BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
klimatisierten Gebäuden dieses Außenpostens der Vereinigten Sonnen. »Wenn ja, Kathy, sind wir auf dem Weg in den Orbit, noch bevor es dunkel wird«, sagte Steve Geiger zuversichtlich. Der Verlust seiner Hornisse und seine Verwundungen hatten die überschäumenden Lebensgeister des Soldaten nur wenig dämpfen können.
»Machen Sie ihr keine allzu großen Hoffnungen, Geiger«, warnte Woomack. »Wir wissen nicht, was los ist. Es können auch einfach nur Manöver sein.«
»Aber Captain, wir werden hier schon seit über einem Monat festgehalten. Wenn die Davies uns gegen Lösegeld freilassen wollten, wären wir längst hier weg. Sie müssen also abgelehnt haben. Der Colonel wird uns aber nicht hier sitzen lassen, bis wir verschimmelt sind.« »Damit haben Sie recht, Steve. Die Dragoner lassen niemanden im Stich«, sagte Woomack, dessen Antwort an Keegans Adresse gerichtet war. »Die Davies müssen die Verhandlungen aus irgendeinem politischen Grund in die Länge ziehen. In diesem Fall können wir nur herumsitzen und warten. Es könnte schlimmer sein. Sie behandeln uns eher wie Gäste als wie Gefangene.« »Ich vermute, Sie haben recht, Captain«, räumte Keegan ein. »Es ist nur manchmal so schwierig. Die Wände. Nicht nach draußen gehen zu können. Das macht mir langsam wirklich zu schaffen.«
Keegan erschauerte, während sie sprach. Woomack ging zu ihr und legte-ihr einen Arm um die Schulter. »Sie müssen die Zähne zusammenbeißen, Kathy. Wir werden bald hier raus sein.« Keegan unterdrückte ein Schluchzen. Woomack biß sich auf die Lippe. Leute in den Kampf zu schicken, war ihm immer leicht gefallen. Moralische Probleme traten im Kampf immer beiseite. Hier gab es keinen Kampf, der ihn ablenkte. Außerhalb seines Elements kam sich Woomack ziemlich hilflos vor, trotzdem versuchte er es noch einmal. »Würde es etwas helfen, wenn ich sie dazu bringen könnte, daß sie uns einen Ausflug nach draußen genehmigen?«
»Könnte sein«, antwortete Keegan leise.
»Dann werde ich es versuchen.« Woomack gab ihr einen aufmunternden Klaps auf den Rücken und wandte sich an Geiger. »Sehen Sie mal zu, Junge, ob irgendein Davionoffizier in der Nähe ist.«
»Kein Problem, Boss«, sagte Geiger und deutete mit dem Kopf zur Tür.
Woomack drehte sich um und sah einen Lieutenant der Vereinigten Sonnen in der geöffneten Tür stehen, dessen Arme über der Brust verschränkt waren.
»Captain Woomack«, sagte der Davionoffizier. »Major Whitfield will Sie sprechen.«
»Will er das? Tja nun, ich möchte ihn aber nicht sprechen.« Wenn die Davies sie bevormundeten, dann sollte er sich vielleicht wie ein trotziges Kind benehmen. Mal sehen, wie weit er damit kam.
»Und ich glaube nicht, daß Sie eine Wahl haben, Dragoner.«
»Wollen Sie mich tragen?«
»Nicht persönlich. Ich kann das aber arrangieren«, sagte der Lieutenant mit ruhiger Gewißheit. Seine Stimme ließ keinen Zweifel an seiner unbedingten Entschlossenheit aufkommen, dafür zu sorgen, daß die Einladung angenommen wurde.
»Ich sage ihnen was. Sie machen mit meinen Leuten draußen einen Spaziergang, und ich komme ganz friedfertig mit Ihnen.«
Der Lieutenant lachte. »Ihre Friedfertigkeit ist wichtig, Woomack. Wenn Ihre Leute einen Spaziergang machen wollen, können sie das in Gesellschaft einiger meiner Soldaten gern tun. Das ist keine große Sache. Wo könnten Sie schließlich schon hin?«
Woomack blinzelte Keegan kurz zu. Ihre Augen strahlten bereits voller Vorfreude darauf. Woomack mochte den Davion nicht beeindruckt haben, aber er hatte erreicht, was er wollte.
»In Ordnung. Dann lassen Sie uns mal Ihren Major besuchen.« Woomack schob sich an dem Lieutenant vorbei und trat hinaus auf den Korridor. Der schüttelte nur den Kopf und folgte ihm. Woomack wartete nicht auf seine Begleitung. Er kannte den Weg, was weiter nicht verwunderlich war.
Seit die Siebente Crucis vor drei Wochen abgerückt war, hatte der Major dreimal die Woche diese Gesprächsrunden anberaumt. Jedesmal zwei oder drei Stunden Langeweile. Alles war viel interessanter gewesen, als McKinnons Raider noch für die Gefangenen verantwortlich gewesen waren. Es hatte Spaß gemacht, Kate Nomura zu ärgern. Sie war großartig, wenn sie wütend wurde.
Der Dragoner wartete, als er das Büro des Majors erreicht hatte, aber nicht lange. Der Lieutenant war nur ein paar Schritte hinter ihm und öffnete sofort die Tür.
Woomack trat ein.
Major Whitfield saß hinter seinem Schreibtisch. Links von ihm saß wie
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