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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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konzentrierte sich auf die Worte seines Boten. Er war diszipliniert genug, keine Silbe dessen zu vergessen, was er hörte.
Der Bote gab seinen Bericht auf eine automatenhafte Art mit monotoner Stimme ab. »Ardan Sortek hat eine Dehydration erlitten, sowie Nahrungsentzug, einen gebrochenen Speichenknochen und schwere Zerrungen an den Sehnen des linken Beines. Außerdem oberflächliche Prellungen, Schnitte, Kratzer und Pilzinfektionen.« Er machte eine Pause, um Atem zu holen.
»Des weiteren eine Systeminfektion, wahrscheinlich durch Aufnahme verseuchten Wassers und ebensolcher Nahrung. Geistesverwirrung dauerhafter Art, charakterisiert durch wiederholte Bemerkungen über ein verletztes Kind, ungewöhnliche Sumpffauna der fraglichen Welt und eine Art Doppelgängerkomplex.«
»Doppelgänger? Heißt das nicht Geisterpartner ...«, meinte Hanse nachdenklich. »Das ist ein Symptom geistiger Umnachtung, oder?«
»Die MedTechs sagen, es kann ein Symptom sein. Der Komplex ist tief in seinem Geist verwurzelt. Seltsamerweise besteht er auf eine Verbindung mit dem Prinzen Davion.«
»Seltsam«, gab Hanse zu. »Ich wußte, daß Ardan mit einigen Angelegenheiten nicht gerade zufrieden war, aber ich hätte nicht gedacht, daß es derart schlimme Folgen haben könnte.«
»Die Mediziner sind vor allem um seinen Geisteszustand besorgt. Ihre Mittel sind auf Gefechtsverletzungen ausgerichtet, und sie verfügen nicht über die notwendigen psychiatrischen Möglichkeiten, um ein Problem dieser Art effektiv zu behandeln. Sie empfehlen eine sofortige intensive Behandlung.«
Hanse brachte den Mann mit einer Geste zum Schweigen, während er sorgfältig nachdachte. Ardan wußte Dinge über seine Angelegenheiten, die besser niemand erfuhr, nicht einmal die loyalsten MedTechs. Wenn Ardan unter ernsthaften Geistesstörungen litt, war es vielleicht besser, ihn einstweilen von New Avalon fernzuhalten. Der Hof auf New Avalon strotzte vor Spionen und Informanten, und Ardan konnte viele Staatsgeschäfte gefährden, wenn er im verwirrten Zustand zu plaudern begann. Hanse überdachte Entfernungen, Einrichtungen ... und hatte eine Idee.
»Ist das Steiner-Landungsschiff noch auf Folly?«
»Sein Abflug ist in drei Tagen geplant. Die Vorräte sind ausgeladen, und eine Anzahl der Schwerverwundeten ist zum Transport in die medizinischen Einrichtungen auf Tharkad an Bord genommen worden.«
»Sie werden morgen wieder über die Kommandostrecke zurückfliegen, also sind Sie noch rechtzeitig dort. Lassen Sie Ardan Sortek unter Steiner-Gewahrsam stellen. Ihre Psychologen gehören zu den besten sämtlicher Sternenreiche. Wenn ihm überhaupt jemand helfen kann, dann sind sie es.« Er war beruhigt und erleichtert. »Noch irgend etwas Wichtiges?«
»Ich kann nicht beurteilen, ob der Punkt wichtig ist«, antwortete der Bote »Der Offizier mit dem Befehl über die Rettungsmission war erstaunt darüber, wie einfach es war, Sortek zu befreien. Er hat darauf bestanden, daß ich Euch von seinem Verdacht berichte, es könnte eine List des Gegners gewesen sein, daß wir Sortek befreien sollten. Er fragt sich, ob Sortek möglicherweise mit einer biologischen Waffe infiziert wurde, die Euch bedrohen könnte, wenn er zurück nach New Avalon gebracht wird. Angesichts der Anzahl nichtidentifizierter Infektionen seines Systems wäre dies nicht auszuschließen.«
Hanse beugte sich vor und runzelte die Stirn. »Wenn wir ihn einfach so zurückholen konnten, nachdem Liao sich die Mühe gemacht hat, ihn gefangenzunehmen, statt ihn zu töten, steckt mit Sicherheit etwas dahinter. Nicht notwendigerweise das, aber irgend etwas bestimmt. Warnen Sie die Steiner-Meds, ihn mit äußerster Vorsicht zu behandeln. Und versichern Sie ihnen unsere Dankbarkeit angesichts ihrer Einhaltung unserer Verträge. Noch etwas?«
»Alle technischen Daten werden in die Computer eingespeist. Ihr werdet in Kürze einen Ausdruck erhalten. Im Augenblick ist das alles.« Der Bote wirkte etwas blaß.
Hanse fühlte, wie sich sein Gewissen meldete. Jeder Sprung war eine Belastung des Körpers, und der Bote zeigte die Spuren dieser Belastung. Er lächelte ihn an und sagte: »Sie werden feststellen, daß Ihre gute Arbeit eine entsprechende Belohnung findet. Ich denke, wenn später wieder Zeit für so etwas ist, können Sie mit einer Beförderung und einem Landgut für Ihre Familie rechnen.«
Der Mann wirkte überrascht. Dann grinste er, die erste Emotion, die Hanse je auf seinem verkniffenen Gesicht gesehen hatte. Er

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