BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
Schatten der Bunyan Street ein, als er Kym in ihren Hurricane steigen sah. Er drückte die Hand ans rechte Ohr und lauschte sorgfältig dem über Funk eintreffenden Bericht seines Agenten. Noton beobachtete, wie der Schweber abhob und die Straße hinunterglitt.
Den ganzen Weg hier hinunter nur für eine Tasse Kaffee, Kym? Das glaube ich dir nicht. Schon gar nicht, nachdem du Enrico Lestrade vorige Woche ein halbes Kilo dieser speziellen Atocongo-Mischung abgeluchst hast! In dem Restaurant gibt es nichts, was dich reizen könnte, zumindest was Essen und Trinken betrifft. Noton erinnerte sich an Lestrades Beteuerungen, daß Contessa Sorenson nichts weiter als ein gelangweiltes reiches Gör sei, und lachte. Den hast du täuschen können, Kym, aber dazu gehört nicht viel. Mich hast du nicht hinters Licht geführt. Und das wird dich teurer zu stehen kommen als dir lieb ist.
25
Tharkad
Distrikt Donegal, Lyranisches Commonwealth
10. April 3027
Die Bremsraketen des Landungsschiffs fegten den Schnee vom Landefeld. Der Wind pfiff heulend um das kugelförmige Schiff der Union -Klasse, aber die aufsteigenden Schneewolken brachen die Wut des Sturms. Die Cougar setzte schwer auf ihren vier Stahlbeinen auf. Kaum hatte der Kapitän die Triebwerke abgeschaltet, da wurde das Landungsschiff vom wütenden Schneesturm schon wieder umfangen.
Im Schneckentempo löste sich ein quadratischer Ausschnitt aus der Schneedecke und schob sich empor. Die Hebebühne stieg immer höher, bis sie vor dem kleinsten Ausstiegsluk der Cougar hielt und andockte.
Ardan Sortek trat zurück, als der Leutnant die Luke der Cougar öffnete. Der junge, weibliche Offizier winkte Sortek freundlich zu sich in den vom Wind freigefegten Raum an der Spitze der Hebebühne. Ardan zitterte trotz der Überdachung im eisigen Wind Tharkads. Lieutenant Redburn war dicht hinter ihm.
Warum ist es auf Tharkad immer so kalt, wenn ich zu Besuch komme? Ardan ging zum Lift an der Rückseite des Gerüsts. Er drückte den schwarzen Rufknopf und drehte sich zu Redburn um, der nervös an der dunkelgrünen Jacke seiner Ausgehuniform nestelte. Ardan lachte. Andrew wirkte so nervös wie ein MechKrieger, der nackt in eine Gefechtszone springen sollte. »Ganz ruhig, Lieutenant. Sie sehen gut aus.«
Redburns Gesicht lief rot an, und seine Augen traten beinahe aus ihren Höhlen. »Ruhig? Wir treten gleich dem Archon gegenüber.« Er folgte Ardan in den sich öffnenden Lift.
Ardan schloß mit einem Knopfdruck die Türen und nickte. »Nicht zu vergessen dem designierten Archon und dem gesamten Hof des Lyranischen Commonwealth.«
Redburn schluckte merklich. »Herzlichen Dank, Colonel, daß Sie mich daran erinnert haben. Ich fühl mich gleich viel besser.« Der Aufzug sank beinahe noch schneller als Redburns Selbstvertrauen.
Andrew lachte. Als der Aufzug langsamer wurde, streckte er sich und strich seine Uniformjacke glatt. Er trug eine blaue Uniform mit goldenem Putz, weil er im Gegensatz zu Redburn nicht bei einer Kampfeinheit der Mark Capella diente. Trotz der Farbunterschiede waren ihre Uniformen sich jedoch ähnlich. Das Sonnenemblem, das an der linken Schulter ansetzte und in vier Strahlen zur Mitte des Jacketts und hinab zum Gürtel reichte, ergab einen funkelnden, asymmetrischen Zweireihenschnitt. Die engen Hosen steckten in Kavalleriestiefeln, die mit radlosen Sporen verziert waren, Überbleibsel jahrhundertealter Kavallerietradition und in den Vereinigten Sonnen das Zeichen des MechKriegers.
Ardan rückte Redburns Sonnenbanner gerade. Mit einer gewissen Befriedigung stellte er fest, daß der Orden zum silbernen Putz der Uniform paßte. Redburn sah nervös an sich herab, lächelte aber, als Ardan ihm zuzwinkerte. Als die schweren Lifttüren sich öffneten, drehten sie sich gemeinsam um.
Im kleinen Empfangsraum erwarteten sie Katrina Steiner und ihre Tochter Melissa Arthur Steiner. Ardan Sortek konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er trat aus dem Aufzug und ergriff die ausgestreckte Hand Katrinas. »Ihr ehrt mich, Archon.«
»Ich freue mich, Sie zu sehen, Ardan Sortek. Sie erinnern sich an meine Tocher?«
Ardan lachte und schloß Melissa in die Arme. »Die beste Krankenschwester, die sich ein verletzter MechKrieger nur wünschen kann.« Er preßte sie fest an sich, bevor er sie mit gestreckten Armen von sich hielt. »Laß dich ansehen.«
Melissa Arthur Steiner hatte sowohl die Statur als auch die stahlgrauen Augen ihrer Mutter geerbt, aber ihr blondes Haar war eine
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