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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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die Pointe waren. Einen Augenblick später stolzierte er aus dem Raum und ließ Minobu mit seinen Gedanken allein. Wie oft dieser die Dinge auch drehte und wendete, die Antwort war immer dieselbe: Er war an seine Pflicht gebunden. Aber was hatte er getan, um dieses Karma zu verdienen?
Trotz seiner Bemerkung gegenüber Samsonow konnte Minobu nicht an die Schuld der Dragoner glauben. Er hatte mit ihnen zusammengearbeitet, an ihrer Seite gekämpft. Er kannte sie. Viel wichtiger noch, er kannte Jaime Wolf. Wolf mußte genauso zu seinen Aktionen gezwungen worden sein, wie Minobu es von jetzt an sein würde.
Ninjo.
Er wollte Wolf und seinen Dragonern helfen. Seit Jahren war der Söldner sein Freund. Alles, was sie geteilt hatten, kam Minobu jetzt in den Sin. Ein ehrenhafter Mann war bei seiner Ehre verpflichtet, einem Freund in Not zu Hilfe zu eilen. Aber von Minobu wurde verlangt, daß er seinen Freund tötete.
Giri.
Minobu war ein Offizier der Vereinigten Soldaten des Draconis-Kombinats. Seine Vorgesetzten hatten ihm einen Befehl erteilt. Es war sein Pflicht als Soldat, dem Befehl zu gehorchen. Minobu war außerdem ein Samurai des Hauses Kurita. Die erste Pflicht eines Samurais war der Gehorsam gegenüber seinem Herrn. Die Verpflichtungen der Ehre geboten, nichts zwischen ihn und seine Pflicht treten zu lassen.
Er saß in der Falle, von seinen Verpflichtungen in die Ecke gedrängt. Er war immer ein guter Samurai gewesen, loyal, gewissenhaft... pflichtbewußt. Es war seine Natur. Er konnte nicht anders sein.
Minobu ging langsam zur Tür und öffnete sie. Michi saß im Vorzimmer und wartete darauf, seinem Herrn zu Diensten zu sein. Als die Tür aufschwang, sprang er auf. Seine Fragen blieben unausgesprochen, als er Minobus emotionalen Zustand registrierte.
»Holen Sie Karten und Dienstpläne!« befahl Minobu tonlos. »Wir müssen einen Feldzug planen.«

50
    Feldhauptquartier der Ryuken, Misery
Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
     
    22. April 3028
    Michi suchte sich einen Weg durch das Labyrinth der Konsolen, Maschinen und herabhängenden Kabel, die ihm den Weg durch den Bunker versperrten. Die Heizkörper arbeiteten seit über einer Woche, seitdem der Kommandostab in dieses Gebäude übergesiedelt war, aber sie schienen die eisige Kälte nicht vertreiben zu können, die auf Borealis, Miserys nördlichem Kontinent, herrschte.
    Michi bog in den Alkoven ein, in dem die Planungszentrale untergebracht war. Die Kammer wurde von einem Holotank beherrscht, der aus Ryuken-m's MHQ stammte. Der Tank zeigte eine detaillierte Darstellung der östlichen Hälfte von Borealis. Kleine rote BattleMech-Symbole drängten sich um die Stadt Farsund und markierten die Position der sich sammelnden Dragonerstreitkräfte. Entsprechende blaue Symbole standen auf einer zweitausend Kilometer langen, vagen Linie, die von Küste zu Küste reichte. Es gab Konzentrationen bei der Stadt Boras im Norden und der Stadt Laerdal und den Magmaminen im Süden. In der Mittelregion der Trolfjelberge zeigten azurblaue Linien die Pässe, die von den Ryuken gehalten wurden.
    Alle Chu-sa der Ryuken, einschließlich Charles Earnst, der befördert worden war, um Minobus Platz als Kommandant der Ryuken-m einzunehmen, waren um den Tank herum versammelt und berieten sich. Am einen Ende stand Minobu, an dessen Kragen die Insignien eines Tai-sho glänzten. Er unterhielt sich mit Sho-sa Saraguchi, der jetzt Chef des Stabes in der Kommandozentrale war.
    Michi ging zu Minobu und schwieg, bis ihm dieser seine Aufmerksamkeit schenkte.
»Bericht von den Scouts, Tai-sho«, meldete Michi, indem er eine Datenkarte in den Eingabeschlitz des Holotanks schob. Winzige rote Landungsschiffe tauchten bei einer Reihe ähnlicher Symbole in der Nähe einer Stadt auf. »Sie haben bei Farsund neue Landungsschiffe gesichtet.«
»Das wird das Alpha-Regiment von Delacruz sein«, überlegte Minobu. »Welche Typenklassen?«
»Nur MechTransporter und Frachter, wie bisher. Truppentransporter wurden nicht gemeldet. In den Vorberichten ist nur davon die Rede, daß Mechs mit ihren Standardhilfsfahrzeugen ausgeladen werden. Es sind keine Kampffahrzeuge gesichtet worden.«
»Bitte?« grunzte Earnst, der ungläubig den Kopf schüttelte. »Was mag Wolf sich dabei denken? Es sieht den Dragonern überhaupt nicht ähnlich, ihre Mechs ohne Unterstützung ins Gefecht zu schicken.«
»Offensichtlich betrachtet Wolf dies als ein Gefecht zwischen den Herren des Schlachtfelds«, bemerkte

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