BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
sich wünschen.«
Justin, der keinen Toast auf sich selbst trinken wollte, wartete, bis seine Freunde ihre Gläser gesenkt hatten. »Auf meine beiden Freunde«, erklärte er und hob sein Glas. »Daß sie mir helfen, hier auf Solaris noch lange zu leben und alles zu bekommen, was ich mir wünsche.« Justin trank und genoß die pikante Süße des Weins.
Er blickte auf Noton. »Dieser Tsen Shang muß gute Beziehungen haben. Ich erinnere mich an jemand auf Spica, der drei Flaschen dieses Weins als Lösegeld für seine beschädigte Valkyrie angeboten hat.«
»Gute Beziehungen hat er in der Tat. Er besitzt sogar zwei schwere Mechs, wenn auch keinen Piloten«, sagte Noton lächelnd und stellte sein leeres Glas ab.
»Dann sollten wir Kontakt mit ihm suchen, finden Sie nicht?« Justin lehrte sein Glas. »Immerhin werde ich einen schweren Mech brauchen, wenn ich Philip Capet töten will.«
24
Solaris VII (Die Spielwelt)
Rahneshire, Lyranisches Commonwealth
20. März 3027
Dunkelheit hüllte Kym Sorenson ein, als sie aus dem Bett herausschlüpfte. Sie beugte sich hinab und zog die Decke über Justins Schultern. Dann kniete sie sich neben ihn und hauchte einen Kuß auf seine Stirn. »Schlaf gut, Geliebter. Ich bin bald zurück.« Ein schneller Blick zu dem leeren Glas auf seinem Nachttisch überzeugte sie davon, daß ihre Abwesenheit unbemerkt bleiben würde.
Trotz des Schlafmittels, das für Justins tiefen Schlummer verantwortlich war, raffte Kym ihre Kleider zusammen und verließ das Zimmer, um sich anzuziehen. Sie zog einen schweren Mantel über die Kleider, die sie zum Kampf und nach Walhall getragen hatte, und steckte ihr goldenes Haar auf, um es unter einem breitkrempigen Hut zu verbergen.
Kym schlug den Kragen ihres Mantels hoch, um sich vor Regen und Wind zu schützen, als sie die Villa verließ und hinüber zu ihrem Hurricane ging. Auf ihre Berührung hin schwang die Tür hoch und Kym glitt in den Fahrersitz. Geräuschlos schloß sich die Tür, als sie auf dem Tastenfeld des Armaturenbretts den Startcode eingab. Summend erwachte der Motor, und der Hurricane erhob sich auf sein Luftkissen.
Die Lichter von Solaris City funkelten wie Regentropfen auf einem Spinnennetz von Straßen, als Kym den Hurricane die Hügel des Davion-Viertels hinablenkte, das auch unter dem Namen Black Hills bekannt war. Sie lenkte den Wagen auf die Bunyan Road und brachte ihn vor einem Appartementturm der Mittelklasse zum Stehen.
Sie eilte in die gläserne Vorhalle, wo sie einen bestimmten Klingelknopf zweimal drückte, stumm bis drei zählte, und noch vier weitere Male klingelte. Während sie darauf wartete, daß die Tür sich öffnete, blickte sie sich besorgt um, sah aber in der Dunkelheit niemanden. Mit einem wütenden Knarren ertönte der Summer und verstummte abrupt, als Kym die Tür aufriß. Sie betrat das Innere des Hauses und verharrte einen Moment, bis die Tür hinter ihr wieder ins Schloß gefallen war.
Sie benutzte aber nicht den Aufzug, sondern den Notausgang. Sie öffnete die Tür, trat vorsichtig in den langen, nur schwach beleuchteten Gang und lief zum Hinterausgang des Appartementhauses. Von dort huschte sie in die dunkle Gasse hinter dem Gebäude.
Kym hastete durch die Nacht, bis sie die Twain Street erreichte. Auf dieser schlenderte sie in entspannter Haltung weiter, bis sie an einem Restaurant vorbeikam. Sie stockte kurz, betrachtete den auf Holovid präsentierten Speiseplan, und trat scheinbar spontan ein.
Drinnen nahm Kym den Hut ab und schüttelte das Haar aus, so daß es über ihre Schultern fiel, als sie auf eine der hinteren Nischen zuhielt. Ein freundlicher Kellner reichte ihr die Karte, und Kym lehnte sich zurück, um sie zu studieren.
Eine tiefe Männerstimme drang leise aus dem Kissen unter ihrem Kopf. »Bericht.«
Kym gähnte. »Kontakt mit Shang. Noton ist an Xiang interessiert, und Xiang ist empfänglich für Nasodithol. Er hat es in seinem Drink nicht bemerkt und war unter seinem Einfluß sehr leicht zu steuern.«
Kym verstummte, als der Kellner an ihren Tisch zurückkehrte. »Einen Kaffee bitte. Sonst nichts.«
Als der Kellner wieder außer Hörweite war, sagte die Stimme: »Zufriedenstellend. Reden Sie Xiang weiter zu, in Notons Dienste zu treten. Er wird uns dort von Nutzen sein. Fuh Teng gehört zur Maskirovka. Sehen Sie sich vor.« Die gefühllose Stimme stockte. »Der Minister wäre nicht begeistert, wenn Sie es für nötig erachten müßten, seinen Sohn zu töten.«
Gray Noton tauchte in die
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