ich nicht vor.« Grayson sah McCall scharf an und seine grauen Augen waren eiskalt. »Der Kampfschütze gehört Ihnen und wir brauchen den Kampfschütze. Ich würde Sie auch nicht ausgerechnet hier rauswerfen, wo Sie nirgendwo anders hin können als ins Lager des Generalgouverneurs! Aber vor allem will ich Sie nicht verlieren. Sie sind ein guter Mann, Davis und ein guter Mann ist allemal wertvoller als ein BattleMech!«
In McCalls Augen funkelte neue Hoffnung auf. »Danke, Sayr!«
»Danken Sie mir nicht. Beweisen Sie mir Ihre Dankbarkeit,
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