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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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derart launische Persönlichkeit. So ergeben zum Beispiel die Nachschubkürzungen, die auf die Dragoner zukommen, überhaupt keinen Sinn. Ganz besonders nicht angesichts unseres eigenen Überflusses.«
»Könnte Chu-sa Akuma Vorbereitungen treffen, um mit ihnen >Geschäfte< zu machen? Vorbereitungen treffen, um sie beim Kombinat in Schulden zu stürzen?«
»Vielleicht. Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Er hat für die Quellen, auf die sich die Dragoner stützen, keine Kombinatsalternativen, die natürlich mit höheren Preisen verbunden wären, vorgeschlagen. Wenn das sein Plan ist, wird er fehlschlagen. Die Dragoner können auf zu viele Hilfsquellen zurückgreifen.«
»Aber Sie haben gesagt, sie hätten selbst mit ihren Langzeitlieferanten, wie Ceres Metal, Probleme.«
»Das ist noch so eine kuriose Sache. Aus einigen Andeutungen, die Jaime entschlüpft sind, habe ich den Eindruck gewonnen, daß die Dragoner Aktien dieser Gesellschaft besitzen. Major Seward von der Abteilung Verträge hat von einer Anhebung der Zölle und von Kommunikationsproblemen berichtet. Woran könnte das nun wieder liegen? Wir haben es hier mit unbekannten Faktoren zu tun.«
»Wenn sie uns nicht bekannt sind, wie können wir uns dann damit befassen?«
»So gut wir eben können, Michi-San. So gut wir eben können.« Minobu starrte auf die Mauer, die die Sicht nach Cerant versperrte. »Ich beginne zu glauben, daß viele der jüngsten Vorkommnisse auf eine Weise in Zusammenhang stehen, die ich noch nicht verstehe.
Dieser letzte Befehl zum Beispiel, nach dem jede militärische Fracht inspiziert und beglaubigt werden muß, und zwar von einem VBS-Offizier, der die Fracht danach begleitet. Die Dragoneroffiziere sind darüber völlig außer sich. Spione, sagen sie. Spione mit der Aufgabe, ihre Geheimnisse auszuforschen. Ich glaube, sie könnten recht haben.«
»Das scheint mir auch eine begründete Vermutung zu sein«, sagte Michi.
»Sind wir nicht dasselbe, mein junger Freund? Man hat uns die Aufgabe übertragen, uns mit den Methoden vertraut zu machen, die für den Erfolg von Wolfs Dragonern verantwortlich sind, und diese Methoden zu kopieren, um dem Kombinat besser dienen zu können. Wir sollen natürlich auch ihre Schwächen in Erfahrung bringen.«
»Warum macht uns das zu Spionen? Ihrem Erfolg nachzueifern, ist weise. Ist es nicht auch weise, die Fehler eines anderen auszumachen, damit man sie selber vermeiden kann?«
»Ja, das ist es. Aber irgendwie glaube ich nicht, daß sich alles so einfach und unschuldig verhält. Ich fürchte, jemand will ihre Schwächen herausfinden, um so einen Plan zu entwickeln, nach dem die Dragoner ausgenutzt und im Ernstfall sogar vernichtet werden können.«
»Wenn sie eine Gefahr für das Kombinat sind, sollten sie dann nicht zerstört werden?«
»Es ist immer die Pflicht eines Kuritasamurais, Gefahren vom Kombinat abzuwenden«, sagte Minobu mit Überzeugung. Er atmete tief durch und schloß die Augen. Nach einer Weile fuhr er fort: »Ich glaube, im Augenblick können wir wenig mehr feststellen. Wir haben Arbeit und Truppen auszubilden.«
»Zumindest das ist etwas, das wir aus vollem Herzen tun können, Minobu-Sama. Es ist eine gute Arbeit, die wirklich Fortschritte macht.«
Minobu nickte, die Augen gen Himmel gerichtet. »Ich befürchte aber, mein junger Freund, daß Akumas Arbeit gerade erst begonnen hat.«

18
    Provinz Greggville, Neumendham
Militärdistrikt Benjamin, Draconis-Kombinat
     
    19. September 3026
    »Ihre Papiere!«
John Norris schnitt dem Kuritaoffizier eine Grimasse.
Papiere! Als ob die Kamera und die Aufzeichnungsausrüstung nicht Legitimation genug waren. Das dämliche Logo der Donegal Broadcasting Company war auf jeden einzelnen Ausrüstungsgegenstand gepappt, den sie bei sich hatten, und prangte außerdem auffallend auf ihren weißen Mützen und Armbinden. Norris kramte in seiner Umhängetasche nach den Papieren.
Wenn der Draconier durch die Verzögerung verärgert war, zeigte er es jedenfalls nicht. Er stand geduldig da, das strahlende Sonnenlicht verwandelte das Dunkelbraun seiner Kampfjacke und das Hellbraun seiner Drillichuniform in zartere Farbtöne. Im Schatten des breiten Helmrandes war sein Gesicht ausdruckslos.
Norris fischte schließlich die Dokumente heraus und legte sie dem Mann auf dessen ausgestreckte Hand. Als habe er nur auf dieses Zeichen gewartet, packte der Holotech, Berger, seinen Paß darauf. Der Kurita studierte ihre Papiere mehrere Minuten lang, bis er

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