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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Sie können jetzt gehen.«
Jeana nickte und zog sich durch einen der abgesicherten Privatgänge aus dem Büro zurück, die in verwegeneren Zeiten zum Schutz der Fürstenfamilie angelegt worden waren. Melissa ging hinüber zu einem Bücherregal und betätigte einen Schalter. Das gesamte Regal drehte sich und gab ein Bad mit bodenlangem Spiegel frei. Sie betrachtete sich. »Wenn Jeana und ich eine Weile zusammen verbracht haben, fühle ich immer das Bedürfnis, mich davon zu überzeugen, daß ich noch ich selbst bin.« Sie lächelte und kehrte ins Zimmer zurück. »Manchmal scheint sie mehr ich als ich selbst.«
Ardan bemerkte das Zittern in Melissas Stimme. Er verabschiedete sich mit einer kurzen Geste von Johnson und ging zu dem Mädchen hinüber. »Wie meinst du das, Melissa?«
Der designierte Archon hob die bloßen Schultern und zupfte an ihrem grauen Kleid. »Jeana ist acht Jahre älter als ich. Sie ist eine MechKriegerin und sie ist sehr viel reifer als ich. Ihre Disziplin ist furchterregend, und ihre Präsenz nicht minder.«
Ardan legte seine Hände auf Melissas Schultern. »Du scheinst zu vergessen, wie beeindruckend deine Präsenz ist, Melissa. Und auch, wie sehr du in deine Pflichten hineingewachsen bist. Ich kann es sehen.« Denk daran, daß sie erst siebzehn ist, Ardan, auch wenn sie wie eine erwachsene Trau wirkt. Melissa mag reifer geworden sein, seit du sie das letztemal gesehen hast, aber es wird noch lange dauern, bis sie soweit ist, die Verantwortung zu tragen, die auf sie wartet.
Melissa verzog das Gesicht und biß sich auf die Unterlippe. »Wenn ich sie sehe, dann sehe ich mich, wie ich einmal werden könnte. Vielleicht sollte ich sie an meiner Stelle regieren lassen, wenn die Zeit gekommen ist.«
Ardan fuhr zurück. »Was? Wieso sollte sie besser zum Regieren geeignet sein als du?«
Melissa blickte zu Boden. »Sie ist eine MechKriegerin wie meine Mutter — und alle Archonten vor ihr.«
Ardan versuchte sie zu beruhigen. »Soweit ich mich entsinne, wurdest du nicht zur MechKriegerin ausgebildet.«
»Ich war zu schwächlich. Sie haben mich zur Infanteristin ausgebildet.« Die Niedergeschlagenheit in ihrer Stimme tat weh.
Ardan hob den Kopf des Mädchens, bis er ihr in die Augen blicken konnte. »Ich erinnere mich, daß du bei dieser Ausbildung hervorragend abgeschnitten hast. Hast du mir nicht einmal selbst gesagt, daß Hanse eine Frau bekommt, die seine Hausinfanterie kommandieren kann, während er seine Mechs herumscheucht?«
Melissa schüttelte den Kopf. »Das waren Spinnereien, Ardan. Jeana hat die Willenskraft und Disziplin, eine MechKriegerin zu werden, und ein Triathlonchampion dazu. Und sie hat all das aufgegeben, um mich zu beschützen. Das sind Opfer, die ich nie bringen könnte, und ich glaube nicht, daß ich es wert bin, wenn jemand anders sie für mich bringt.«
Ardan bemerkte Lieutenant Redburn neben sich. »Ja, Lieutenant?«
Redburn schluckte schwer und blickte zu Boden. »Ich bitte um Vergebung, Sir, und Hoheit, aber ich habe die letzte Bemerkung gehört.« Er blickte verlegen auf, und seine braunen Augen suchten in ihren Gesichtern nach Verständnis. »Ich habe nicht gelauscht, bitte glauben Sie mir, nur, der Archon möchte mit Ihnen sprechen, Colonel. Was ich eigentlich sagen wollte, ist aber, daß ich glaube, ich verstehe, was der designierte Archon sagen will.«
Ardans Augen wurden schmal, aber er konnte auf Redburns Gesicht nur unschuldige Gefühle entdecken. Es hat Sie mehr Mut gekostet, das jetzt zu sagen, Lieutenant, als irgend etwas, das Sie je auf dem Schlachtfeld geleistet haben. Ich habe Respekt vor Ihnen. Ardan nahm seine Hand von Melissas Schulter. »Bitte teilen Sie ihr mit, was Sie denken, Lieutenant.« Ardan lächelte Melissa zu. »Ich bin gleich zurück.«
Melissa faßte sich und blickte Andrew entgegen. »Nun, Lieutenant Redburn?« Sie fühlte sich in der Defensive, und ihre Stimme wurde eisig, aber ihre offensichtliche Verletzlichkeit verhinderte, daß er sich getroffen fühlte.
Redburn zögerte, dann gab er sich einen Ruck. »Ich weiß, wovor Sie Angst haben, weil ich diese Situation kenne. Ich habe in die Gesichter unerfahrener Rekruten geblickt. Ich weiß, daß ein Teil von ihnen in ihrem ersten Gefecht sterben werden, egal, wieviel Mühe ich mir mit ihrer Ausbildung auch gebe. Ich weiß, daß sie in den Tod gehen werden mit der Frage auf den Lippen, warum ich sie nicht gerettet habe. Ich weiß, daß ich ihnen wahrscheinlich damit, daß ich ihnen die

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