BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
nicht weiter von Terra als Daniels etabliert haben kann.«
Shang überlegte einen Augenblick lang, dann nickte er. »Wenn es tiefer in der Mark Capella läge, würde Herzog Michael bestimmt davon wissen.«
Justin lächelte. »Und wir hätten es von ihm erfahren — es sei denn, er verheimlicht es uns?«
Shang gähnte. »Dazu ist er nicht schlau genug.«
Aber ob er so blöde ist ? Justin bewegte die Hand über die Karte. »Wegen der Kurita-Vorstöße weiß ich, daß es nicht näher an Terra sein kann als ... ah ... sagen wir mal: Chesterton. Aber es darf auch nicht zu weit von New Avalon entfernt sein. Ich habe ein halbes Dutzend Kandidaten, aber Goshen, Axton und Bethel stehen ganz oben auf der Liste.« Justin deutete mit dem Daumen über die Schulter auf seinen Schreibtisch. »Hoffen wir, daß diese Berichte Beweise für größere Geldmengen liefern, die auf einen dieser Planeten geflossen sind.«
»Das wäre eine Methode, es herauszufinden.« Shang reckte sich. »Wir könnten die Welten auch überfallen.«
Justin musterte seinen Assistenten einen langen Augenblick. »Wir sollten die Möglichkeiten erst einmal auf diese Art einengen, und unsere Vorräte wirtschaftlicher einsetzen. Sie müssen zugeben, wenn wir sechs Welten überfallen, muß Davion klar werden, wonach wir in seinem Raum suchen. Ich ziehe es vor, den Angriff auf ein oder zwei Welten zu konzentrieren und uns zu holen, was wir suchen, ohne ihn vorher zu warnen.«
»Viel Glück. Ich geh schlafen.«
»Schlafen Sie gut«, verabschiedete Justin ihn, ohne den Blick von der Karte zu wenden.
Shang stand auf. »Wer hat was von Schlafen gesagt? Ich glaube, ich habe keine ganze Nacht mehr durchgeschlafen, seit wir diesen Auftrag angenommen haben.«
Justin schüttelte den Kopf. »Und ich dachte, Romano Liao würde Sie nachts wach halten.«
Shang wurde rot. »Ha ha, Xiang. Sie sind nur eifersüchtig, weil sie Geschmack hat...«
Justin hob aufgebend die Hände. »Wer, ich? Ich bin froh, daß ich die vollen fünf Stunden schlafen kann, die mir dieser Job ermöglicht.« Justins Hände fielen herab, als die Tür seines Büros heftig aufgestoßen wurde. Ein halb angezogener Alexi Malenkow stürzte ins Zimmer. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe.
»Was ist los, Alexi?«
Alexi warf Shang einen Blick zu. »Gut. Sie sind auch hier.« Er sah zu Justin auf und strich mit der rechten Hand sein Haar glatt. »Ihr Vater hat unsere gesamte Operation auf Kittery geschlossen!«
»Was!« Die Stimmen beider Männer vereinten sich zu einem schockierten Aufschrei. Justin kehrte an seinen Schreibtisch zurück und ließ sich in den Sessel fallen. »Was, zum Teufel, ist geschehen?«
Malenkow atmete tief durch. Shang führte ihn zu dem Ledersessel, aus dem er gerade aufgestanden war. Malenkow rieb sich die letzten Überreste des Schlafs aus den blutunterlaufenen Augen, stützte die Ellbogen auf die Knie und lehnte sich vor. »Die Berichte sind unklar, aber nach allem, was ich gehört habe, ist vor etwa einem Monat ein Maskirovka-Terminierungsteam von sechs Personen auf Kittery eingetroffen. Sie haben eine Gruppe von Davion-Offizieren und Unteroffizieren zu liquidieren versucht, die sich in einem Restaurant in Shaoshan getroffen hatte.«
Justin versteifte sich. Nein. Sie können Andy Redburn nicht umgebracht haben ... »Shaoshan liegt an der Basis, in der das Erste Kittery stationiert ist.«
Malenkow nickte. »Sie wollten Captain Redburn und seinen Stab erwischen, bevor sie zu den Davion Light Guards transferiert wurden. Ich weiß nicht, ob die MechKrieger gewarnt wurden oder nicht, aber sie haben das Team regelrecht auseinandergenommen. Einer unserer Männer rannte fort und führte die Davion-Offiziere geradewegs in eines unserer Lager.«
»Moment mal...« Shang legte die linke Hand auf Malenkows Schulter. »Hatten wir keine einheimischen Helfer zum Schutz des Lagers?«
»Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?« knurrte Malenkow. »Das Terminierungsteam kam von Sian und requirierte das Center für ihren Bedarf. Sie schickten alle anderen Leute nach Hause und berieten sich auch mit niemand vor Ort. Nachdem die Davion-Offiziere den letzten Agenten getötet hatten, stand das Center ihnen zur freien Verfügung. Sie erbeuteten massenhaft Handwaffen sowie Daten in Hülle und Fülle.«
»Was für ein Idiot ordnet ein Attentat auf einen niedrigen Offizier an?« murmelte Justin und schüttelte verärgert den Kopf.
Malenkow blickte zu Shang auf. »Soweit ich es feststellen kann, hat Lady Romano
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