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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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oft in dieser Form. Ich glaube, Sie werden den Sinn eindeutig finden.«
    Samsonow holte ein Blatt Reispapier aus der mittleren Schublade seines Schreibtisches und reichte es Minobu. Mit blasiertem Grinsen lehnte er sich wieder in seinen Stuhl zurück, während Minobu das Gedicht las:
    Drache spürt Frühjahrsfrost. Eiserner Jäger zielt.
Flüchtender Wolf stirbt.
    Wie der Drache in der ersten Zeile spürte Minobu jetzt ein Frösteln.
»Sie sind der eiserne Jäger, Tetsuhara«, zischte der Kriegsherr. »Sie sind vom Koordinator dazu auserwählt worden, das Todesurteil gegen die rebellischen Dragoner zu vollstrecken. Er kennt Ihre Treue zu Haus Kurita und respektiert Sie. Er weiß, Sie werden ihn nicht enttäuschen.«
»Ich werde mein Bestes tun.«
»Ach nein, Tetsuhara, keine falsche Bescheidenheit«, sagte Samsonow milde. Seine Stimme wurde diamanthart. »Sie haben mein vollstes Vertrauen. Sie werden es schaffen.«
Samsonow erhob sich aus seinem Stuhl und stolzierte zur Wand, wo er eine Karte des Distrikts herabzog. Auf der Plastikfolie waren Fettstiftlinien zu erkennen, die alle an dem blaßgelben Punkt zusammenliefen, der das Misery-System darstellte. »Es sind bereits Kuritaeinheiten unterwegs, die sich der Herausforderung stellen werden.«
»Dann haben Sie schon eine Strategie entwickelt.«
»Selbstverständlich, Tai-sho. Es mag der Wunsch des Koordinators sein, daß Sie die Streitkräfte führen, die die Söldner vernichten werden, aber dies ist immer noch mein Distrikt. Sie werden durch mich befehligen. Wakarimasu-ka?«
»Hai, Kriegsherr«, erwiderte Minobu augenblicklich.
Samsonows Augen wurden hart und glitzernd. »Das sollten Sie auf keinen Fall vergessen. Passen Sie auf.« Er zog eine zweite Karte herab, die das System mit seinen fünf Planeten zeigte. »Wir werden den abtrünnigen Dragonern hier auf Misery entgegentreten, wie sie es verlangen. Aber wir haben ein paar Überraschungen für sie.
Sie werden die Bodentruppen einschließlich aller Ryukenregimenter sowie Elemente des Siebzehnten und Einundzwanzigsten Galedonregiments kommandieren. Des weiteren steht das Achte Schwert des Lichts unter Ihrem Befehl. Zweifellos eine Ehre für einen neuen Tai-sho.
Mein Fünftes Galedon-Regiment und die Dritten Proserpina-Husaren werden hinter dem vierten Mond versteckt im Raum bleiben. Wir werden es den Dragonern gestatten, ungestört zu landen, so daß wir sie vernichten können, ohne unsere wertvollen Raumschiffe aufs Spiel zu setzen.«
»Aber ihre BattleMechs sind in der Landephase am verwundbarsten«, warf Minobu ein.
»Ich habe nicht um eine Diskussion meiner Strategie gebeten! Eine Raumschlacht vergrößert das Risiko, daß die im Hinterhalt liegenden Einheiten geortet werden. Die Wölfe dürfen nicht merken, daß sie in Wirklichkeit Lämmer sind, die zur Schlachtbank geführt werden.«
Minobu konnte nicht erkennen, wie eine Schlacht die auf der Rückseite eines Mondes wohlverborgenen Landungsschiffe in Gefahr bringen sollte, aber er schwieg. Je detaillierter Samsonows Plan war, desto weniger Verantwortung würde Minobu bei der Ausführung des verhaßten Befehls tragen, gegen die Dragoner zu kämpfen.
Samsonow schien Minobus Schweigen als Bestätigung seiner überlegenen Intelligenz aufzufassen. »Sobald die Schlacht begonnen hat, werden Sie den Banditen Wolf dazu verleiten, seine gesamten Truppen einzusetzen. Wenn er das getan hat, verlassen meine Einheiten den Mond und landen in seinem Rücken. Dann haben wir die Dragoner in der Zange und können sie zerquetschen.«
»Die Grundstrategie ist tadellos«, sagte Minobu, sorgfältig darauf bedacht, den Kriegsherrn nicht noch einmal zu beleidigen. »Es hängt alles von den Einzelheiten ab.«
»Und die überlasse ich Ihnen«, erwiderte der Kriegsherr trocken.
Minobu hätte wissen müssen, daß es so kommen würde. So einfach kam er nicht davon, dafür würde sein Karma schon sorgen.
»Ich lasse einen kleinen Stab zurück, während ich die Truppenverlegungen zu Ende führe. Setzen Sie ihn von Ihren Vorbereitungen in Kenntnis. Die Absprungtruppen müssen über Landezonen und voraussichtlichen Widerstand informiert werden. Sie werden dafür sorgen, daß jeglicher Widerstand gegen die Landungen minimiert wird. Meine Mechs müssen intakt landen, damit sie ihre volle Kampfkraft in die Waagschale werfen können.«
»Ich verstehe, Kriegsherr.«
Samsonow schaute Minobu an und lächelte beinahe. Es war, als ob der Kriegsherr einen geheimen Witz kannte, zu dem Minobus Worte

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