BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
meinem Vater. Hat Andrew nicht gesagt, ihr Vater sei ein jung gefallener MechKrieger gewesen? Sie ist nicht viel älter als ich, also hat sie ihn wahrscheinlich in dem Krieg verloren. Wer weiß?
Er setzte an, ihr sein Beileid über den Verlust auszudrücken, aber irgend etwas hielt ihn zurück. Warte. Du weißt nichts von ihrem Vater. Ein furchtbarer Gedanke kam ihm. Ihr Vater könnte beim Angriff auf Sarna gefallen sein - mein Vater soll die Verteidiger organisiert haben, sagt man. Warte. Versuch erst, sehr über ihren Hintergrund in Erfahrung zu bringen. Wenn du jetzt etwas sagst, machst du alles womöglich nur noch schlimmer. Er beugte den Kopf. »Danke für die Behandlung.«
»Sehen Sie sich Zukunft besser vor«, erwiderte sie ohne eine Spur von Mitgefühl. »Ich will Sie in meinem Hospital nicht mehr sehen.«
25
Basis Schwarze Perle, Sudeten
Mark Tamar, Lyranisches Commonwealth
15. Juni 3050
Ahnungslos bewegte sich der Thor von links über den Holovidschirm. Schnee und Eisbahnen glitzerten an Kopf und Schultern, als er durch den Schneesturm stampfte. Dampf stieg von der rußgeschwärzten Hülle der LSR-Lafette auf der linken Schulter und anderen halbzerschmolzenen Narben empor. Wo der Wind den Schnee gegen die freiliegenden Myomermuskeln am rechten Arm des Thor trieb, zuckten Funken und stieg heißer Dampf empor, wenn der Muskel sich bewegte und die PPK auf der Suche nach Beute von einer Seite zur anderen schwenkte.
Plötzlich explodierte der Schnee rund um den Mech. Schwarze Erde und Panzersplitter wurden in die Luft geschleudert und prasselten herab in den Schnee, als die Mine die Beine des Thor verwüstete. Der riesige Mech taumelte und sank auf ein Knie. Schneeverkrustete Donegal-Mechs umzingelten ihren Gegner und deckten den Thor mit KSR- und Laserfeuer ein. Unter dem fürchterliche Bombardement schwankte der schwere Mech und ging zu Boden . . .
Victor Steiner-Davion sah vom Holovidschirm hoch, als Galen Cox sich in den Sitz auf der anderen Seite des Gangs fallen ließ. »Was ist?« Er schloß seinen Sicherheitsgurt und die Schulterriemen, bevor er mit dem Kopf zum Bug der Raumfähre deutete. »Die Crew wollte sichergehen, daß Sie angeschnallt sind. Wir gehen in etwa fünf Minuten runter.« Er blickte auf die Bilder, die über dem Holovidschirm in der Schottwand vor Victors Sitz liefen. »Glauben Sie, davon können Sie noch was lernen?«
In Victors blauen Augen brannte der Zorn, aber er hielt sich zurück. Es muß möglich sein, noch etwas daraus zu lernen. Die Zwölften Donegal Guards haben uns auf dem Weg aus dem System mit wichtigen Telemetriedaten versorgt. Diese Aufnahmen geben uns einen besseren Blick auf die Angreifer als alles andere, was wir haben. Er zwang sich zur Ruhe und nickte langsam. »Ich hoffe es, Hauptmann. Wenn nicht, sind viele Menschen umsonst gestorben.«
Galen atmete tief durch. »Sir, ich bitte Sie noch einmal, meinen Rücktritt zu erwägen. Auf Ihren Wunsch werde ich mich wegen tätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten zum Kriegsgericht melden.«
Victor betrachtete den hochgewachsenen Mann, dann schüttelte er den Kopf und schnallte sich an. »Ich habe Ihr Gesuch in Erwägung gezogen, Hauptmann, und ich muß mich dafür entschuldigen, daß ich Sie so lange im ungewissen gelassen habe. Ihr Rücktrittsangebot ist abgelehnt.« Er senkte den Blick. »Ich gebe zu, ich habe es Ihnen übelgenommen, wie Sie mich daran gehindert haben, gegen die Eindringlinge auf Trell I mit ins Feld zu ziehen. Aber auf diesem Planet wäre kein Sieg möglich gewesen. Das weiß ich jetzt. Soweit wir wissen, ist der letzte Widerstand gegen die Jadefalken schon vor Wochen zusammengebrochen. Selbst eine frühzeitige Anwendung meiner Pläne hätte daran nichts geändert.«
Victor hob den Arm, um einen Kommentar Galens abzublocken. »Außerdem ist mir inzwischen klar geworden, daß Ihr Handeln die Männer und Frauen der Zwölften Donegal wahrscheinlich zu noch größeren Heldentaten angespornt hat. Nach ihrem Funkverkehr zu urteilen, haben sie versucht, die Aufmerksamkeit der Invasoren auf sich zu lenken. Viele von ihnen sind dabei gefallen. Ich muß alles tun, dieses Opfer zu rechtfertigen. Die Tatsache, daß mein Vater den Dienstweg durchbrochen hat, damit ich an dieser Besprechung teilnehmen kann, garantiert mir keineswegs einen Gefechtseinsatz. Meine Eltern würden es wahrscheinlich vorziehen, mich in einer Stabsfunktion bei den Ersten Kathil-Ulanen zu sehen.
Andererseits könnte mich Morgan zu
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