BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
eine taktische Einschätzung der Situation auf Kathil aufrief. Tsen Shang grinste breit, und Justin sah den Grund dafür. Spione vor Ort hatten berichtet, daß Davion nur eine schwache Milizeinheit als Garnison auf Kathil stehen hatte.
Alexi wurde bleich. »Mein Gott, ist der Fuchs so dumm, diese Welt nackt zu lassen?«
Romano blickte auf Alexi hinab. »Hatten Sie etwas anderes von ihm erwartet? In seiner Arroganz hält er uns bereits für geschlagen. Und dafür wird er bezahlen.«
Tsen warf Romano einen schnellen Blick zu, bevor er sich Justins Adlerblick stellte. »Die Truppen auf Kathil werden regelmäßig über eine Kommandostrecke ausgetauscht, aber kurz nach Ridziks Tod wurde eine dieser Strecken aufgerissen. Es dauert sechs Wochen, bis neue Einheiten auf Kathil eintreffen.«
Justin studierte das Hologramm erneut. »Können wir rechtzeitig dort sein?«
Romano nahm Tsens Antwort vorweg. »Wir haben die Kommandostrecke, die Sie zur Rückkehr von Bethel benutzt haben, umgelenkt und ausgebaut. Unsere Truppen landen in der ersten Septemberwoche.«
Alexi sah Justins Wünsche voraus und rief die strategische Karte wieder auf. Justin zählte die Anzahl der Sprünge, die für die Strecke benötigt wurden. Sieben Sprünge, zuzüglich einer Woche Flugzeit zum Sprungpunkt dieses Systems und einer Woche Flugzeit zum Zielplaneten. Es ist zu schaffen.
Justin nickte. »Sie können die Haus Imarra-Truppen verwenden, wenn Sie wollen. Ihre Mechs sind inzwischen fertig.«
Romano lachte auf. »Nein. Sie bleiben hier. Unsere Truppen sind bereits unterwegs.«
Alexi sah sich zu Justin um. »Deswegen sind keine Todeskommandos mehr hier.«
Justin richtete sich auf. »Nur ein Bataillon? Wird das reichen?«
Tsen schüttelte den Kopf. »Die Todeskommandos und die Vierten Tau Ceti-Ranger haben sich heute morgen mit 2,5 g auf den Weg zum Nadir Sprungpunkt gemacht. Das gibt uns zwei Bataillone gegen die Miliz oder was immer sonst auf uns wartet, falls die Rotation irgendwie wiederhergestellt wird. Unsere Leute werden in völliger Funkstille reisen — nicht einmal ComStar wird von dieser Mission erfahren, bis sie vorbei ist. Davion hat ohnedies nie mehr als ein Bataillon dort stationiert.« Shang verzog verächtlich das Gesicht. »Genau wie Sie könnte er sich nicht vorstellen, daß irgend jemand diese Welt angreift.«
Tsen gestattete sich ein lautes Lachen. »Selbst wenn er von dem Angriff wüßte — und das ist unmöglich, weil ComStar keine Informationen von Davion-Agenten weiterleitet — hat er keine Truppen in ausreichender Nähe, um etwas zu unternehmen.«
Der Kanzler blickte Justin an. »Nun, Shonso Xiang, ist das eine Überraschung?«
Justin atmete tief durch und nahm sich die Zeit, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Dann trat ein Lächeln auf seine Züge, das sich zu einem breiten Grinsen weitete. »Allerdings.« Er stieß die rechte Hand durch das Hologramm und reichte sie Tsen Shang.
»Ihr Plan ist makellos. Ja, Tsen, mit dem Erfolg Ihres Angriffs werden wir endlich zurückforden können, was Hanse Davion uns gestohlen hat.«
Justin blickte von seinem Schreibtisch auf, als Alexi Malenkow eintrat. »Gut, Alexi. Ich bin froh, daß du so schnell kommen konntest.«
Der große Blonde lächelte. »Als ich hörte, daß du mich brauchst, bin ich sofort gekommen.« Auf seiner Stirn zeichnete sich die Sorge ab. »Was ist los?«
Justin deutete auf einen Stuhl, kam um den Schreibtisch und setzte sich auf dessen Ecke. »Ich möchte deinen Rat einholen, und ich möchte, daß du mir deine ehrliche Meinung sagst.« Der Analytiker zuckte unsicher die Achseln. »Tsens Plan und das Wissen darüber, wie nahe Hanse Davions Ende ist, hat mich über einiges nachdenken lassen.«
Justins Miene war grimmig. »Wie du weißt, habe ich durch Hanse Davion und meinen Vater schwere Erniedrigungen erleben müssen. Hanse hat einen Scheinprozeß organisiert, der mir meinen Rang, meinen Namen, meine Ehre genommen hat. Mein Vater hat in diesem Prozeß gegen mich — sein eigen Fleisch und Blut — ausgesagt, und später eine seiner Spioninnen auf mich gehetzt, die mich auf Solaris verführt und überwacht hat. Dann hat Hanse Davion einem Krieger eine Welt und ein eigenes Mechregiment dafür versprochen, daß er mich umbringt. Und dann die Hochzeit...« Justin schüttelte den Kopf. »Er hat uns auf seiner eigenen Hochzeit den Krieg erklärt, uns vor allen Nachfolgerstaaten lächerlich gemacht!«
Alexi zuckte zusammen, als Justins Stahlfaust auf die
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