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BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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unter den Sternen auch. Der äußere Schein ist sehr, sehr wichtig. Das ist etwas, das zu lernen du entweder nicht willens oder nicht fähig bist.« Nach einer Pause fügte Takashi ruhig hinzu: »Deine Mutter ist auch sehr enttäuscht.«
Theodore biß die Zähne zusammen, um sich eine sarkastische Erwiderung zu verkneifen. Er haßte es, wenn sein Vater Jasmine ins Spiel brachte, um seine eigenen Gefühle zu verbergen. Mit so gelassener Stimme wie möglich, sagte er: »Wenn du für mich heute keine weitere Verwendung mehr hast...?«
Takashi betrachtete seinen Sohn aus berechnenden Augen, während er das Ergebnis der Auseinandersetzung sorgfältig prüfte und abwog.
»Du kannst gehen.«
Theodore drehte sich um und verließ den Raum gemessenen Schrittes, wobei er das Verlangen unterdrückte hinauszustürzen, um von der erstickenden Anwesenheit seines Vaters frei zu kommen. Auf seinem Weg durch das Gebäude ignorierte er die Grüße und Glückwünsche aller, die ihm begegneten. Auf der Treppe vor dem Agate-Pavillon traf er jedoch mit einer Person zusammen, die er nicht ignorieren konnte. Subhash Indrahar klopfte ihm auf die Schulter.
»O-medeto, Sho-sa«, sagte er mit beifälligem Lächeln.
Der Blick, den Theodore dem ISA-Direktor zuwarf, enthielt keinen Dank. »Die ISA hat mich in Kenntnis gesetzt«, zitierte er mit einer Stimme, die voller Schmerz über die neuerliche Ablehnung seines Vaters war. Überwältigt von dem Verlangen zu fliehen, schüttelte er Subhashs Hand ab und rannte die Stufen hinunter.
Während er sich einen Weg durch die feiernde Menschenmenge bahnte, hörte Theodore hinter sich Indrahar seinen Namen rufen.

6
    Weisheit-des-Drachen-Schule, Kuroda, Kagoshima Distrikt Pesht, Draconis-Kombinat
     
    18. Mai 3018
    Sie fanden Theodore auf einer Bank in einem stillen Garten. Zu seinen Füßen lag ein zerknittertes Blatt weißen Reispapiers, das eng mit kalligraphischen Buchstaben beschrieben war.
    Selbst in seiner Verzweiflung machte er auf Constance einen auf romantische Weise stattlichen Eindruck. Das leicht zerzauste Haar und die zerknitterte Uniform verliehen seiner großen, schlaksigen Gestalt genau den richtigen Anflug von Pathos. Kind und Liebhaber zugleich. Welche Frau konnte dem widerstehen? Wenn er doch bloß nicht mein Cousin wäre, sinnierte sie.
    Großtante Florimel war Theodores überstürztes Verlassen des Agate-Pavillon nicht entgangen, und sie hatte Adjutanten hinter ihm hergeschickt, die ihr berichten sollten, wohin er sich wenden würde. Als sie die entsprechende Botschaft erhielt, hatte sie Constance befohlen, von einer bestimmten Computerdatei einen Ausdruck zu erstellen, während sie die ganze Zeit die Behandlung kritisierte, die Takashi seinem Sohn angedeihen ließ. So lange Constance zurückdenken konnte, hatte Florimel schon immer ein liebevolles Interesse für Theodore an den Tag gelegt. Florimel glaubte, es sei ihr Karma, ihm zu helfen und ihn seiner Bestimmung zuzuführen, da er auf ihrem Anwesen in den Außenbezirken Imperial Citys zur Welt gekommen war. Constance war ebenfalls dort geboren, und das schien sie irgendwie mit Theodore zu verbinden, ebenso wie die gemeinsam verbrachte Kindheit am Hofe von Luthien.
    Constance hatte sich bei Theodores Geburt auf Florimels Besitz aufgehalten. Sie war damals erst sieben Jahre alt gewesen und konnte sich an dieses Ereignis, das für Jasmine mit großen Qualen verbunden gewesen war, nur noch bruchstückhaft erinnern. Zu diesem Zeitpunkt hatte Constance die Gerüchte nicht verstanden, die besagten, daß Jasmine keine Kinder mehr bekommen könne.
    Dadurch war Jasmine ihr einziges Kind nur noch kostbarer erschienen, und sie hatte ihn über die Zeit hinaus beschützt und verhätschelt, die für einen Kuritajungen angemessen war. Seine Mutter hatte es jedoch nicht immer geschafft, Theodore von seinem Vater abzuschirmen. Constance erinnerte sich an zu viele Gelegenheiten, wo sie ihren schluchzenden jüngeren Cousin in den Armen gehalten hatte, während er stockend von Takashis Kälte oder unvorstellbarer Grausamkeit erzählt hatte.
    Nun war Theodore an einem Tag alleine, an dem er sich gemeinsam mit seiner Familie und seinen Freunden freuen sollte. Wieder einmal hatte ihn sein Vater abgewiesen. Constance kam das unerträglich vor, aber sie hatte nicht die Macht, etwas daran zu ändern. Selbst Florimel konnte wenig tun. Sie stellte Takashi niemals wegen der Art zur Rede, auf die er seinen Sohn behandelte, sondern protestierte dagegen auf ihre

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