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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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waren nervöse Soldaten dabei, die Befehle ihrer Offiziere auszuführen und die Verteidigungsanlagen der Stadt aufzumöbeln. Auf dem kleinen Landefeld war die Hektik noch größer gewesen, da ein stetiger Strom von Landungsschiffen startete und landete. Während er aus dem Fenster schaute, hob gerade wieder eines ab. Die Overlord erhob sich auf einem Flammenschweif gen Himmel, wobei der Triebwerksdonner durch die Entfernung gedämpft wurde. In Tatsuyama City würde die Hektik heute, wenn überhaupt möglich, noch größer sein.
    Ninyu verließ die Nische und schlenderte zur Kommandozentrale. Er hatte keine Eile. Seine Anwesenheit dort war nicht erforderlich, da er außerhalb der strikten militärischen Befehlskette stand. Während er auf das Startzeichen wartete, war er ein freier, unabhängiger Agent. Zum fraglichen Zeitpunkt würde er rasch in Aktion treten. Bis dahin konservierte er seine Energie.
    In der Kommandozentrale, einer weiträumigen, mehrgeschossigen Halle, die in den gewachsenen Fels des Berges gehauen war, tummelte sich militärisches und technisches Personal aller Dienstgrade. Große, flache Sichtschirme zeigten Karten und Datenkolonnen und flackerten unregelmäßig im roten Schein der Beleuchtung. Auf den spärlich beleuchteten Ebenen standen diensteifrige Offiziere in Gruppen um Kartentische und Computerkonsolen herum und blockierten an einigen Knotenpunkten den stetigen Fluß des Kommens und Gehens. Die meisten Unteroffiziere trugen normale ockerfarbene VSDK-Uniformen, obwohl ein paar an ihren grau-rot gestreiften Jacken und Hosen als BattleMech-Offiziere zu erkennen waren. Bei dem einen oder anderen von denen, die sich aufgrund der Hitze die Ärmel aufgekrempelt hatten, konnte man grelle Tätowierungen bewundern. Höhere Offiziere trugen wie Ninyu eine schwarze Uniform. Anders als Ninyus nach Nützlichkeitsgesichtspunkten entworfene ISA-Uniform mit ihren zahllosen Taschen und Gurten waren die Offiziersjacken einfach und schmucklos und nur mit Epauletten, Kragenspiegel und dem obligatorischen Kuritadrachen verziert.
    Tai-shu Michi Noketsuna trug eine graue Senshi Uniform und darüber eine wattierte Kampfjacke. Den MechStiefeln des Kriegsherrn fehlte der polierte Glanz der Fußbekleidung eines ordentlichen Offiziers. Er stand mitten in einer Traube ähnlich gekleideter Frauen und Männer. Seine verdammten Ryuken, stellte Ninyu fest. Das überrascht mich nicht.
    Ninyu beschloß, ihrer Unterhaltung zuzuhören. Von Ebene zu Ebene bahnte er sich einen Weg durch das geschäftige Treiben der Zentrale nach unten, indem er schwarzen Jacken auswich und Ockergekleidete und die an ihren roten Kappen kenntlichen Techs ausweichen ließ. Den graugekleideten Senshi begegnete er mit Respekt, der sichersten Art des Umgangs mit Kriegern, die sich für Samurai hielten. Sogar diese nonkonformistischen Ryuken. Gerade, als er sich der Gruppe nachlässig gekleideter Senshi um den Tai-shu näherte, unterbrach sie ein Chu-i mit einer zackigen Verbeugung. »Umfassende Daten von Kessel sind eingespeist, Tai-shu.«
    »Legen Sie die strategische Karte auf Tank vier, und lassen Sie die Truppenprofile auf den neuesten Stand bringen«, befahl Michi.
    »Hai!«
    Michi sagte noch ein paar Worte zu seinen Ryuken-Offizieren, die Ninyu nicht verstehen konnte, weil er noch zu weit entfernt war. Alle bis auf einen machten sich auf den Weg in Richtung Ausgang. Der verbliebene Offizier war Tai-sa Ysabeau Johnson, Kommandantin des Regiments ni. Die aufbrechenden Offiziere achteten darauf, Ninyu im Vorbeigehen nicht zu nahe zu kommen. Er fand die feindseligen Blicke, die ihr nachlässiges Salutieren begleiteten, amüsant, gab aber vor, sie nicht zu bemerken. Er hatte ihren guten Willen nicht nötig.
Er trat näher, und Johnson begrüßte ihn in ihrem angenehmen Kontraalt. »Auf Besichtigungstour, Kerai- san ?«
    »Nur mit den Pflichten beschäftigt, die mir der Kanrei auferlegt hat, Tai-sa.«
Johnson lächelte zögernd, und ihr Blick sprang zu Michi. Der zeigte keine Reaktion, die der ISA-Offizier erkennen konnte. Statt dessen wandte er sich direkt an Ninyu.
»Ihr Rat ist willkommen, Kerai-kun. Aber bitte nehmen Sie davon Abstand, die Offiziere auf ihren Stationen zu stören.«
Ninyu sah Michi lange genug in die Augen, um seiner Verärgerung über den herablassenden Kommentar des älteren Mannes Ausdruck zu verleihen, sagte aber nichts. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Mitte des Saales, wo ein kleiner erhöhter Bereich alle

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