BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
trug Erudin ein breites Lächeln zur Schau, als er die übrigen Mitglieder des Revolutionsrats vorstellte.
Gunnar Ericksson schien der Anführer der Gruppe zu sein. Auch wenn es keine Anzeichen einer Rangordnung gab, spürte Grayson, daß die anderen ihn als Chef betrachteten. Mit seinem vorzeitig ergrauten Haar bot er das Erscheinungsbild eines gebürtigen Aristokraten. Da Dorf, Plantage und Insel zu seinem Besitz gehörten, verbrachte er wahrscheinlich einen Großteil seiner Zeit damit, den loyalistischen Großgrundbesitzer zu spielen, der seine Steuern bezahlte und eine kleine Privatarmee auf seiner Plantage unterhielt, um die Gesetzestreue der Arbeiter zu garantieren. In Wirklichkeit hatte sich diese Insel aus geologischen wie politischen Gründen zum Hauptquartier der größten Rebellenarmee der Region entwickelt. Erickssons Händedruck war fest und sein Lachen, als Grayson zugab, schon viel über ihn gehört zu haben, herzhaft und echt.
James > Jungle Jim < Thorvald war ein weiterer Nachfahre der nordischen Siedler Verthandis. Er war hochgewachsen, blond und breitschultrig. Sein Politikerlächeln hatte ihm vor dem Eintreffen der Kurita-Streitkräfte einen Sitz im Rat der Akademiker eingebracht. Als er nach der Ausrufung der Neuen Ordnung wegen kombinatsfeindlicher Agitation für vogelfrei erklärt worden war, hatte er sich auf seine Dschungelplantage geflüchtet. Als Kurita-Truppen Thorvaldfast verwüsteten und das Wasser vergifteten, wurde er zu General Thorvald. Er verschwand im Silvanabassin, verließ es nur, um sich durch Überfälle auf Kurita-Lager Nahrungsmittel und Ausrüstung zu besorgen und versammelte im Laufe der Zeit in der Tiefebene nördlich des Azurgrasplateaus eine eigene Armee um sich. Rävö wurde zu seinem Ausweichhauptquartier und die Baracken und Lagerhäuser der nördlichen Felder zum geheimen Lager seiner Armee.
Die großgewachsene Carlotta Helgameyer war kaum mehr als ein Teenager, aber sie gehörte zu den seltenen Menschen, die selbst in einem ölverschmierten Techoverall oder einer Tarnuniform noch von einem Hauch aristokratischer Eleganz umgeben waren. Sie gehörte zum akademischen Stab der Universität von Regis und hatte ihr Lehramt dort immer noch inne. Sie erklärte Grayson, die neuen Herren aus dem Kombinat hätten befohlen, daß alles wie gewohnt weiterlaufen sollte, um die Illusion zu erwecken, das Leben verliefe tatsächlich normal und alltäglich, die Rebellen seien nichts weiter als verblendete Banditen und schöne Erinnerungen an glücklichere Zeiten der Selbstverwaltung nur die verdrehten Hirngespinste undankbarer Spinner. Die Akademikerin Helgameyer war das Verbindungsglied zwischen der Rebellenallianz und den Widerstandsgruppen in Regis. Sie versicherte Grayson, daß es Hunderte, wenn nicht Tausende von tapferen Männern und Frauen innerhalb der Mauern des Universitätsgeländes gab, die nur auf die Gelegenheit warteten, sich dem Aufstand anzuschließen, der die Kurita-Invasoren ein für allemal von Verthandi vertreiben würde.
Doktor Karl Olssen kam aus einem Plantagendorf weiter im Osten, im Vrieshavendistrikt, und repräsentierte eine der größten und am besten organisierten Rebellengruppen dieser Welt. Er sagte wenig, teilte Grayson jedoch mit, daß unter den Leuten, die von den Söldnern ausgebildet werden sollten, auch sein Sohn war.
Über Devic Erudin wußte Grayson schon einiges. Er war in der mehrere hundert Kilometer westlich von Regis gelegenen Stadt Vyorness geboren und aufgewachsen. Seine Mitrebellen hatten ihn zu ihrem Repräsentanten gewählt, als der Revolutionsrat gebildet wurde. Der stille und bis an die Grenze der Scheuheit zurückhaltende Erudin ähnelte niemandem mehr als einem weltfremden Universitätsprofessor. Aber auch wenn er so gar nicht den Eindruck eines Rebellenanführers machte, wußte Grayson, daß Erudin sich freiwillig dazu gemeldet hatte, unter den Gewehren der Kurita-Soldaten an Bord eines Landungsschiffes zu gehen und sich an Bord eines Frachters auf eine andere Welt bringen zu lassen, um dort Söldner anzuheuern. Erudin hatte man das von den Kurita-Konvois gestohlene Vanadium anvertraut, damit er die für die Revolution benötigte Ausrüstung kaufte und es war Erudin gewesen, der die Söldner gefunden und unter Vertrag genommen hatte. Von allen Verthandern, die er bisher getroffen hatte, bewunderte Grayson Devic Erudin am meisten.
Als er mit den fünf Rebellenführern beim bitteren hiesigen Kaffee und dem starken verthandischen Tee
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