Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen

Titel: BattleTech 09: Ein Erbe für den Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
Vom Netzwerk:
warten.« Loris schaute aus dem Hauptfenster des Kontrollturms von Roccer. Zweitausendfünfhundert Meter entfernt stand das lyranische Landungsschiff Sternschlitten auf dem Landefeld, noch immer erhitzt vom Eintritt in die Atmosphäre. Aus den unterirdischen Hangars hoben sich die Ladegerüste, Skelettfinger, die nach der kugelförmigen Gestalt griffen. Während er zusah, wie die Gerüstspitzen in die dafür vorgesehenen Aussparungen eindrangen, meldete sich der Pilot des Landungsschiffes wieder.
    »Roccer-Kontrollturm, hier ist Sternschlitten. Ladegerüste festgemacht. Bitte um Genehmigung, mit dem Ausladen zu beginnen.«
    »Genehmigung erteilt, Sternschlitten. Willkommen auf Wega. Wir warten schon sehnsüchtig auf Ihren Nachschub.«
    Der Pilot fragte nach dem neuesten Klatsch, aber Loris wurde durch ein blinkendes Dringlichkeitssignal abgelenkt.
    »Einen Moment, Sternschlitten. Ich habe hier etwas Brandeiliges.«
Loris schaltete den Piloten aus und legte das Dringlichkeitssignal auf seine Station. Sein Schirm ortete den Ursprung und zeigte den Alpha-Code an, den das lyranische Oberkommando benutzte, um Botschaften von Feldeinheiten an den stärkeren Sender auf dem Raumhafen von Roccer weiterzuleiten. Roccers Sender hatte genug Energie, um feindliche Störsender überlagern zu können und außerdem Verbindung zu den Kommsatelliten des Planeten. Loris lauschte der Nachricht mit wachsender Besorgnis.
»Sir.«
»Was gibt es denn?«
»Ich habe hier eine Sendung für Oberstleutnant Kincaid an der Wüste-der-Tränen-Front. Generalleutnant Finnan erteilt ihm den Befehl, das Erste und Dritte Bataillon der Garde in den Orbit zurückzunehmen und sich auf eine Kampflandung hinter den Stellungen der Vierzehnten Legion Wega nördlich von De Zerber vorzubereiten. Was soll ich tun?«
»Bestätigen Sie den Befehl, KommTech Loris«, sagte Theodore.
»Sir, Sie wollen doch nicht, daß ich Finnans Befehl weiterleite.«
»Natürlich nicht«, kicherte Theodore. »Bestätigen Sie den Empfang des Befehls durch Kincaids Kommando. Generalleutnant Finnan braucht nicht zu wissen, daß sein Befehl von uns aufgefangen worden ist, anstatt von dem dafür vorgesehenen Empfänger. Außerdem wird es uns bei unseren Plänen helfen, wenn er das schluckt. Leiten Sie alle weiteren Sendungen an die Nachrichtendienstabteilung der Zwölften Legion weiter. Wir wollen die Lyraner in dem Glauben belassen, daß sie noch miteinander reden.«
    »Beruhigen Sie sich, Leutnant. Sie haben viel durchgemacht.«
    »Ich mußte es einfach bis hierher schaffen. Ich muß erzählen ...«
»Das werden Sie auch«, versicherte Brian Kincaid ruhig. Die verstörten, eingefallenen Augen des weiblichen Leutnants konnten nicht über die Schönheit ihrer eurasischen Gesichtszüge hinwegtäuschen. Kincaid unterdrückte den Gedanken. Der Leutnant war aufgrund seiner Flucht durch die Kuritalinien in einem halb zerstörten Mech in ziemlich schlechter Verfassung. Was die Frau jetzt brauchte, war eine professionelle Einstellung ihr gegenüber, keine persönliche. »Trinken Sie erst mal Ihren Kaffee. Ich habe Zeit.«
Sie schob die Tasse beiseite. »Das ist es ja gerade. Sie haben keine Zeit. Wir alle nicht mehr!«
»Wovon reden Sie?«
Die Frau schenkte den anderen Offizieren keinerlei Beachtung. Sie starrte in Kincaids Gesicht, während sie ungläubig den Kopf schüttelte. »Dann bin ich die einzige. Die einzige, die es geschafft hat.«
Sie vergrub das Gesicht in den Händen. Ihr Körper wurde von schniefenden Schluchzern geschüttelt. Kincaid spürte, wie er unter seiner Hand zitterte, die er ihr auf die Schulter legte. Wie er gehofft hatte, faßte sie sich unter seiner Berührung.
»Erzählen Sie, was passiert ist, Leutnant.«
»Wir sind vor Jalonjin eingekesselt worden«, begann sie. Ihre Stimme wurde von den Händen gedämpft, die sie immer noch vor das Gesicht geschlagen hatte. »Generalleutnant Finnan hatte einen Kurita-Deserteur aufgenommen und sich angehört, was er zu sagen hatte. Sein Angriffsplan basierte auf den Informationen, die ihm das Stück Dreck gegeben hat. Es war eine Falle. Die Legion wartete schon auf uns. Wir hatten überhaupt keine Chance. Finnan gab den Befehl, uns paarweise aus dem Kessel herauszukämpfen. Kurz bevor meinem Team der Durchbruch gelang, wurde sein Atlas von mehreren Raketensalven der Schlangen getroffen. Er ... er ist zu Boden gegangen. Ich glaube, er ist tot.«
Kincaid wechselte einen besorgten Blick mit seinem Stellvertreter.
»Oberst Donovan hat

Weitere Kostenlose Bücher