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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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gewöhnlich sein Sekretär, der den Recorder bediente. Auf der anderen Seite des Schreibtisches saß ein weißhaariger Fremder. Der Geschäftsanzug, den er trug, war in dieser militärischen Einrichtung ein seltener Anblick. Nach Woomacks Meinung mußte es sich um eine Art Psychospezialisten handeln, der analysieren sollte, was er aussagen würde.
Whitfield deutete auf den leeren Stuhl, und der Dragoner nahm Platz. Whitfield sagte: »Captain Woomack, ich möchte, daß Sie von Ihrer Beteiligung am kürzlichen Überfall der Dragoner auf den Planeten Udibi der Vereinigten Sonnen berichten.«
»Noch mal?«
»Noch mal, Captain.«
Woomack zuckte die Achseln. Er erzählte die Geschichte vom Dragonerüberfall und ihrer erfolgreichen Flucht mit einem Großteil des Inhalts des Vorratslagers. Diesmal gab er sich Mühe, das Geschick der Dragoner und ihre strikte Einhaltung der Kriegskonventionen von Ares zu betonen. Woomack wußte nicht, wer der alte Knabe war, aber es konnte nicht schaden, die Stärken der Dragoner herauszustreichen, und vielleicht würde es sogar zur Verbesserung ihrer Reputation beitragen, wenn der alte Knacker irgendwo irgendwas zu sagen hatte. Woomack beendete seinen Vortrag mit einem höflich formulierten Ersuchen, sie gegen Lösegeld freizulassen, eine Praxis, die bei in Gefangenschaft geratenen Söldnern üblich war.
»Ich versichere Ihnen, Captain Woomack, daß Sie so bald wie möglich zu Ihrer Einheit zurückgeschickt werden.« Whitfield war so gewissenhaft und aufrichtig wie bei allen anderen Gelegenheiten zuvor, bei denen er dieselben Zusicherungen gemacht hatte.
»Das kenne ich schon, Mann. Das habe ich von Ryder gehört, als er mich gefangengenommen hat. Ich habe es von McKinnon gehört, bevor er abgerückt ist. Und ich höre es seit drei Wochen von Ihnen. Von da, wo ich sitze, kommt mir alles wie eine Menge heißer Luft vor.« »Kein Grund, unwirsch zu werden, Captain«, sagte der weißhaarige Mann. »Ich bin der Grund für die Verzögerung.«
Woomack betrachtete ihn abschätzend. Der alte Knacker sah nicht nach viel aus. »Wer sind Sie denn, Alter?«
»Mein Name ist Allard. Ich bin Minister im Kabinett von Prinz Hanse Davion.« Allard lächelte Woomack freundlich zu. »Ich bin hier, um die Vorbereitungen für Ihre Rückkehr zu den Dragonern zu einem Abschluß zu bringen.«
»Nicht noch mehr bürokratischer Unsinn?«
»Bürokratisch vielleicht«, kicherte Allard. »Aber ich hoffe doch, daß Sie das Ganze nicht unsinnig finden. Sie und Ihre Begleiter sowie die Überreste Ihrer Mechs werden zu einem Rendezvous nach Le Blanc befördert. Es wird keine Lösegeldzahlung geben.«
Woomack schloß den Mund. »Was meinen Sie damit: >keine Lösegeldzahlung»Sie müssen nur einen simplen Auftrag ausführen.« »Das ist es also«, schnauzte Woomack. »Sie werden schnell herausfinden, daß Dragonersoldaten keine Verräter sind.«
»Kein Mensch hat etwas von Verrat gesagt, Captain. Wir wollen lediglich, daß Sie Kurierdienste übernehmen. Prinz Davion hat ein ziemlich lukratives Angebot zu machen und wünscht, daß es Colonel Wolf überbracht wird.«

34
    VerwaltungsHQ der Dragoner, Cerant, An Ting Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
     
    29. Juni 3027
    Wärmendes Sonnenlicht überflutete die Zentralplaza von Cerant. Das hoch aufragende Regierungsgebäude, Sitz der planetaren Amtsgewalt Kuritas, warf seinen Schatten auf den früheren Bürokomplex, der jetzt Verwaltungshauptquartier von Wolfs Dragonern war. Die Zivilbevölkerung von An Ting ging ihrer gewohnten Beschäftigung nach und war sich der Spannungen zwischen den beiden Parteien nicht bewußt oder doch zumindest nicht dadurch beunruhigt. Imbißverkäufer und Straßenhändler wetteiferten um die Aufmerksamkeit der mittäglichen Menschenmengen. Da und dort waren die leuchtend roten und weißen Streifen von Angehörigen des Zivilen Führungskorps zu sehen, die Kriminelle und möglicherweise zersetzende Elemente durch ihre bloße Anwesenheit abschreckten. Überall eilten geschäftig Menschen umher. Eine Gruppe Kuritasoldaten bahnte sich einen Weg durch das Gedränge auf das Dragonergebäude zu.
    An ihrer Spitze ging Minobu Tetsuhara, den der abwesene VBS-Offizier zu seinem Stellvertreter ernannt hatte. Ihm folgten sein Adjutant Michi und Sho-sa Charles Earnst, sein stellvertretender Kommandeur der Ryuken-m. Bei ihnen waren außerdem Tai-i Dela Saraguchi und eine Abteilung von sechs Soldaten ihrer Sicherheitstruppen. Ihre entschlossenen Gesichter

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