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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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machten ihnen den Weg frei, ohne daß sie auch nur ein Wort sagen mußten.
    Sie gingen die lange Treppe vor dem Bürogebäude hinauf und traten schließlich in den Schatten des Säulengangs. Als sie zwischen den flankierenden Säulen waren, schaute Minobu hinauf zu den grimmigen Gesichtern der Myoo-Wächter, die die Säulen krönten. Ihre Entschlossenheit war unmißverständlich. Sorgt dafür, o große Geister, daß meine Entschlußkraft ebenso stark ist, erbat er von ihnen.
    Ein Quartett von Dragonerwachposten stand neben dem Eingang. Ihre Gesichter drückten lediglich Verwirrung und Besorgnis aus. Die Draconier marschierten an ihnen vorbei, ohne ihren zackigen Gruß zu erwidern.
    Die warme Luft in der Eingangshalle stellte einen abrupten Wechsel zu den Temperaturen draußen dar. Während er auf das Empfangspult zuging, nahm Minobu die Veränderungen zur Kenntnis, die das Gebäude seit dem Einzug der Dragoner erfahren hatte. Verschwunden waren die inspiratorischen Plakate mit dem Bild Fürst Kuritas, die die Regierungsangestellten zu produktiver Arbeit für das Kombinat angehalten hatten. Verschwunden waren auch die Kunstwerke, die dort gehangen hatten, um dieselben Angestellten auch schöpferisch zu beflügeln. Die Dragoner hatten die Halle um einer rein utilitaristischen Effektivität willen ausgeräumt. Wenn sie die Myoo hätten entfernen können, ohne das Gebäude zu beschädigen, hätten sie dies wahrscheinlich getan.
    »Wo ist Colonel Wolf?« fragte Minobu den Lieutenant, der hinter dem Empfangspult saß.
»Der Colonel befindet sich im Konferenzraum und ist mitten in einer Besprechung, Tai-sa Tetsuhara.« Der Mann war gut in seinem Job und ließ angesichts der bewaffneten Sicherheitstruppe keine Überraschung erkennen. Seinen freundlichen Tonfall beibehaltend, fuhr er fort: »Wenn Sie und Ihre Leute solange im Wartezimmer Platz nehmen würden. Ich bin sicher, er wird sofort zu Ihnen kommen, wenn die Besprechung beendet ist.«
»Das Pult sichern!« befahl Minobu, ohne seine Männer dabei anzusehen. »Noketsuna, übernehmen Sie die Kommzentrale!«
Bevor der Dragonerlieutenant protestieren konnte, hielten ihn bereits zwei der Soldaten an den Armen fest. Die Betäubungsstrahler in den Händen der restlichen Kuritasoldaten erstickten jegliche Protestversuche des Gefangenen im Keim. Zahlenmäßig deutlich unterlegen und ohne die geringste Lust, Bekanntschaft mit den unangenehmen Auswirkungen dieser Waffen zu machen, ließ er sich zum Wartezimmer abführen, während Minobu bereits allein den Flur ins Gebäudeinnere hinunterging. Alles war so schnell und geräuschlos vor sich gegangen, daß die Wachen draußen vor der Tür nichts bemerkt hatten.
Minobu hatte keine Schwierigkeiten, den Konferenzraum zu finden. In glücklicheren Zeiten war er oft hier gewesen. Seine vom VBS ausgestellte und beglaubigte Zugangsberechtigungskarte setzte die Sperre außer Kraft, und die Tür öffnete sich zischend. Als Minobu den Raum betrat, drehten sich alle Köpfe in seine Richtung, und die Gespräche verstummten.
Er musterte die Gesichter. Manche drückten nur eine leichte Verärgerung über die Störung aus. Andere sahen verwirrt oder überrascht drein. Ein paar wenige ließen nackten Haß erkennen. Minobu vermutete, daß dieser Haß nicht gegen ihn persönlich gerichtet war. Sein Ki stimmte mit ihm darin überein, daß die schlechten Gefühle seiner Uniform galten. Man hatte den Dragonern Grund gegeben, die Sinnbilder Haus Kuritas zu hassen.
Am entfernten Ende des Tisches saß Jaime Wolf. Sein Gesicht verriet nichts über seine Gedanken, und Minobu konnte auch nicht die Emotionen des Söldners spüren. Jaime war ein Rätsel.
Natascha Kerensky durchbrach das Stilleben. »Sie haben keine Einladung erhalten. Was wollen Sie hier, Schlange?« Ihr Gesicht war eines der offen feindseligen gewesen.
Minobu ignorierte sie und wandte sich an Jaime Wolf. »Ich habe soeben eine Mitteilung von Kriegsherr Samsonow erhalten. Es handelt sich um eine Angelegenheit, die keinerlei Aufschub duldet.«
»Wir sind mitten in einer strategischen Sitzung«, stellte Wolf fest.
»Es sind eben diese Strategien, die zur Debatte stehen.«
»Na gut. Dann nimm bitte Platz.« Als Minobu Anstalten machte, der Aufforderung zu folgen, wurde rund um den Tisch herum Murren laut. »Beherrscht euch, Leute!« befahl Wolf. »Wir werden ihn ausreden lassen.«
Als Minobu sich dem Tisch näherte, erhob sich Colonel Schostokowitsch und bedeutete ihm, sich auf seinen Stuhl zu

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