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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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konnte. Die Frage seines Adjutanten hatte eine interessante Antwort erhalten. Obwohl Jamison einige Auskünfte darüber gegeben hatte, was die Station zu leisten, oder besser, nicht zu leisten imstande war, hatte er nicht ausdrücklich abgestritten, daß die Dragoner ihre eigenen BattleMechs herstellen konnten. Selbst wenn sie einige Dinge offenlegten, behielten die Dragoner ihre Geheimnisse für sich. Aber Geheimnisse fielen unter die Sparte Beruf, und die beruflichen Dinge brachten Tomiko aus der Fassung. Er hatte gespürt, wie sie sich bei Noketsunas Frage versteift hatte. Am besten ging er wieder zur Tagesordnung über, zur Feier, die Jaime Wolf gab.
»Ich muß ebenfalls eine gewisse Neugier gestehen. Colonel Wolfs Einladung bezieht diese Feier auf einen >Resolutionstag<. Ich kenne keinen derartigen Feiertag. Könnten Sie mich in dieser Beziehung aufklären?«
»Das könnte ich in der Tat. Aber weil es der Colonel war, der diesen Tag Ihnen gegenüber erwähnt hat, bin ich der Ansicht, er sollte Ihnen auch seine Bedeutung erklären.« Jamisons Haltung war in keiner Weise feindselig oder auch nur ablehnend, aber er schien ein weiteres Geheimnis zu verbergen. Wo er zuvor Noketsunas Frage ausgewichen war, schien er jetzt unsicher zu sein, wie viele Informationen er den Kuritabesuchern zugänglich machen sollte.
Er schien erleichtert zu sein, daß sie gerade die letzte Tür erreicht hatten, die mit einem Zischen in der Seitenwand verschwand und den Blick auf einen großen Saal freigab, in dem es von Zivilisten in bunter Garderobe und Dragonern in ihren schwarzen Galauniformen nur so wimmelte. Der größte Teil der Menge war in Gespräche vertieft oder bediente sich am Büffet, aber mehrere Paare wiegten sich im Rhythmus der sanften Tanzmusik auf einer etwas erhöhten Tanzfläche. Die primäre Beleuchtung kam durch transparente Deckenpaneele. Ihre Quelle war das Sonnenlicht, das von An Ting in blauer und weißer Pracht reflektiert wurde.
Jamison führte seine Schützlinge zum Büffet, wo sie reichlich versorgt wurden. Obwohl Tomiko bei der Auswahl der Speisen ganz uncharakteristisch wählerisch war, gelang es ihm sogar, genug Delikatessen zu finden, um ihren Teller zu füllen.
Für Noketsuna fand Jamison mehr als das. Er stellte ihn einer jungen Dragonerlady vor, die in ihrem schimmernd lavendelfarbenen Kleid wunderschön anzusehen war. Wenn dem jungen Tai-i noch beruflich motivierte Gedanken im Kopf herumgegangen waren, mußten sie jetzt endgültig verdrängt sein. Jeder schien vom anderen auf den ersten Blick fasziniert zu sein. Die konstante Bewegung der Menge hatte sie schon bald in eine Ecke gedrängt, aber offenbar fiel es ihnen nicht auf, oder es machte ihnen nichts aus.
Jamisons Begleiterin erschien, und er stellte sie ihnen als Jaella Domichardt vor. Sie trug eine maßgeschneiderte Galauniform mit hohem Kragen und den zwei Sternen eines Majors auf beiden Ärmeln. Ihre Konversation war unbeschwert, aber Tomikos frostige Haltung schien Domichardt zu stören. Nach kurzer Zeit forderte sie Jamison auf, mit ihr zu tanzen, und er begleitete sie zur Tanzfläche. Minobu und Tomiko blieb es selbst überlassen, sich einen Weg durch das Getümmel zu bahnen.
Minobu begrüßte mehrere Dragoner aus seinem Bekanntenkreis, und sie reagierten darauf sehr warmherzig. Alle Männer benahmen sich Tomiko gegenüber sehr höflich, die ihre Schmeicheleien zwar mit ihrem üblichen Anstand, jedoch mit einer eisigen Reserviertheit entgegennahm. Die Gespräche waren alle sehr kurzlebig.
Unter denen, die sie trafen, war auch Dechan Fräser, der kühne Krieger, dem Minobu zum ersten Mal auf Quentin begegnet war. Fräser trug jetzt den silbernen Diskus eines Lieutenants und tat Minobus Gratulation mit einem Achselzucken ab, als habe er diese so wenig verdient wie seine Beförderung. Bei einem anderen Mann hätte eine derartige Zurschaustellung von Bescheidenheit auch vorgetäuscht sein können, aber Minobu wußte, daß Fräsers Bescheidenheit echt war. Da er nicht den Wunsch hatte, ihn noch weiter aus der Fassung zu bringen, gab er vor, einen anderen guten Bekannten entdeckt zu haben, und entschuldigte sich und Tomiko.
Während sie sich einen Weg durch die Menge bahnten, schnappte Minobu Gesprächsfetzen auf — Erinnerungen, Geschichten vergangener Abenteuer und Mißgeschicke, sowohl militärischer als auch privater Natur. Jeder, mit dem sie sich unterhielten, war höflich, und niemand nahm Anstoß daran, das Paar in ihre Unterhaltung mit

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