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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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links waren die Farben der Stadt Batan zu sehen. Vom Fenster seines Wagens aus konnte Baron Augustus Davis, das Verwaltungsoberhaupt dieser Stadt, sehen, wie die Invasoren ihre Truppen postierten.
    Am Himmel befand sich ein Landungsschiff auf seinem endgültigen Landanflugvektor, um sich anderen anzuschließen, die bereits auf dem Landefeld niedergegangen waren. Jenseits des Zauns, dessen gezackte Löcher mit Stacheldraht gestopft worden waren, konnte er Fuhrparks, Fertigbaracken und, was das Schlimmste war, reihenweise BattleMechs erkennen. Sensortürme standen anstelle von Wachpatrouillen Posten.
    Der Wagen wurde langsamer, als er sich der Barrikade näherte, die dort errichtet worden war, wo die Straße in den Raumhafen mündete. Davis runzelte die Stirn, als er die beiden Banner an den Flaggenmasten des Wachhäuschens sah. Eines zeigte den schwarzen Wolfskopf von Wolfs Dragonern, die er aus Holoberichten von Kämpfen in der gesamten Inneren Sphäre her kannte. Er wusste, dass die Dragoner Söldner waren, Soldaten, die man kaufen konnte, und die nur der allmächtigen Credit-Note gegenüber loyal waren. Er hatte gehört, dass diejenigen, die unter dem Wolfskopf dienten, besser waren als die meisten dieses Schlages, aber darauf kam es kaum an, betrachtete man die Herren, denen sie jetzt dienten. Über dem Wolfsbanner flatterte die Flagge ihres neuen Herrn, der verhasste Drache des Hauses Kurita.
    Der Drache hatte seit Jahrhunderten Krieg in das Quentin-System und damit viel Leiden über die beiden bewohnten Planeten gebracht. Die jährliche Gesamtausbeute aus den Minen von Quentin III betrug weniger als die Förderung eines einzigen Monats in den Tagen des Sternenbundes. Quentin IV hatte es sogar noch schlimmer getroffen. Seine Forschungseinrichtungen waren verschwunden, und die wenigen Industrieanlagen mussten hart ums Überleben kämpfen. Jetzt war der Drache wieder da, und Quentin IV würde erneut leiden.
    Davis' Gedankengang kam im selben Moment zum Stillstand wie der Wagen. Der Fahrer öffnete das Fenster, durch das sofort ein Schwall heißer, trockener Luft eindrang, und händigte dem Wachposten einen Unbedenklichkeitspassierschein aus. Der Passierschein war am Morgen zusammen mit der Einladung — genauer gesagt: dem Befehl — den Garnisonskommandeur aufzusuchen, im städtischen Rathaus abgegeben worden.
    Hinter dem undurchsichtigen Visier seines Helms studierte der Soldat eine Weile schweigend die Papiere. Schließlich verkündete er mit einer durch den Filter des Helms verzerrten Stimme, dass alles in Ordnung sei. Der Posten drehte sich um und signalisierte seinen Kameraden, den Schlagbaum zu öffnen. Als die Straße frei war, winkte er den Wagen hindurch.
    Der Wagen fuhr auf das Raumhafengelände, das jetzt ein Lager des Feindes war, wo Landungsschiffe Truppen, Ausrüstung und Nachschub ausluden. Überall arbeiteten Mechaniker und Arbeiter in Dragoneruniform. Vereinzelt sah man auch welche in Hitzeschutzanzügen örtlicher Fertigung. Davis gab sich Mühe, die Abtrünnigen zu erkennen, wenn er dicht genug an einem vorüberfuhr, aber seine oder ihre Feuchtmasken verhinderten jedesmal eine Identifizierung.
    Einmal mußte der Wagen anhalten und einer Kolonne BattleMechs Platz machen. Die mächtigen Maschinen waren überwiegend braun, dunkelrot und grau gestrichen, um mit den Farben des Ödlands zu verschmelzen, das im Innern des Kontinents vorherrschend war. Ein paar trugen leuchtende Farben oder eine phantasievolle Zeichnung zur Schau, als wollten die jeweiligen Piloten ihre Feinde herausfordern, sich diesen BattleMech als Gegner im Kampf auszusuchen. Aus der Ferne betrachtet waren ihm die Mechs nur als ein weiterer Teil der Kriegsmaschinerie erschienen. Als die Mechs an seinem Wagen vorüberstapften, überlief Davis ein Schauder, und er lehnte sich tief in den Sitz zurück. Sein Hass war unter einer Woge der Furcht verschwunden. Er hatte um ihre Größe gewußt, aber die physische Anwesenheit der massigen Beine, die die Wagenfenster verdunkelten, und die Tatsache, dass jeder Fuß groß genug war, den Wagen zu zermalmen, waren nervtötend. Er verschränkte seine zitternden Hände ineinander. Als das Zittern dadurch nicht aufhörte, preßte er sie zwischen die Knie. Er hatte sie immer noch dort, als der Wagen wieder anfuhr.
    Als sie das Hauptgebäude erreicht hatten, wurde er von einer dümmlichen Blondine abgeholt, die unentwegt plapperte, während sie ihn durch die Ruinen führte, die der Angriff auf den

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