BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
ab. Er starrte durch die Glaswand hinab auf die Stadt Kanashimi und ließ dem Herzog einen Augenblick lang Zeit, den Arm zu strecken und seine Muskulatur zu entspannen. »Inzwischen haben wir die meisten Brände unter Kontrolle.«
Frederick war von dieser Nachricht durchaus befriedigt, ließ sich davon jedoch nichts anmerken. Sechs Stunden nach Ende der Kämpfe, und die Brände sind noch nicht gelöscht. Gut. Das bedeutet, meine Mission könnte tatsächlich etwas Positives erreicht haben. »Sie werden mir verzeihen, wenn ich an dieser Nachricht wenig Freude habe. Ich hätte lieber gehört, daß die Brände ungebremst toben.«
Der jüngere MechKrieger wandte sich mit nachdenklichem Gesichtsausdruck um. »Ich hätte nichts anderes von Ihnen erwartet, Herzog Frederick. Wahrscheinlich würde ich in Ihrer Position dasselbe fühlen, denn wir sind uns sehr ähnlich. Ich habe immer erwartet, daß wir eines Tages aufeinandertreffen, wenn ich auch andere Umstände und einen anderen Zeitpunkt erwartet hatte.«
Die Spur von Enttäuschung, die in Theodores Worten mitschwang, verwirrte Frederick. »Wir sind beide MechKrieger, Prinz Theodore, aber damit ist auch schon alles aufgezählt, worin wir uns gleichen. War dies nicht die einzige Art der Begegnung, die es für uns geben konnte, angesichts unseres Berufs? Vielleicht hätten wir uns auf dem Schlachtfeld treffen können, aber eine andere Art von Konflikt sehe ich zwischen uns nicht.«
Theodore trat an einen Schrank und schüttete etwas Sake in zwei Trinkschalen. »Nun, da wir beide MechKrieger sind, Frederick, sollten keine Titel zwischen uns stehen.« Der großgewachsene, schlanke Prinz brachte Frederick eine Schale Reiswein, stellte sie aber so ab, daß sein lyranischer Gefangener ein Stück vorrutschen mußte, um sie zu erreichen. Dann zog er sich aus Fredericks Reichweite zurück.
Frederick neigte den Kopf. Er wußte die Geste zu schätzen, die ihn trotz seiner Fesseln als gefährlich einstufte. Er schob sich vor und hob die Schale. »Welche Art von Konflikt haben Sie für uns gesehen, Theodore?«
Der Erbe des Koordinators lächelte kalt. »Ich hatte erwartet, wir würden als Herrscher unserer jeweiligen Nationen die Klingen kreuzen.« Seine Lider senkten sich. »Ich hatte erwartet, Sie hätten diese Frau inzwischen vom Thron gestoßen ...«
Frederick spuckte verächtlich aus. »Wie ich inzwischen entdeckt habe, wäre ich auf dem Thron nur eine Marionette unter der Kontrolle Aldo Lestrades gewesen. Ich gestehe es nicht gerne ein, aber dies ist nicht der Zeitpunkt für Selbsttäuschung. Nur mit Hilfe Aldos hätte ich Katrina Steiner übertölpeln können, aber das Schwert, das mir den Weg auf den Thron freigekämpft hätte, wäre zum Dolch an meiner Kehle geworden.«
Theodore nippte an seinem Sake. »Ich weiß.« Er blickte in unbestimmte Weiten. »Die Nekekami haben schon seit einiger Zeit den Befehl, Lestrade zu töten, sobald Sie auf dem Thron des Archon sitzen.«
Die scharfe Flüssigkeit brannte sich durch Fredericks Speiseröhre und wärmte seinen Magen. »Eine Marionette ohne Puppenspieler ist kein ernsthafter Gegner.«
Theodore setzte seine Trinkschale ab, um die Hände frei zu haben. »Sie unterschätzen Ihren Wert als militärischer Führer. Mit Ihnen als Archon wären das Lyranische Commonwealth und das Draconis-Kombinat in einem glorreichen Krieg aufeinandergetroffen. Sie hätten erfahren, daß ich Lestrades Tod angeordnet hatte, und hätten Ihre Truppen nach Skye gesandt, um mich aufzuhalten. Es wäre großartig geworden... ein offener Wettstreit militärischer Stärke — die ultimative Erfüllung des Bushido für alle Beteiligten.«
Frederick lachte abfällig. »Für Sie ist es leicht genug, sich eine solche Schlacht zu wünschen, während ich als Verlierer vor Ihnen knie.«
Theodore wandte sich und und deutete mit der Hand auf die dünnen grauen Rauchsäulen, die sich von sechs verschiedenen Punkten erhoben. »Eigentlich hebt dies meine Achtung vor Ihnen noch. Sie haben ein Eliteregiment hierher geführt, um die Vorratslager für eine Invasion zu vernichten, obwohl Sie eine mindestens dreifache Übermacht erwartete.
Unter Ihrer Führung haben Ihre MechKrieger den Traum vom persönlichen Ruhm unterdrückt. In ihrem unnachgiebigen Verlangen, ihre Zielobjekte zu erreichen, kämpften sie als Einheiten — fast wie Insekten. Wenn einer von ihnen fiel, trat ein anderer an seine Stelle. Auch beschädigt kämpften Ihre Krieger auf unvernünftigste Weise
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