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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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und Frauen der Lyranischen Garde.
    Während jenes Besuchs hatte Hanse Katrina um die Hand ihrer Tochter gebeten. Die Eheschließung war als ein Punkt in das umfangreiche Bündnis aufgenommen worden, das sie damals aushandelten und das später auf Terra unterzeichnet worden war.
    Ardan bewegte sich. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten fühlte er sich stark genug, sich aufzusetzen. Er zog den rechten Arm an und versuchte sich aufzustützen.
    »Nichts da!« Es war der Archon selbst. Sie glitt durch den als Tür dienenden Vorhang herein. »Bleiben Sie ruhig liegen und werden Sie gesund, Ardan. Hanse hat mir aufgetragen, besonders gut auf Sie aufzupassen.«
    Ardan lächelte. Katrina Steiner war eine Frau, wie er sie liebte: stark und entschlossen. Sie stand in dem schmalen Stück Freiraum zwischen seinem Bett und dem Wandschirm, hinter dem der nächste Patient lag. Ihr Haar war zusammengesteckt und ihr feingeschnittenes Gesicht vom frischen Wetter gerötet.
    »Wie geht es Ihnen, Ardan?« Sie setzte sich auf die Bettkante und legte ihre Hände um die seine. »Ich habe eine Nachricht vom Prinzen erhalten. Er macht sich große Sorgen um Sie. Wir nehmen Sie mit in den Palast. Melissa wird sich um Sie kümmern und für Sie Krankenschwester spielen.«
    Der junge Mann versuchte sich aufzusetzen, aber die Frau drückte ihn sanft zurück. »Ich bin froh, Euch zu sehen«, erklärte er. »Ich glaube, meine Zeit auf Tharkad war der schönste Teil meiner Dienstzeit. Aber seht Euch vor, Madam. Ich bin von einigen sehr seltsamen Infektionen und Viren befallen. Geht kein Risiko ein, daß ich Euch oder den designierten Archon anstecke.«
    Sie lachte. »Ich habe von unseren Ärzten einen vollen Bericht erhalten. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie werden sich wundern, wie schnell wir Sie wieder gesund bekommen. Jetzt sollten Sie aber noch etwas schlafen. Wir holen Sie ab, wenn der Schneesturm vorbei ist — oder auf jeden Fall morgen früh, auch wenn er länger anhält.«
    Er schloß die Augen, nur um sie beim Klang einer ruhigen Stimme an seiner Seite wieder zu öffnen. Melissa stand neben ihm. Sie war in einen langen Pelzmantel gehüllt, und ihr glattes Haar wurde von einer runden Pelzkappe gekrönt. Ihre grauen Augen musterten ihn prüfend.
    »Wie fühlst du dich?« fragte sie leise. »Mach dir keine Sorgen um uns. Die Ärzte haben alle Krankheiten eliminiert, mit denen du dich infiziert hattest. Es besteht keine Ansteckungsgefahr mehr.«
    Sie war noch immer das große, schlanke Mädchen seiner Erinnerung. Mit fünfzehn war sie noch nicht zu der atemberaubenden Gestalt herangereift, die ihr bestimmt schien, aber ihre Schönheit war nicht zu verkennen. Auch ohne die politischen Beweggründe hinter dieser Eheschließung hätte Hanse es bei der Wahl seiner Gattin weit schlechter treffen können.
    »Dann können wir gehen! Ich erinnere mich noch gut an den Palast. Ist er im Winter genauso angenehm wie im Frühling?«
    »Nicht ganz«, antwortete sie und rümpfte ihre Patriziernase. »Wenn du nicht zum Eiszapfen erstarren willst, mußt du lange Unterwäsche tragen. Aber bis du aufstehen darfst, wird noch einige Zeit vergehen. Wir werden zusammen lesen, und du kannst mir etwas über... über deinen Prinzen erzählen. Wenn es dir nichts ausmacht?«
    Er verstand ihre Neugierde. Sie hatte ihren Bräutigam zum letztenmal vor mehreren Jahren gesehen. Damals war sie noch ein Kind gewesen, dem viele Dinge herzlich egal gewesen waren, die ihr inzwischen Gedanken machen mußten.
    Er nickte knapp. »Das werde ich. Ich kenne Hanse, seit er etwa fünfzehn war. Ich war damals erst fünf oder so. Wir waren Nachbarn, und er wuchs bei guten Freunden von uns auf. Obwohl er fast schon ein Mann war, hatte er viel Geduld mit mir, selbst als kleines Kind. Ich liebte ihn wie den Bruder, den ich nie hatte. Wir sind uns sehr nah, selbst wenn wir weit entfernt voneinander sind.«
    Noch während er sie aussprach, erkannte Ardan, wie wahr seine Worte waren. Warum hatte er aufgehört, Hanse zu vertrauen? Warum hatte er die moralischen Grundsätze des Mannes in Frage gestellt, den er besser kannte als irgendein anderer? Eine Welle der Trauer brach über ihn herein.
    »Was ist? Was hast du?« fragte Melissa, und beugte sich über ihn, um ihre kleine, kühle Hand auf seine Stirn zu legen. »Geht es dir schlechter?«
    Ardan zwang sich zu einem Lächeln, aber es blieb halbherzig. »Nein. Jedenfalls nicht körperlich. Mir ist nur gerade klargeworden, daß ich mich wie ein Narr

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