BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
ausgerichtet hatte: »Yorinaga ist Herr der Genyosha. Leben und Tod liegen allein in seiner Hand. Seine Männer sollen ihm in ebensolcher Treue verbunden sein, wie er sie mir gegenüber zeigt. Sie werden sich nicht einmischen. Ihre einzige Sorge ist die Sicherheit.«
Yorinagas Blick wanderte von Shinzei Abe zu Narimasa. Aus Yorinagas Augen schien neues Leben in Narimasas Körper überzufließen. Mit einer leichten Neigung des Kopfes forderte Yorinaga ihn auf, sich zu erklären.
Narimasa verbeugte sich tief vor dem Tai-sa. »Was Shinzei Abe Ihnen berichtet hat, entspricht der Wahrheit, Yorinaga-sama. Ich habe keine Einladung erhalten, mich Eurer Einheit anzuschließen, aber ich habe aus anderen Quellen von der Genyosha erfahren. Sobald ich erfuhr, daß Ihr wieder zurückgekehrt wart, wußte ich, daß ich wieder unter Euch dienen mußte. Seit ich in Eurer Einheit diente, hat kein anderer Vorgesetzter einen solch tiefen Respekt in mir geweckt. Ich wußte, daß ich zumindest einen Versuch unternehmen mußte, auch wenn ich dabei mein Leben riskierte.«
Narimasa fuhr mit der Zunge über seine geschwollenen und aufgeplatzten Lippen. »Ich sicherte mir die Passage an Bord zahlreicher Landungsschiffe, indem ich mich als einfacher Arbeiter ausgab. Niemand kümmerte sich darum, wohin ich reiste, so lange ich mithalf, die Arbeit gewissenhaft und pünktlich zu erledigen. Manchmal bin ich mit Yakuza gereist und habe auf ihren Piratenschiffen gearbeitet. Schließlich kam ich nach einer Reise von über zweihundert Lichtjahren hier an. Ich habe mich vor zwei Tagen bei Eurem Stab gemeldet, und seither ist Shinzei Abe mein Gastherr.«
Yorinaga blickte hinüber zu Tarukito. Der Sho-sa schaute den Taishi an. »Warum haben Sie Yorinaga-sama nicht von Narimasa Asanos Ankunft verständigt? Warum ist er nicht auf der Liste der täglichen Neuankünfte verzeichnet worden?«
Shinzei Abe hob den Kopf und starrte Tarukito von oben herab an. »Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß seine Komplizen sich verraten könnten, wenn er sich zu verspäten schien. Es steht außer Frage, daß er sich zahlreicher Verbrechen gegen den Drachen schuldig gemacht hat. Die Geheimhaltung der Genyosha dagegen steht in Frage. Selbst Sie, Major, werden sich daran erinnern, daß der Koordinator die Sicherheit dieser Einheit in meine Hände gelegt hat.«
Tarukito Niiro streckte sich und schleuderte Shinzei Abe einen giftigen Blick entgegen. »Sie erinnern sich nur an einen Satz einer Botschaft, die Sie sich in ihrer Gesamtheit hätten einprägen sollen. Der Koordinator hat Sie daran erinnert, daß alle Offiziere und Mannschaften der Genyosha Yorinaga-sama ebenso treu ergeben sein sollen, wie er dem Koordinator dient.«
Tarukito blickte hinüber zu Yorinaga. Er verstand Yorinagas Nicken als Erlaubnis, fortzufahren, und startete einen neuen Angriff. »Narimasa Asano ist ganz offensichtlich ein solcher Mann. Vergessen Sie, daß er seine Karriere aufgab, um hierher zu reisen. Vergessen Sie, daß er bereit war, sein Leben aufs Spiel zu setzen, um hierher zu reisen. Betrachten Sie nur die Tatsache, daß er hierher gekommen ist. Monate, in denen er Arbeiten ausführen mußte, die weit unter seiner Würde liegen, nur um diesen Planeten zu erreichen. Dieser Mann ist Yorinaga-sama nicht nur treu ergeben, er ist findig und weigert sich, sich geschlagen zu geben. Kann es einen besseren Rekruten überhaupt geben?«
Shinzei Abe schnaufte abfällig. »Wie wäre es mit einem Rekruten, der Befehle befolgt.«
Tarukitos Augen verengten sich. »Genau das ist der Grund, warum Sie nur ein Verbindungsoffizier sind, Shinzei Abe, und nicht mehr.« Er drehte sich zu Yorinaga um. »Erlaubnis, Narimasa Asano in sein Quartier zu begleiten, Sir.«
Yorinaga beugte den Kopf. Als er ihn wieder hob, streckte er die Hand nach einer kleinen Lackdose auf seinem Schreibtisch aus. Er nahm einen Pinsel und ein kleines Fläschchen schwarzer Tinte heraus. Nachdem er ein Blatt Papier aus einer Ecke seines Schreibtisches gezogen hatte, tauchte Yorinaga den Pinsel ein und zeichnete mit sicherem Strich mehrere Kanji. Als er den Pinsel beiseite gelegt hatte, griff er noch einmal in die Dose und drückte sein persönliches Siegel auf das Papier.
Tarukito nahm den Bogen aus Yorinagas Hand und betrachtete die Schriftzeichen ohne eine Regung. Als er Shinzei Abes Interesse bemerkte, lächelte er. »Wie Ihr befehlt, Tai-sa. Ich werde Chu-sa Narimasa Asano in die Suite neben der Euren geleiten.«
»Domo arigato,
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