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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Hanse Davion würde in dem Augenblick mit flammenden Lasern kommen, wenn er sich im Vorteil wähnte.
Nun zeichnete sich dieser Angriff drohend am Horizont ab. Die Liga Freier Welten leckte ihre Wunden. Thomas Marik hatte die Scherben aufgesammelt, die Duncan Mariks Tod in der Schlacht verursacht hatte, und Andurien wieder in die Liga eingegliedert. Romano Liaos opportunistischer Versuch, sich bei dieser Gelegenheit selbst zu bedienen, war gescheitert. In Skye massierten sich Steinertruppen, und mehrere Schlüsseleinheiten der Armee der Vereinigten Sonnen waren aus ihren Heimatgarnisonen verschwunden, ganz so, wie es vor Ausbruch des Vierten Nachfolgekrieges der Fall gewesen war. Die prodavionistischen Bewegungen auf den Welten des ehemaligen Galtor-Bogens wurden stärker, während Kuritas Versuche, die nationalistischen Tendenzen in der früheren Freien Republik Tikonow zu schüren, weniger erfolgreich waren. Es würde nicht mehr lange dauern, bis Davion angriff.
»Wenn es uns gelingt, Steiner einzuschüchtern, können wir uns auf Davion konzentrieren.«
Die Übereinstimmung dieses Kommentars mit Dechans Gedankengang lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Unterhaltung.
»Charakterisieren Sie sie nicht so beiläufig als separate Gegner«, mahnte Theodore den jungen Adjutanten, der gesprochen hatte. »Es läßt sich kaum etwas tun, um sie jetzt noch zu trennen. In die Regimentskampfgruppen der AVS sind Steinertruppen eingegliedert worden. Ihre Offiziere werden im Austausch ausgebildet, und einige Hauseinheiten auf beiden Seiten enthalten tatsächlich Einheiten des anderen Hauses. Wir stehen in Wahrheit einer einzigen Armee gegenüber.«
»Das ist doch alles nur Tünche«, spottete Ninyu. »Sie haben zu wenig Zeit gehabt, um mehr als nur ein paar kosmetische Änderungen vorzunehmen.«
»Was ist dann aber mit unseren Truppen?« konterte Fuhito. »Die neue Militärdoktrin des Kanrei ist auch noch nicht so alt. Könnte sie ebenfalls nur Tünche sein?«
»Bis zu einem gewissen Grad, ja«, mußte Theodore zugeben. »Wir sehen uns mit gewissen Rivalitäten unter unseren Truppen und ebenso unter unseren Offizieren konfrontiert. Aber unsere Ergebenheit dem Kombinat gegenüber schweißt uns alle zusammen. Unsere Feinde sind in ihrer Hast, die beiden Reiche zu vereinen, blind gegenüber der Tiefe der Unterschiede zwischen den beiden Völkern. Noch verstehen ihre Gesellschaften die Notwendigkeit von Ordnung und die Kraft der Gruppe. Ihre Anführer sehen nur, was sie sehen wollen: Zusammenarbeit und gute Laune. Wir werden ihre Blindheit zu unserem Vorteil ausnutzen.«
»Wie zum Beispiel in Form der Botschaft, die Sie Archon Katrina Steiner geschickt haben?« wollte Chi wissen.
Theodore betrachtete den Tai-shu abschätzend. »Ja. Das ist ein Werkzeug.«
»Aber du hast gesagt, unsere Feinde bilden eine vereinte Armee«, widersprach Fuhito. »Warum wendest du dich nur an eine Seite?«
»Um sie zu verwirren. Ich will sie glauben machen, ich würde ihre organisatorischen Änderungen nicht verstehen.« Theodore lächelte verschlagen. »Sollen sie mich ruhig unterschätzen. Meine Botschaft müßte eigentlich dazu beitragen.«
Dechan ergriff das Wort. »Wie lautete denn die Botschaft?«
Theodore zögerte, vielleicht weil er die Information nicht preisgeben wollte. »Ich habe den Archon schlicht und einfach davor gewarnt, sich aus einem Konflikt zwischen dem Draconis-Kombinat und den Vereinigten Sonnen herauszuhalten. Ich habe deutlich gemacht, wir hätten derzeit kein Interesse an einem Konflikt mit dem Commonwealth, würden aber jegliche Intervention seinerseits als Verletzung der Konventionen über zivilisierte Kriegführung betrachten. Ich habe sie davon in Kenntnis gesetzt, daß sich das Kombinat als Antwort auf einen derartigen Akt nicht mehr an diese Konventionen gebunden fühlen würde.«
»Das kann nicht Ihr Ernst sein.« Jenette standen Schock und Unglauben ins Gesicht geschrieben. Dechan fragte sich, ob er in diesem Moment genauso aussah. Die Kuritas waren seit Jahrhunderten für ihre Greueltaten berüchtigt. War der Kanrei bereit, in die Fußstapfen seiner Vorgänger zu treten? Obwohl er und Jenette ihr Wort gegeben hatten, Theodore zu helfen, würde er sich nicht länger an sein Versprechen gebunden fühlen, sollte der Kanrei in die Abgründe der Barbarei versinken.
»Aber es ist mein Ernst«, erklärte Theodore mit Nachdruck. »Wie sie zu ihrem Kummer vielleicht noch erfahren wird.«

58
    Provinz Greggville,

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