BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Goliath zu landen.
Die unmittelbar darauf folgende Explosion des Fusionsreaktors überschüttete den Kommandostand mit weißem Licht. Als sich der Widerschein abschwächte, sah der Prinz den beinlosen Torso des Brandstifter, der aus den Trümmern des Goliath wirbelte. Der zertrümmerte Mech drehte sich wie ein fortgeworfenes Spielzeug, bevor er mit Wucht in die Schulter eines noch unbeschädigten Goliath schlug. Das Schultergelenk des überschweren Mechs brach auseinander, und er stürzte donnernd zu Boden. Der Brandstifter prallte ab und blieb auf dem Rücken liegen, ohne sich zu bewegen.
Quintus hielt die Wiedergabe an. Die Mechs schienen mitten im Kampf zu erstarren. »Redburn erlitt eine Gehirnerschütterung und verlor für den Rest des Gefechts das Bewußtsein. Lieutenant Craon wies seine Valkyrie- Teams an, die Goliaths von der Position des Captains fernzuhalten, und trieb die drei übrigen Lanzen weiter in die Goliath -Formation. Dann funkte er Colonel Stone mit der Meldung an, der Rest des Ersten Bataillons könne >... gerne auch mitmachen, wenn sie nichts Besseres zu tun hätten<.«
Der Prinz gluckste. Stone war bestimmt begeistert, das zu hören! »Stellen Sie sich das vor, Quintus. Eine Einheit aus einem meiner Ausbildungsbataillons lädt eine Akademieeinheit ein, doch auch mitzukämpfen. MechKrieger wie Craon hätten nie eine Chance gehabt, wenn wir dieses Programm nicht aufgebaut hätten. Wir wollen hoffen, daß derartige Erlebnisse helfen, die Kritik an diesem Programm zum Verstummen zu bringen.«
»Wir wollen es hoffen, Hoheit.« Quintus rief wieder die Datenanzeige auf. »Kompanie Delta hat weiter volle Gefechtsstärke. Redburn geht es gut, und sein Brandstifter wurde durch einen Centurion ersetzt, den wir von den Liao-Truppen erbeutet haben. Ich denke, man könnte Kompanie Delta für taktische Gefechtsabwürfe der Art einsetzen, wie wir Redfields Renegaten auf Liao ins Feld geworfen haben. Mit Ihrem Einverständnis teile ich ihnen ein Landungsschiff zu.«
Der Prinz nickte. »Gute Idee. Es sieht ganz so aus, als hätten wir alles unter Kontrolle. Laufen die Vorbereitungen für die zweite Welle nach Plan?«
Quintus grinste. »An ein paar Punkten könnten wir sogar früher zuschlagen.«
Der Prinz wehrte ab. »Nein, halten wir uns an den Plan. Ich möchte, daß die Wellen in regelmäßigen, harten Schlägen kommen — damit Maximilian Liao hört, wie sein Ende Schritt für Schritt näherkommt.«
Quintus kniff die Augen zusammen. »Und die Daten an Michael?«
Hanse schlug ihm auf die Schulter. »Konzentriere dich auf unsere Schwachpunkte, wie wir es besprochen haben. Wir wollen der Maskirovka nicht die Arbeit erleichtern, aber wir können auch nicht riskieren, daß sie die offensichtliche Schwachstelle unserer Strategie übersehen. In dem Fall könnte unsere Planung nicht ihr volles Potential entfalten.«
Quintus' Miene war ernst. »Es wird alles so geschehen, wie Ihr es wünscht.«
»Gut.« Der Prinz drückte Quintus' Schulter noch einmal, dann nahm er das Funkgerät ab und legte es auf den Kartentisch. Er verließ das Kommandozentrum, wartete kurz, bis sich seine Augen an das hellere Licht des Korridors gewöhnt hatten und marschierte dann an den Lifttüren vorbei. Am hinteren Ende des Gangs ging er um die Ecke und nickte den beiden SAS-Wachen vor seinem Privataufzug zu. Er trat in die mit Eichenholz getäfelte Kabine und lehnte sich zurück, während er lautlos nach oben getragen wurde.
Die Invasion lief gut, sehr gut sogar. Ja, ihr Erfolg hatte seine wildesten Hoffnungen noch übertroffen. Seine Truppen hatten keine größeren Verluste zu beklagen, und ihre Angriffe schienen den Gegner völlig unvorbereitet getroffen zu haben. Liao hatte noch weniger an Menschen und Material retten können, als der Prinz und seine Berater erwartet hatten.
Als der Lift langsamer wurde, löste Hanse Davion sich von der Wand und strich seine militärisch geschnittene Jacke glatt. Die nächste Welle ist vorbereitet und bricht im Oktober los. Ich hoffe, ihre Ernte fällt auch ebenso reichlich aus.
Die Lifttüren öffneten sich, und der Prinz betrat seine Wohnung. »Hallo, Melissa ... Morgan. Wie geht's?«
Melissas goldenes Haar umrahmte ein lächelndes Gesicht. Sie stellte ihre Teetasse auf das weiße Marmortischchen vor ihrem Platz und erhob sich, um ihren Gatten zu begrüßen. Ihre Hände glitten in die seinen, und sie hauchte einen Kuß auf seine Lippen. Dann deutete sie auf den Stapel Holodiscs auf dem Tisch. »Dein
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