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BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

Titel: BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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beiden Finger war eine Röhre von sechs Metern Durchmesser, der in einem Dockkragen endete. Durch ein Ausklappen der Arme konnte das Sprungschiff sechs Landungsschiffe aufnehmen. Die zusätzlichen drei Dockkragen am Rumpf gestatteten die Beförderung von insgesamt neun Landungsschiffen. Diese Kapazität machte James klar, warum Sprungschiffe der Monolith -Klasse zu den größten Schätzen der Nachfolgerstaaten zählten und seine Mission von überragender Wichtigkeit war.
    Er lenkte seinen Beutel in das gähnende Maul eines der Dockarme, dann schlitzte er seine silbrige Haut mit einem Vibromesser auf. Nachdem er ins Freie getreten war, knüllte er die dünne Haut zusammen und stopfte sie in eine Schenkeltasche des grauen Overalls, den er über dem hautengen Raumanzug trug. Einen Augenblick lang freute er sich über die funktionelle Kleidung, die das Draconis-Kombinat seinen Astechs verordnete, aber er unterdrückte den Anflug von Emotion sofort. Wie ein Mantra murmelte er: »Vernunft ist der Motor, der uns treibt, und der Wunsch nach Erfolg sein einziger Treibstoff. Klarer Geist, klarer Sieg.«
    Er tastete sich weiter. Hundert Meter tiefer im Schacht erreichte er die große Irisblende einer Luke, die jedoch geschlossen war. Links daneben fand er die schmale Tür für die Astechs, die von hier aus das Andocken kontrollierten. Bis jetzt lief die Mission gut, aber er fühlte eine leichte Enttäuschung. Eines der Kurita-Sprungschiffe war aus dem Verband ausgebrochen zu einem Rendezvous und befand sich bereits außer Reichweite; die Mission des Loki-Teams konnte kein hundertprozentiger Erfolg mehr werden.
    James schüttelte die Enttäuschung ab und machte sich an die Arbeit. Aus der linken Schenkeltasche zog er ein schmales Mylarpäckchen. Er entfaltete das Material zu einem Oval von etwas größeren Ausmaßen als die Tür, zog den Schutzfilm vom selbstklebenden Streifen an dessen Rand und preßte ihn auf den Schiffsrumpf. Er überprüfte die Dichtung, wobei er sich vorsichtig um die eigene Achse drehte, damit er die dünne Membran nicht verletzte, die ihn und die Luke jetzt umgab.
    Als er sich von der perfekten Abdichtung überzeugt hatte, öffnete James einen Sauerstoffkanister an seinem Gürtel. Langsam füllte sich die Hülle mit Gas und ein Zischen wurde hörbar. Die Digitalanzeige an seinem Armband meldete den steigenden Luftdruck. Bei Erreichen einer Atmosphäre drehte er den Sauerstoff ab und wandte seine Aufmerksamkeit dem Verschlußmechanismus der Luke zu.
    Der Loki-Agent zog einen silbernen Stab aus der Brusttasche und schob ihn in das runde Schlüsselloch. Er betätigte einen Knopf und beobachtete, wie ein rotes Licht aufblinkte, als der Schlüssel die verschiedenen möglichen Impulskombinationen durchspielte. Schließlich leuchtete ein grünes Licht auf. Unmittelbar darauf blinkte auch ein grünes Lämpchen oberhalb des Schlüsselloches und meldete, daß auf beiden Seiten der Tür der gleiche Luftdruck herrschte. James öffnete die Luke.
    Er glitt durch die Türöffnung und schloß sie hinter sich. Dann legte er den Flugtornister und den verspiegelten Helm ab. Im gedämpften gelben Licht der Sicherheitsbeleuchtung sah er sein Spiegelbild. Unwillkürlich berührte er sein Gesicht mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand. Obwohl er seine chirurgisch veränderten Züge seit einem vollen Monat trug, hatte er sich noch nicht an die Mandelaugen, das schwarze Haar und die bronzefarbene Haut gewöhnt.
    Der Gedanke, daß er es vorgezogen hätte, mit seinem eigenen Gesicht in den Tod zu gehen, kam ihm nicht. Als für und von Loki aufgezogenem Waisen war sein Selbstgefühl unverbrüchlich mit dem Schicksal des Lyranischen Commonwealth verbunden. Er sah sich als weißes Blutkörperchen, dessen Lebenszweck darin bestand, alles zu tun, was notwendig war, um die Gesundheit des Staates zu erhalten. Sein Erfolg — und an dem hegte er keinerlei Zweifel — würde das Commonwealth retten. Daß er sterben mußte, um Erfolg zu haben, war ohne Bedeutung, denn das Commonwealth hatte ihm alles gegeben, was er besaß. Wie konnte er sich weigern, ihm alles zu opfern?
    James zog die Handschuhe aus, warf sie beiseite, stieß sich ab und schwebte durch den Arm auf das nächste Schott zu. Wieder benutzte er seinen Schlüssel, um durch die kleine Luke neben dem riesigen Schleusentor zu kommen. Auf der anderen Seite richtete er sich auf, vergewisserte sich, daß seine Uniform korrekt saß, und betrachtete die Antriebssektion des

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