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BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte

Titel: BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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Mondlichts entlang praktisch unsichtbarer Nähte. Die schwarze Stahlprothese schien zunächst der natürlichen Schönheit des Gartens zu spotten, aber nachdem Justin sie unter seinen Willen gezwungen hatte, kam sie ihm nicht mehr länger leblos vor.
    Langsam und vorsichtig, wie bei allen Bewegungen des T'ai Chi Chuan, krümmten sich Justins Metallfinger einwärts, bis die Spitzen der beiden mittleren die des metallenen Daumens berührten. Er atmete tief ein, streckte seine Finger wieder und führte mit der Hand eine fehlerlose, elegante Parade eines imaginären Angriffs durch.
    Während sein Körper sich ohne bewußte Anleitung durch die vertraute Bewegungsfolge der T'ai Chi-Übungen arbeitete, trieben Justins Gedanken frei im Raum. Er versuchte sich zwar auf den Duft der Blumen zu konzentrieren, der mit einem linden Lufthauch aus dem Garten stieg, oder auf die Energie, die jetzt leichter durch seinen Körper strömte, aber seine Gedanken rebellierten und kehrten immer wieder zu einer ernsten Sorge zurück.
    Warum Andy Redburn? Romano hätte ihre Attentäter auf tausend andere Kommandanten hetzen können. Das Erste Beil-Ausbildungsbataillon ist näher an ihrem Planeten Highspire stationiert, und nach Galahad '27 bringt sie dieser Einheit alles andere als Sympathie entgegen. Warum sorgt sie für einen Zwischenfall auf einer Davion-Welt, die fast ganz von der Kommunalität St. Ives ihrer Schwester eingeschlossen ist ?
    Justin schloß die Augen und grinste. Laß dich nicht vom Verfolgungswahn deiner Umgebung anstecken, Justin. Du warst kurz vor der Schlußfolgerung, daß Romano versucht hat, Andy umbringen zu lassen, weil sie auf deine Vorrangstellung im Krisenstab eifersüchtig ist. Es stimmt zwar, sie wünscht Tsen Shang einen Erfolg, aber nur, damit sie seine Anstrengungen gegen Haus Marik richten kann. Ihr pathologischer Haß auf die Liga Freier Welten ist beinahe so groß wie die Verachtung ihres Vaters für die Vereinigten Sonnen.
    Justin schüttelte den Kopf, um die sich ansammelnden Schweißtropfen loszuwerden, bevor sie ihm unter die Lider drangen. Wenn sie überhaupt irgendeine Überlegung angestellt hat, bevor sie das Terminierungsteam losschickte, hat sie es wahrscheinlich auf Kittery gehetzt, um Gegenmaßnahmen auf Candaces Welten um St. Ives zu provozieren. Falls das ihr Plan war, spielt sie ein gefährliches Spiel. Ich werde Alexi anweisen, sie unter passive Überwachung zu stellen.
    Justin dankte Gott dafür, daß Andy mit dem Leben davongekommen war. Dann ertappte er sich bei einem leisen Lachen. Vorsichtig, Justin. Das ist Verrat...
    Das Geräusch sich nähernder Schritte ließ Justin mitten in der Bewegung verharren. Er strich sich mit dem Unterarm über die Stirn und öffnete die Augen. Vor ihm trat eine Frau auf den Platz vor dem Schrein. Er sagte keinen Ton und blieb reglos im Schatten eines Weidenbaums.
    Candace Liao war in eine Robe aus grauer und grüner Seide gekleidet, die fest mit einem grünen Seidengürtel um ihre schlanke Taille gebunden war. Das Mondlicht setzte Glanzlichter auf den Stoff. Als sie den Schrein erreicht hatte, blieb sie stehen und verschränkte die Arme vor der Brust, so als wolle sie die Wut im Zaum halten, unter der sie sichtbar zitterte.
    Justin kniff die Augen zusammen. Ich sollte mich davonmachen. Leise bewegte er sich nach links, in dem Versuch, sie zu umgehen und unbemerkt aus der Umgebung des Schreins zu verschwinden. Candace wirbelte herum und stieß die rechte Hand in seine Richtung. Sie hatte die Reflexe einer Katze. Das Mondlicht funkelte in ihren Augen, die Justin anblitzten.
    »Weshalb schleichen Sie hier herum, Xiang? Spionieren Sie mir nach?« Die Wut in ihrer Stimme klang wie das Fauchen eines Raubtiers.
    Er schluckte die scharfe Erwiderung hinunter, die ihm auf der Zunge lag, und beugte den Kopf. »Vergebung, Herzogin. Ich war bereits hier, lange bevor Ihr eintraft.« Er deutete hinüber zu Jacke und Hemd. »Meine Übungen hatten mich hier in die Schatten geführt. Und dann seid Ihr erschienen.«
    Candace senkte den rechten Arm und begann in einer Verlegenheitsgeste ihre linke Schulter zu massieren. »Gut, es scheint sich ja wirklich so zu verhalten.« Sie blickte auf die am Boden liegenden Kleider. »Also gut. Ich bitte euch, mich jetzt allein zu lassen. Ich möchte meditieren.«
    Ohne nachzudenken knurrte Justin: »Wenn Sie wirklich meditieren wollen, werden meine Übungen Sie nicht behindern.« Er trat in einer Serie kreisender Bewegungen aus den

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