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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Raumhafen hinterlassen hatte. Wenn dieser Soldat ein Maßstab für die Qualität der Kurita-Invasoren war, glaubte Davis, dass die Daviontruppen sie in allerkürzester Zeit zum Sprungpunkt des Systems jagen würden. Ehe er sich versah, war sein Führer verschwunden, und er blickte in einen Raum voller Soldaten.
    Der erste, der ihm auffiel, war ein großer Schwarzer in der Uniform eines höheren Kurita-Offiziers. Einer von diesen dreimal verfluchten ISA-Leuten, kein Zweifel. Ein Köter, der von den Draconiern darauf angesetzt worden war, ihre Kriegshunde im Auge zu behalten. Batan würde mehr von dieser Sorte zu sehen bekommen, wenn die Eindringlinge länger blieben.
    Die anderen trugen alle Tarnanzüge. Einer davon war vermutlich Wolf. Nach den Rangabzeichen eines Colonels Ausschau haltend, war Davis wie vor den Kopf geschlagen, als er insgesamt fünf entdeckte. Wie sollte er herausfinden, welcher davon Wolf war? Die Söldner hatten dies wahrscheinlich arrangiert, um ihn in Verlegenheit zu bringen, ihn aus der Balance zu werfen. Er würde es ihnen zeigen. Er beobachtete die fünf Kandidaten sorgfältig und fand seinen Mann, das perfekte Ebenbild eines Barbaren, der ganz mit sich und der Zerstörung, die er angerichtet hat, zufrieden ist. Davis ging auf ihn zu, und mit genau dem richtigen Quantum gelangweilter Gleichgültigkeit in der Stimme sagte er: »Colonel Wolf, nehme ich an. Ich bin Augustus Davis, Baron von Batan. Wie ich höre, wünschen Sie etwas mit mir zu besprechen.«
    Der Mann schraubte sich aus dem Stuhl hoch. Die breiten Schultern hoben sich an Davis Augen vorbei, so dass sein Blick schließlich auf einer Brust voller Ordensbänder haften blieb. »Davis? Ich kann mich nicht daran erinnern, nach einem Davis verlangt zu haben«, grollte er. Über den Kopf des Barons hinweg fuhr er fort: »Ich mache jetzt ein Nickerchen. Weckt mich auf, wenn jemand Wichtiges auftaucht.« Der große Mann drehte sich um und verließ den Raum. Davis starrte auf seinen Rücken und verfluchte im stillen die unerträgliche Arroganz des Colonels, ihn zum Zwecke einer geringfügigen Beleidigung den ganzen Weg hierher zum Raumhafen bestellt zu haben.
    »Baron Davis?«
    Der Edelmann fuhr herum und sah sich dem kleinen, grauhaarigen Colonel gegenüber, der ihm die Hand entgegenstreckte.
    »Ich bin Jaime Wolf. Es freut mich, dass Sie die Zeit erübrigen konnten, sich heute mit mir zu treffen. Ich werde versuchen, es kurz zu machen.«
    Davis nahm die Hand des Mannes. Der Griff war kraftvoll. Er hatte sich gerade zum Narren gemacht, indem er sich dem falschen Mann vorgestellt hatte. Um die Initiative wieder an sich zu reißen, mußte er sich jetzt etwas einfallen lassen. Bevor er etwas sagen konnte, fuhr Wolf fort.
    »Lassen Sie sich von Colonel Schostokowitsch nicht aus der Fassung bringen. Sein Sinn für Humor ist für andere oft etwas schwer verständlich. Bitte nehmen Sie Platz, und lassen Sie uns zum Geschäft kommen.«
    »Ich ... nun ... ja, natürlich.« Schließlich war der Baron doch aus dem Gleichgewicht geraten, so dass Wolf die Initiative hatte. Die Dinge entwickelten sich nicht so, wie er es sich ausgemalt hatte. Der Mann entsprach ganz und gar nicht Davis' Vorstellung. Wolf schien aufrichtig zu sein, offen. Er hatte eine kultivierte Stimme. Dies war ganz eindeutig kein gewöhnlicher Söldnerkommandant.
    »Ich möchte mich bei Ihnen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen, die unsere Anwesenheit hier bereitet. Ich versichere Ihnen, dass die Unannehmlichkeiten für uns nicht geringer sind. Unser Hier sein war nicht vorgesehen. Ihre Verteidigungsanlagen im Orbit sind etwas entschlossener zu Werke gegangen, als wir erwartet hatten.« Wolf zuckte mit der Andeutung eines Lächelns die Achseln. Davis wurde durch das Wechselspiel der Farben auf der Holokarte abgelenkt, auf der die Stellungen der Dragoner-Truppen angezeigt wurden. Dieser Wolf war nicht unfehlbar, frohlockte Davis innerlich. Der Söldner glaubte ganz zweifellos, der Baron sei zu sehr aus der Fassung gebracht, um die Karte zu bemerken, die den Davion-Streitkräften möglicherweise zum Vorteil gereichen konnte.
    »Wir mussten den Großteil unserer Truppen nach hierher umlenken, um sicher landen zu können«, fuhr Wolf fort, der das Interesse des Barons an der Holokarte nicht zu bemerken schien. »Batan ist nicht unser Ziel, und ich habe nicht den Wunsch, den Krieg hierher zu tragen, Eure Exzellenz. Doch missverstehen Sie mich nicht. Wo wir nun schon mal hier sind,

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