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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Adamsapfel zuckte, als er schluckte. »Ich habe Justin Allard verehrt. Ich hätte mir keinen besseren Kommandanten wünschen können, und ich habe mein Bestes getan, die Vorurteile auszuräumen, die bei den Kadetten auf Kittery gegen einen Mann mit capellanischem Blut bestanden. Selbst als er Sergeant Capet aus dem Dienst entließ, habe ich ihn verteidigt.«
Andrew drehte sich um, und Melissa sah Tränen in seinen Augen. »Als die Capellaner uns überfielen, wußte ich nicht, was ich tun sollte. Ich wollte Justin das Kommando überlassen, aber er übergab mir den Befehl. Er sagte nichts, aber ich habe das Vertrauen in seiner Stimme gehört. Er wußte, daß ich ihn nicht enttäuschen würde, und ich habe verzweifelt darum gekämpft, mich dieses Vertrauens würdig zu erweisen. Ich habe meine Männer angetrieben und organisiert. Irgendwie haben wir es geschafft, aus einer sehr bösen Situation weit besser herauszukommen, als zu erwarten war.« Redburn wandte sich ab und starrte auf seine Hände.
Melissa streckte die Hand aus und berührte ihn an der Schulter. Sie konnte die Anspannung fühlen, die in ihm steckte. Sie biß sich auf die Unterlippe, aber sie konnte nichts tun, außer zuhören.
Andrew bemerkte ihre Berührung nicht. »Ich erinnere mich, wie ich die Trümmer seiner Valkyrie gesehen habe, und wie ich mich gefühlt habe, als ich sah, daß er seinen Arm verloren hatte. Ich wußte schon damals ... — ich hatte so ein Gefühl —, daß sein Leben sich drastisch verändern würde. Dann kam die Gerichtsverhandlung, und dieser ganze Haß. Irgendwie hat es ihn gepackt.
Ich habe nach unserem Sprung nach Summer ein Video von Justins Kampf gegen Wolfson gesehen. Ich habe gehört, wie er Hanse Davion beschuldigt hat. Ich ... ich konnte es nicht glauben, aber jetzt denke ich, ich verstehe das alles besser. Es tut mir leid.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, ob ich Justin je wirklich gekannt habe ...«
Melissa strich mit beiden Händen über Andrews Nacken. »Es hört sich an, als hätten Sie ihn gut gekannt. Aber diese Verhandlung hat ihre Spuren bei ihm hinterlassen. Menschen können sich verändern.« Die Worte schienen einen bitteren Geschmack in ihrem Mund zu hinterlassen. »Ich hoffe nur, daß diese Veränderung nicht immer zum Schlechteren ausfallen muß.«
Andrew zog die Stirn kraus und sah sie fragend an. »Ich verstehe nicht.«
Melissa ging in die Mitte ihrer Kabine und wandte ihm den Rücken zu. Sie legte ihre Arme um sich, als das höhnische Lachen sie hallend aus der Leere zu verspotten schien. »Es gab eine Zeit, in der ich meine Verwandten beinahe ebenso herausgefordert hätte, ihren Machtgebrauch zu rechtfertigen, wie Sie es gestern abend mir gegenüber getan haben. Manche hielten mich für verdreht, andere dachten, ich sei einfach nur ein streitlustiges Kind. Am schlimmsten waren die, die auf mich herabsahen, wie Aldo Lestrade. Ich haßte ihn. Ich schwor mir, ihn und alle seiner Art meinem Willen zu unterwerfen, weil ich bestimmt war, Archon zu werden.«
Sie drehte sich langsam zu ihm um. »Sehen Sie, ich habe Herrschaft immer als eine Art Spiel betrachtet. Sicher, ich mußte lange Lektionen absolvieren, und Thelos Auburn hat mich in Geschichte fast ersäuft. Ich weiß mehr langweilige Details über das Lyranische Commonwealth, als je ein Mensch gezwungen sein dürfte zu lernen. Aber trotz allem bin ich designierter Archon.«
Sie lächelte über Andrews Verwirrung. »Ich konnte mir alles erlauben. Höflinge, die sich nicht um den Finger wickeln ließen, konnte ich terrorisieren. Ich habe schon als kleines Kind gelernt, mit einem Lächeln zu gewinnen oder einen Befehl zu geben. Kurz gesagt, ich habe gelernt, daß der designierte Archon immer gewinnt — aber manchmal nur mit brutaler Gewalt.«
Andrew schüttelte den Kopf. »Aber darüber sind Sie doch sicher hinaus.«
Melissa zuckte die Achseln, die Arme noch immer über der Brust gekreuzt. »Wirklich? Vielleicht... Es stimmt, daß ich intellektuell gelernt habe, was es heißt, zu herrschen. Aber trotzdem waren meine Lektionen im Gebrauch von Macht reichlich akademisch. Ich kann meinen Lehrern daraus keinen Vorwurf machen, denn es gibt keine sichere Methode, den Umgang mit der Macht zu lehren. Nehmen wir ein Beispiel. Sagen wir, Ihre Kompanie wird von einem übermächtigen Gegner verfolgt. Sie können ihnen entkommen, aber der Beinaktivator eines Mechs in Ihrer Einheit versagt. Der Pilot und seine Maschine sind verloren, wenn Sie mit Ihrer

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