BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
Schiffes.
Wie ein langer, schmaler Ballon, der in wurstförmige Abschnitte verdreht worden war, umringten sieben Heliumtanks den Kearny-Fuchida-Antrieb. Diese Entdeckung verärgerte James etwas, denn die Geheimdienstberichte hatten gemeldet, die Samayou Hito besäße noch einen großen Heliumtank. Da seine Mission darin bestand, die Heliumtanks zu sprengen — und das Sprungschiff dadurch auszuschalten, ohne das unersetzliche K-F-Triebwerk in Mitleidenschaft zu ziehen —, wurde seine Aufgabe durch diese Umrüstung erschwert.
James fühlte sich sicher. Üblicherweise stellt niemand jemandem Fragen, der genau zu wissen scheint, was er tut. Er stieß sich vom Rumpf ab und schwebte unter den nächsten der Heliumtanks. Er suchte die um den gesamten Tank verlaufende Schweißnaht und zog einen Klumpen grauen Sprengstoffs aus der Werkzeugtasche an seinem Gürtel. In die Mitte des Klumpens steckte er einen Stromabnehmer, dessen ausgehöhlte Unterseite er sorgfältig mit Plastit füllte. Dann preßte er den Klumpen an die Stahlwand des Tanks. Aus der linken Brusttasche zog er einen kleinen Digitalzünder und steckte ihn in den Sprengstoff. Er stellte ihn auf eine Stunde ein. Nur durch ein Signal von seinem Gürtelsender war jetzt noch eine Einflußnahme möglich.
James führte dieselbe Operation noch an drei weiteren Tanks durch, bevor er entdeckt wurde. Ein Posten forderte ihn auf, unter dem Tank hervorzukommen und sich auszuweisen. Als Antwort schaltete James den Zünder in dem Explosivklumpen in seiner Hand auf acht Sekunden ein, formte ihn zu einem Ball und warf ihn dem Posten zu.
Die Explosion ließ eine Schockwelle durch die Schwerelosigkeit donnern und schleuderte James hart gegen den Schiffsrumpf. Durch einen roten Schleier sah er zwei weitere Sicherheitsoffiziere auf sich zustürzen.
James lachte und schlug auf seine Gürtelschnalle. Detonationen füllten die Triebwerkskammer mit Feuer und wirbelnden Metalltrümmern. Dichte weiße Nebelschwaden durchfluteten die Atmosphäre, als flüssiges Helium durch die klaffenden Löcher der Tanks schoß. Die Kurita-Posten und Astechs schrien auf, als eine eisige Woge über ihnen zusammenschlug und den Schrecken ihrer letzten Augenblicke einfror.
James, dessen schockgefrorener Körper in tausend Stücke zersprang, als er von der Heliumwelle gegen den Rumpf geworfen wurde, hätte sich keinen schöneren Tod vorstellen können, welches Gesicht er auch trug.
Theodore Kurita senkte seine Sakeschale. »Wissen Sie, Frederick, ich bedaure nur, daß Sie erst angegriffen haben, nachdem die Genyosha bereits gestartet war. Ich bin sicher, Sie haben ihre Landungsschiffe abfliegen sehen, als Sie in das Systeminnere vorstießen. Es hätte mir Freude bereitet, einem Duell zwischen Ihnen und Yorinaga Kurita zuzusehen.«
Frederick lächelte. »Es wäre ein kurzer Kampf geworden, das wissen Sie ebensogut wie ich. Nach dem, was ich aus den Berichten über die Gefechte auf Northwind im Januar erfahren habe, hat Yorinaga Kurita nur ein Ziel. Ich bezweifle, ob Sie ihn zu einem Kampf gegen mich hätten zwingen können, ebensowenig wie Sie ihm hätten befehlen können, auf ein Gefecht mit Morgan Kell zu verzichten.«
Frederick wurde klar, daß er Morgan Kell respektieren mußte, so sehr er ihn auch für die unverbrüchliche Treue zu Katrina haßte. Irgend etwas in seinem Innern treibt ihn und verleiht ihm eine Kampfstärke, die ich nie erreichen werde. Au fMallory's World hat er sein Leben für das seiner Leute eingesetzt, ganz ähnlich wie ich es hier getan habe. Der Unterschied ist nur, er hat es überlebt. Sich dem Tod bewußt auszuliefern und das zu überleben hat ihm eine Kraft geschenkt, die ich Hebend gerne einmal in meinem Leben gespürt hätte.
Theodore schien Fredericks Bemerkung zustimmen zu wollen, aber das Summen des Visiphons auf dem Schrank unterbrach die Unterhaltung. Theodore nahm den Hörer und drehte das Gerät so, daß Frederick das Bild nicht sehen konnte.
Auch ohne hören zu können, was der Anrufer dem Prinzen mitteilte, erfuhr Frederick alles, was er wissen mußte. Die Fragen, die Theodore in das Mikrophon brüllte und das wütende, rot anlaufende Gesicht, sprachen Bände. Irgend etwas war schief gelaufen, ganz gehörig sogar. Was immer es ist, ich bin froh, es noch miterleben zu dürfen.
Theodore fegte das Visiphon wütend vom Schrank. Es krachte zusammen mit Sakeschalen und Kristallkaraffen zu Boden. Der Draconier fuhr herum. Seine Augen sprühten Funken. Er stieß
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