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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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Sprungdüsen getrieben und stabilisiert, sprang er kopfüber nach vorn, dann prallte er mit der Schulter vom Felsgestein der Wand ab.
    Mit einer verzweifelten Drehung richtete er sich weit genug auf, um auf den Füßen zu landen. Er schwitzte heftig. Nur die Helmpolster verhinderten, daß der Schweiß ihm die Sicht nahm. Sein Herz hämmerte in der Brust.
    Ardan fühlte sich besser, als es seit Wochen der Fall gewesen war.
Ein weiterer Laserlichtausbruch ließ ihn herumfahren und zur Seite ausweichen. Mit einem Schuß seines oberen Lasers schaltete er die feindliche Waffe aus. Es gab nur eine Möglichkeit, wie er dieses letzte Stück bewältigen konnte, und das war mit einem einzigen Sprung. Exakt. Ohne einen Fehler. Falls sein Gleichgewichtsgefühl irgendwie beeinträchtigt würde, konnte er jeden Gedanken daran, die gewaltige Maschine zu stabilisieren, vergessen.
Er atmete so tief durch, wie er konnte, als ob seine winzigen menschlichen Lungen dem achtzig Tonnen- Monster helfen könnten, das er durch diese Gewalten lenkte. Dann sprang er wieder ab, und sein Mechkoloß schoß durch die Luft auf das Licht am Ende des Gangs zu.
Er kam zehn Meter zu früh wieder auf, noch zwischen den tödlichen Wänden des Spießrutenlaufs. Die Vibrationen schmerzten an seinen Zähnen und ließen sein Herz poltern wie einen Dampfhammer, aber er zwang sich zur Ruhe. Ardan knirschte mit den Zähnen und brachte den Victor auf die Füße. Der Mech stolperte und lehnte sich gegen eine der Wände. Hitze brannte sich bis in die isolierte Pilotenkanzel, als er die Maschine hochzwang. Wieder sprang er vor ... diesmal hinaus auf die betonierte Ebene jenseits des Spießrutenlaufs.
Er war schweißgebadet, er keuchte, er war zerschlagen und jeder Muskel in seinem Körper schmerzte. Aber er fühlte trotz aller Erschöpfung Befriedigung. Er wendete den gewaltigen Stahlkoloß auf die Gebäude zu und wanderte an der Außenseite des Korridors wieder zurück.
Als Ardan die breiten Tore erreichte, warteten vier winzige Gestalten auf ihn. »Gut gemacht!« schrie Jarlik, als Ardan den Mech in die Halle lenkte und die Luke öffnete.
Wie erhofft, hatte dieser letzte Durchgang im Spießrutenlauf die Spannungen der letzten Wochen von ihm genommen. Ardan grinste zu seinen vier Kameraden hinunter, während er zu ihnen hinabkletterte.
»Sie haben seit letzten Monat ein paar Veränderungen angebracht«, stellte er fest. »Paßt am Schluß auf — der Laser ist tödlich!«
»Du hast es ganz gut geschafft«, stellte Sep mit glitzernden Augen fest. »Es sah so aus, als hättest du den Mech an die Grenzen seiner Möglichkeiten getrieben.«
»Ich fühl mich, als war ich in Öl gesotten worden«, knurrte Ardan als Erwiderung. »Wartet, bis ich geduscht und meine Uniform angezogen habe. Dann lade ich euch alle zu einer letzten Runde Bier ein.«
Denek ließ sich mit weit aufgerissenen Augen gegen die Wand sinken, die Hände an die Brust gepreßt. »Habt ihr das gehört? Habt ihr das GEHÖRT, Freunde? Ardan der Geizhals spendiert freiwillig ein Bier! Darf das wahr sein?«
Fram nickte mit ernster Miene. »Da kann man mal sehen, was nötig ist, bevor manche Leute den Geldbeutel zücken. Erst muß er irgendwohin versetzt werden, wo er aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Universum gepustet wird, und dann muß er noch Spießrutenlaufen und beinahe den Arsch verlieren. Ich sag euch, es gibt schon harte Typen!«
Jarlik und Sep mußten einander abstützen, um nicht vor lauter Lachen das Gleichgewicht zu verlieren. Nicht daß es wirklich derartig lustig war, aber sie alle waren erleichtert darüber, daß sich die Lage normalisiert hatte.
Sie verbrachten einen lustigen Abend zusammen. Ardans bevorstehende Abreise wurde ganz bewußt nicht angesprochen. Er hatte gehofft, schnell abzureisen, um lange Abschiedsszenen zu vermeiden, aber jetzt war er froh über die Gelegenheit, diesen letzten Abend mit seinen Freunden zu verleben.
Sep jedoch sah ihn immer wieder mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an. In den wenigen kurzen Momenten, in denen sie privat ein Wort wechseln konnten, versuchte Ardan herauszubekommen, was sie auf dem Herzen hatte, aber sie schüttelte nur den Kopf.
»Später«, murmelte sie.
Später war es allerdings, sehr viel später sogar, als die vier gemeinsam zurück zur Kaserne aufbrachen. Sie waren nicht wirklich betrunken, aber doch einigermaßen angeheitert. Es fiel Ardan nicht schwer, zurückzubleiben und Seps Arm zu fassen, um sie bei sich zu halten.
»Erzählst

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