BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
Terroristen an Bord der Hephaistos gesagt haben. Gewiß seht ihr auch, daß Kurita unsere Familien aufs Korn nehmen will, um sie als Geiseln gegen uns zu verwenden. Wir müssen unsere Leute beschützen.«
Wolfs Appell an die wirklichen Interessen und Sorgen der Individuen, aus denen die Menge bestand, drang durch. Nun, da er sie wieder auf seiner Seite hatte, kam er zur Sache.
»Wir könnten einfach zu ihnen gehen und das Kombinat mit ihnen verlassen. Das würde den Drachen direkt zu ihnen führen. Die Draconier sind jetzt auf der Hut. Sie werden den Regimentern zu den Sammelpunkten folgen. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir müssen Kurita von unseren Leuten ablenken.
Daher werden wir das Draconis-Kombinat zum Kampf auffordern. Wir werden eine Herausforderung für seine Ehre darstellen. Das Kombinat wird nicht ablehnen können. Auch wenn man uns Gesetzlose nennt, wird es der Aussicht nicht widerstehen können, uns vollständig zu vernichten.
Wenn die Kuritas annehmen, werden sie an einen Ort unserer Wahl kommen, und wir werden kämpfen. Die Soldaten des Hauses Kurita brüsten sich damit, Krieger zu sein. Wir werden ihnen zeigen, was es wirklich heißt, ein Krieger zu sein.
Während ich hier zu euch spreche, ist unsere Herausforderung bereits über das ComStarnetz hier auf An Tings unterwegs. Zur Sicherheit haben wir Kuriere zu anderen Planeten geschickt, um die dortigen Anlagen zu benutzen. Die Innere Sphäre wird unsere Version der Geschichte zu hören bekommen. Sobald dies geschehen ist, kann das Haus Kurita uns nicht mehr abschlagen, was wir wollen ... eine Möglichkeit, sie büßen zu lassen. Und ich verspreche euch, wir werden sie büßen lassen.«
Im Gebrüll der Menge lag absolute Zustimmung.
»Das ist der Grund, warum ich jetzt alle Regimenter nach Misery beordere.«
Erregtes, neugieriges Murmeln unterbrach ihn. Der Colonel wartete eine Weile geduldig und gebot dann mit erhobenen Händen Schweigen. Als er wieder die Aufmerksamkeit der Menge hatte, fuhr er fort.
»Ihr wollt wissen, warum ich Misery gewählt habe. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Misery ist für die Operationen, die wir geplant haben, bestens geeignet. Unsere Kampfeinheiten lassen sich allesamt kurzfristig in dieses System transportieren. Zur Stunde können wir damit rechnen, auf dem Planeten zu landen und uns zu konsolidieren, ohne dabei auf bemerkenswerten Widerstand zu stoßen. Auf dem Planeten selbst gibt es massenhaft Befestigungsmöglichkeiten. Das alles sind triftige Gründe, militärische Gründe.
Der Name des Planeten ist ebenfalls angemessen. Haus Kurita wird erfahren, was es bringt, die Dragoner zu hintergehen: Not und Elend!
Die wichtigste Qualifikation Miserys ist die, daß der Planet weitab vom Rendezvous-Stern liegt, so daß es unseren Leuten möglich sein wird, sich fern von der Gefahrenzone zu sammeln. Sie können ungefährdet mit dem Treck aus dem Kuritaraum beginnen. Wenn wir mit den Draconiern fertig sind, werden wir uns ihnen anschließen.
Ihr alle habt euch als echte Dragoner erwiesen. Es wird mir eine Ehre sein, euch auf Misery bei mir zu haben. Gemeinsam werden wir uns allem stellen, was Fürst Kurita gegen uns ins Feld schickt, und wir werden den Drachen so kräftig in den Arsch treten, daß er seinen eigenen Schwanz ausspuckt.«
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VSDK-Hauptquartier, Laerdal, Misery
Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
1. Februar 3028
Minobu stand in steifer Habachtstellung da und wartete darauf, daß Kriegsherr Samsonow seine Anwesenheit zur Kenntnis nahm. Der Kriegsherr hatte Minobu in den vergangenen zwanzig Minuten ignoriert und sich der Genehmigung von Anforderungen gewidmet. Das war nichts Neues. Samsonow ignorierte ihn, seitdem er vor zwei Tagen eingetroffen war und das Kommando über die Dienststelle übernommen hatte. Er hatte keine Erklärung abgegeben. Selbst die Untergebenen des Kriegsherrn hatten Minobus Offizieren nichts zu sagen gehabt.
Samsonow legte die Papiere beiseite und schaute auf. Sein Gesicht hatte einen unerbittlichen Ausdruck. »Sie haben selbstverständlich von der lächerlichen Herausforderung gehört, die Wolfs Dragoner dem Kombinat ins Gesicht geschleudert haben.«
»Ich habe den Text gelesen.«
»Und was halten Sie davon?«
Minobu roch die Falle. Der Kriegsherr würde nach der Katastrophe von An Ting nach einem Sündenbock Ausschau halten. Jeder Offizier, der Sympathie für die Dragoner an den Tag legte, mochte dafür in Frage kommen. Minobu wußte, daß er sich Samsonow vor vielen
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