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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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die Phobos wieder raumtüchtig machen.«
    »Im Moment bin ich schon ganz zufrieden, wenn sie seetüchtig bleibt, Hauptmann.«
Der Regen trieb wie eine Wasserwand den Strand hinauf und peitschte über Graysons Gesicht und Haare. Er hörte, wie der Antrieb des Landungsschiffs mit einem tiefen, rumpelnden Spucken zum Leben erwachte, das noch das Tosen der Brandung und das Heulen von Wind und Regen übertönte. Die Sicht war allerdings so eingeschränkt, daß er das Schiff bei seiner Abfahrt nicht ausmachen konnte. Gut. Das bedeutete, daß auch andere Beobachter im Dschungel seinen Aufbruch nicht bemerken konnten.
Nur Augenblicke später machte sich die Karawane aus Rebellen und Söldnern auf den Weg durch den Dschungel. Der Regen hatte nicht nur für die über See fahrende Phobos Vorteile, sondern auch für die an Land Gebliebenen. Rebelleneinheiten mußten auf ihrem Marsch durch den Dschungel ständig auf der Hut vor Kurita-Satelliten oder Raumschiffen sein, die aus zweihundert Kilometern Höhe nach ihnen Ausschau hielten. Auch wenn Verthandis Himmel häufig bedeckt war und der Dschungel ein beinahe lückenloses Dach über das gesamte Silvanabassin legte, mußten sie doch immer wieder Lichtungen oder freies Gelände überqueren. Schon ein kleiner Riß in der Wolkendecke konnte genügen, um einem Satelliten zu gestatten, die Reflexe des Sonnenlichts und die Bewegungen einer Schweberkolonne auszumachen. BattleMechs, die sich über die Dschungelpfade bewegten, waren noch schwerer zu verbergen. Die Rebellen hatten schon lange gelernt, sich nachts durch den Dschungel zu bewegen und den natürlichen Sichtschutz durch Wolken und Gewitter auszunutzen. Der Weg zum geheimen Rebellenstützpunkt und zum verthandischen Revolutionsrat führte sie fast vierhundert Kilometer durch den Dschungel, und sie benötigten die ganze Nacht.
Verthandi war vor allem ein Agrarplanet. Natürlich gab es in der Nähe der wichtigsten Städte auch Schwerindustrie, ebenso wie Öl und verschiedene Metallvorkommen. Vor allem Chromeisenerz und Bauxit wurden am Rand der südlichen Wüsten abgebaut. Die Hauptgrundlage der Wirtschaft Verthandis war jedoch das fruchtbare Land an den Hängen der Dschungeltiefebene.
Der üppige Dschungelboden war kaum fruchtbar und von ständiger Wassererosion fast völlig seiner Mineralien beraubt. An den meisten Stellen war das Dschungeldach so dicht, daß nicht genug Sonnenlicht auf den Grund dringen konnte, um Unterholz gedeihen zu lassen, was das Aufkommen an humusbildender abgestorbener Vegetation einschränkte. Die Sümpfe waren das genaue Gegenteil: bodenloser Morast und Schlamm, der schon von weitem an seinem Fäulnisgestank zu erkennen war. Beide Geländearten waren für die Landwirtschaft wertlos.
Verthandis fruchtbarer Boden fand sich im sogenannten Silvanabassin, das vor Urzeiten durch den Einschlag eines gewaltigen Asteroiden in den Dschungelgürtel des Planeten entstanden war. Hier fiel das Land von den Hochlandplateaus und schroffen Gebirgen der Umgebung jäh ab. Am Fuß des Steilabfalls existierte auf etwa 60° Breite eine fruchtbare Zone, in der die Erosion der Berghänge mit den Ablagerungen, die die Schneeschmelze von den Hochebenen gewaschen hatte, eine Verbindung einging. Hier war das Land feucht und mit Sümpfen und Bereichen tropischen Unterholzes durchzogen, die noch undurchdringlicher waren als jeder echte Dschungel. Hie und da erhoben sich Inseln aus diesem Marschland, Oasen festen Grunds, auf dem Plantagen angelegt worden waren, die neben Kevla, Blaublatt und Garlbohnen auch Bananen, Zuckerrohr, Baumwolle und Grovacas anbauten. Tiefer in den Sümpfen existierten Lichtungen für den Anbau von Reis, Gummi und Jute. Höher an den Hängen, am steilen Dschungelkamm, der den Namen Bassinrand trug, fanden sich Kaffeeund Kakaoplantagen.
Trotz des Krieges hatten die Dracos versucht, den Wirtschaftskreislauf der Welt aufrechtzuerhalten. Verthandis Marionettenregierung in Regis zog weiter Steuern in Form eines Prozentsatzes jeder Ernte ein und regelmäßig stiegen Landungsschiffe mit Jute, Gummi, Garlbohnen, Baumwolle oder Blaublatt in den Himmel auf und nahmen Kurs auf die Sprungpunkte des Systems, wo schon die Frachter warteten. Inzwischen war das alles aber nur noch eine Illusion von Handel und produktiver Wirtschaft. Auf ganz Verthandi fanden sich zahllose verfallene und ruinierte Plantagen. Die Dorfbewohner zogen gegeneinander in den Krieg. Wie bei allen Revolutionen war auch der Krieg auf Verthandi nicht

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