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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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zu einem seidigen Glanz poliert. Obwohl man die Nähte zwischen den einzelnen Holzteilen ausmachen konnte, ging das natürliche Muster jedes Teiles in das des nächsten über und erweckte so den Eindruck, der gesamte Boden und die unteren Wandsektionen seien aus einem riesigen Stück Holz gearbeitet. Das Papier, aus dem die Wandschirme gefertigt waren, schien auf den ersten Blick schmucklos. Keine Landschaften oder kalligraphischen Weisheiten beeinträchtigten die durchscheinende Schönheit der Schirme. Aber als Ishiyama die Tür langsam hinter, sich zuschob, erkannte er doch eine Dekoration. Sie war mit großer Raffinesse und Geschicklichkeit als Wasserzeichen in das Papier gearbeitet. Und so entdeckte Ishiyama Bilder von Bäumen und Tigern, von Wogen und Fischen, von Falken und Hasen und natürlich vom Drachen.
    Stumm durchquerte Ishiyama den Wartebereich, aus Respekt vor seiner Umgebung und weil kein Lärm notwendig war, und schob die Tür zu der erhöhten Kammer auf, in der er die Cha-no-yu durchführen würde. Die beiden schwarzlackierten Koffer standen gleich rechts neben der großen Messingurne, die durch eine quadratische Öffnung im Boden ragte. Ishiyama wußte, daß in der Urne ein Feuer brannte, dazu hätte er die dünnen grauen Rauchfäden, die sich durch die heiße Luft zur Decke schlängelten, gar nicht bemerken müssen. Er konnte die Wärme fühlen, die aus der Urne wogte, und der Duft brennenden Zedernholzes erfüllte den Raum.
    Im Zentrum der Kammer sah Ishiyama einen niedrigen, rechteckigen Tisch. Er war exakt an der Form des Raumes orientiert, und Ishiyama änderte dies. Anstatt das schmale Ende des Tisches auf die Schmalseite des Raumes gerichtet zu lassen, schob er ihn vorsichtig über den polierten Eichenholzboden, bis er beinahe senkrecht zu seiner vorherigen Position stand. Aber er richtete ihn nicht völlig gerade aus, sondern ließ ihn in leicht angewinkelt und etwas zur Seite gerückt. Vollkommene Symmetrie hält den Geist in den Grenzen der Realität gefangen.
    Ishiyama kniete nieder, um den ersten Koffer zu öffnen. Eingehüllt in ein dickes geschäumtes Polster lag dort das persönliche Teeservice des Koordinators. Ishiyama atmete tief durch, um sich zur Ruhe zu zwingen. Er kämpfte gegen die Panik und die Last der Verantwortung an, die ihn zu erdrücken drohten. Der Koordinator hat mir diese Teile anvertraut, damit ich eine wichtige Mission erfüllen kann. Ich werde ihn nicht enttäuschen.
    Als erstes zog er drei Tatami aus dem Koffer, die Matten, auf denen die Teilnehmer der Zeremonie knien würden. Die erste war von leuchtendem Rot. Ishiyama legte sie an die Breitseite des Tisches, die dem Innern der Kammer zugewandt war. Er zog ein kleines Lineal aus seinem Kimono und plazierte die Matte exakt zwanzig Zentimeter vom Rand des Tisches.
    Auf der anderen Seite des Tisches rollte Ishiyama die zweite Tatami aus. Diese war rosafarben, und er überzeugte sich, daß sie genau fünfunddreißig Zentimeter vom Tischrand entfernt lag. Zuletzt rollte Ishiyama seine eigene, schmucklose Matte an der Schmalseite des Tisches aus, die der Messing-Holzkohlenurne am nächsten lag, und plazierte sie fünfundvierzig Zentimeter von der schwarzen Tischkante. Durch die diagonale Plazierung des Tisches lag seine Matte unterhalb der beiden anderen.
    Ishiyama ließ sich mit dem Auspacken der anderen notwendigen Utensilien Zeit, und warf auch keinen Blick auf die Uhr. Er besaß ein inneres Zeitgefühl, wie jeder, der eine Ausbildung zum Teemeister absolviert hatte. Seine Vorbereitungen würden mehr Zeit benötigen, als der Mönch geschätzt hatte, aber Kurita Yorinaga-ji würde die innere Kammer des Teehauses nicht betreten, bevor er dazu aufgefordert wurde.
    Ishiyama wickelte die Bambuskelle aus, die seit vierhundert Jahren im Besitz der Familie Kurita war. Man erzählte sich, daß Koordinator Urizen Kurita II eines Tages seinen Schweber anhielt, als er auf Luthien eine besonders prächtige Bambusstäude bemerkte, von der er meinte, sie könne ihm eine feine Schöpfkelle für die Teezeremonie liefern. Kurz nachdem er aus dem Wagen gestiegen war, um ein Stück Bambus abzuschneiden, wurde Urizens Schweber von einem Sprengsatz zerrissen, den ein Rivale heimlich darin angebracht hatte. Der Koordinator war zum Zeitpunkt der Explosion glücklicherweise schon weit genug entfernt. Der Überlieferung nach führte Urizen kurz danach die Reformen ein, mit denen die mittelalterliche japanische Kultur zur Seele des

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