BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
Einheit nicht umkehren, um ihn zu verteidigen. Sie könnten die Verfolger von diesem einen Krieger fortlocken, aber dann sterben andere aus Ihrer Truppe. Was tun Sie?«
Andrew überlegte einen Moment lang, dann nickte er. »Ich muß den Mann zurücklassen und meine Einheit retten.«
Melissa lächelte. »Das größtmögliche Wohl für die größtmögliche Masse.« Sie schüttelte traurig den Kopf und sah zu Boden. »Wir trösten uns damit, daß der Mann nicht leiden wird und sich möglicherweise sogar teuer verkauft, um Ihnen zusätzliche Zeit zu verschaffen. Aber natürlich wird er sehr wohl leiden. Wie Ihr Justin Xiang.«
Sie hob die Hand, um Andrews Einwand abzublocken. »Sie sind zu mir gekommen, um sich für das zu entschuldigen, was Sie gesagt haben. Ich muß mich ebenfalls entschuldigen. Sie haben völlig zu Recht gegen die Schmerzen protestiert, die Ihr Freund erlitten hat, und ich habe versucht, sein Leiden als notwendig zu entschuldigen. Keiner von uns kann seine Schmerzen lindern, und wir fühlen uns deswegen schuldig.« Sie lächelte scheu. »Wenn ich glauben würde, daß eine Begnadigung ihn genesen lassen könnte, würde ich den Prinzen darum bitten.«
Andrew nickte, dann dachte er angestrengt über all das nach, was seit jenem Tag auf Kittery geschehen war. »Ich weiß es zu schätzen, Eure Hoheit, aber nachdem ich dieses Band gesehen habe, fürchte ich, daß Justin für alle Zeiten verloren ist.«
DRITTES BUCH
40
Solaris VII (Die Spielwelt)
Rahneshire, Lyranisches Commonwealth
6. Mai 3027
Das Klicken, als der Hammer der Pistole sich spannte, war laut genug, um Justin aus seinem Schlummer zu wecken. Er drehte sich verschlafen um, hob den Kopf und blinzelte in Tsen Shangs Richtung. Der Maskirovka-Agent stand vor dem Licht der Nachttischlampe, und seine Haut wirkte ebenso düster wie seine Kleider. Das Licht der Lampe glänzte auf dem langen Lauf seiner Waffe.
Justin zog ein Kissen hoch und nahm eine sitzende Position ein. Er hob die linke Hand, um die Augen gegen das grelle Licht der Lampe abzuschirmen, und grinste. »Sie können die Waffe wegstecken.«
Tsen Shang neigte den Kopf. »Kann ich das? Sie haben Gray Noton ermordet — sehr professionell, übrigens —, warum also sollte ich Ihnen trauen?«
Justin hob die Schultern.
Shang bewegte den Lauf der Pistole. »Noton hatte ein Dokument, das für mich bestimmt war. Wir hatten uns auf einen Preis geeinigt. Ich zahle Ihnen denselben Betrag, wenn Sie es mir aushändigen.«
»Kein Geschäft zu machen.«
Die Pistole richtete sich wieder auf Justins Kopf. »Ich werde nicht mit Ihnen verhandeln, Xiang. Ich brauche Sie nur zu erschießen und diese Wohnung auf den Kopf zu stellen, um es zu finden.«
Justin schüttelte den Kopf. »Sie werden es nicht finden. Ich habe es vernichtet, und Sie sollten mir dankbar dafür sein.«
Shang bewegte die Waffe nicht. »Das müssen Sie mir schon erklären.«
»Aber sicher. Noton arbeitete mit der SAS zusammen, um die Maskirovka in eine Falle zu locken. Das Dokument in seinem Besitz hätte Sie verleitet, Männer, Mechs und Geldmittel in eine Operation zu stecken, die ein totaler Verlust geworden wäre.«
Shang senkte die Pistole, steckte sie jedoch nicht ins Holster. »Reden Sie weiter!« Er griff hinter sich und drehte die Lampe um, so daß sie Justin nicht länger blendete.
»Das Dokument war die Passagierliste eines Raumschiffs namens Silberadler. Ich habe das Pseudonym zweier Passagiere erkannt. Es waren die Namen, unter denen mein Vater und seine Frau reisen. Die Maskirovka hätte das innerhalb von ein bis zwei Tagen herausgefunden. Sie können sehen, wie wertvoll diese Ladung ist.«
Als Shang nickte, fuhr Justin fort. »Laut Noton sollte die Silberadler entführt und zu einer Welt dirigiert werden, deren Namen Sie ihm hätten abkaufen müssen. Die Konföderation Capella hätte die Gelegenheit bestimmt nicht ungenutzt verstreichen lassen, den Chef des Davion-Geheimdienstes zu fangen, besonders bei der Rückkehr von einer geheimen Mission im Lyranischen Commonwealth.«
»Nein, einen derart dicken Fisch hätten wir uns nicht durchs Netz gehen lassen.« Shang setzte sich auf Justins Bett. »Wie haben Sie das Täuschungsmanöver durchschaut?«
Justin lächelte. »Durch einen Aberglauben. Mein Vater und seine Frau reisen nie mit demselben Sprungschiff, um zu verhindern, daß ihre Kinder zu Vollwaisen werden, wenn ein K-F-Triebwerk versagt.« Justin lehnte sich vor. »Dazu kam noch etwas anderes. Während ich im
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