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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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durch das Cockpit wabern. Fuhito mußte mit allen Waffen des Mech gleichzeitig geschossen haben, um das Kühlsystem auf eine derart harte Probe zu stellen. Unter normalen Betriebsbedingungen blieb es in der Maschine dank der hervorragenden Sternenbund-Wärmeaustauscher, die irgendein ComStar-Mechaniker übersehen hatte, kühl. Die Wärmeaustauscher waren wertvoll, aber nicht so wertvoll wie das Befehls- und Kontrollsystem, das anstelle der Maschinengewehre in das fünfundachtzig Tonnen schwere Ungetüm eingebaut war. Das und der zweite Sitz, der Kommandantensitz, machten aus diesem BattleMech eine Maschine, die ihren Namen zu Recht trug. Sie machten ihn zu einem wahren Titanen im Kampf. In dieser Maschine besaß der Kommandant ein mobiles, gut gepanzertes Gehzeug, das sich auf dem Schlachtfeld behaupten konnte. Das vergrößerte Cockpit der Maschine konnte zwei Personen aufnehmen: den Piloten, dessen Aufgabe in der Steuerung des Kampftitan und in der Aufrechterhaltung der Sicherheit seines Passagiers lag, und den Passagier, einem Schlachtfeldkommandanten, der die Hände frei hatte und sich somit um seine wahre Aufgabe kümmern konnte, seine Formationen in der Schlacht zu befehligen. Der Kommandant konnte dieser Aufgabe nachgehen, ohne durch die Steuerung seines Mechs abgelenkt zu werden und ohne den Überblick und die Verbindung zu seinen Einheiten zu verlieren, wenn er unter Beschuß geriet und gezwungen war, sich auf das schlichte Überleben zu konzentrieren.
Nachdem er seinen Streitkräften neue Befehle erteilt hatte, löschte er den Hauptschirm und rief eine Darstellung der gesamtstrategischen Lage auf. Sein Interesse galt allen Planeten, die er in seinen Gegenstoß zur Davion-Invasion miteinbezogen hatte. Diejenigen auf der Kuritaseite der Grenze, wie Fellanin II, Sadalbari und Matar, waren zu Beginn leicht zu nehmen gewesen; die Davion-Besatzer waren durch die unerwarteten Angriffe völlig überrascht worden. Theodore hatte mitten in den Vorbereitungen für ihre eigene Offensive zugeschlagen und viele Feindeinheiten noch auf dem Transport erwischt.
Viel schockierender für die Davions, und insbesondere für ihr Oberkommando, war das plötzliche Auftauchen von Kuritastreitkräften tief in ihrem eigenen Raum gewesen. Planeten wie Cartago, Doneval II und Clovis hatten nicht mit einem Gegenangriff gerechnet, während Davion in den Kombinatsraum vorstieß. Der Abschirmdienst der VSDK, die ISA, der O5S und die wachsamen, aber dennoch hilfsbereiten Angehörigen ComStars befanden sich einmal in völliger Übereinstimmung. Hanse Davion — der Fuchs — war kalt erwischt worden.
Bis jetzt war alles mit der Präzision eines sorgfältig choreografierten Balletts abgelaufen. Sogar die Söldnerangriffe auf Le Blanc, New Ivaarsen und Dobson waren gewinnbringende Operationen gewesen. Der Gegenangriff des Draconis-Kombinats, Operation Orochi, war mit erfreulicher Wirksamkeit und ermutigendem Erfolg vonstatten gegangen. Auf jeder Welt, die das Kombinat angriff, waren starke Streitkräfte gelandet, eine Formation nach der anderen. So hatte es jedenfalls den Anschein gehabt. Jeder Buso-senshi verrichtete die Arbeit einer ganzen Mechlanze. Jede Einheit tat ihr Bestes, nach mehr auszusehen, als sie darstellte. Bataillone verhielten sich wie Regimenter. Hanse Davion mußte zumindest argwöhnen, daß sich das Kombinat viel schneller wiederbewaffnet hatte, als prophezeit worden war. Er hoffte, den Fuchs zu täuschen, indem er ihm mehr Einheiten vorgaukelte, als in Wirklichkeit existierten.
Die offensichtliche Größenordnung von Theodores Gegenangriff war darauf angelegt, den Eindruck zu vermitteln, das Kombinat habe genügend Reserven und ausreichend Vertrauen in seine Verteidigungsstellungen, um mitten in einer feindlichen Invasion eine eigene Großoffensive starten zu können. Sein Ziel war, in Hanse Davion Besorgnis wachzurufen. In ihm den Verdacht zu wecken, sein Geheimdienstapparat habe vollständig versagt. Ihn um das Überleben seines eigenen Reichs fürchten zu lassen. Diese Furcht war es, die den Drachen retten würde.
Theodore spielte mit dem Leben des Drachen, aber er hatte keine Wahl. Die Ressourcen des Kombinats waren praktisch erschöpft. Wenn Operation Orochi scheiterte, würde das Kombinat fallen. Aber wenn er sich damit begnügt hätte, lediglich die Kombinatswelten zu verteidigen, würde das Draconis-Militär schließlich unter dem Druck der mächtigen Davion-Steiner-Kriegsmaschinerie zusammenbrechen. Er setzte

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