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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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seinen Knochen nagte. Wenn man sich vorstellt, daß ich acht Wochen an Bord eines Sprungschiffs durchgestanden habe, weil ich mir einbildete, mich würde ein tropisches Paradies erwarten! So kann man Marshdale wirklich nicht bezeichnen. Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich vorgeschlagen, auf Luthien zu bleiben, gleichgültig, wie die Befehle lauten.
    Marshdale, der achte von zehn Planeten, kam nie dicht genug an auch nur eine der beiden Sonnen des Binärsystems, um sich aufzuheizen. Die auf ihn einwirkenden Gravitationskräfte verursachten jedoch ausreichende tektonische Bewegungen, um die Ozeane zu erwärmen. Das hatte die Entstehung von Leben möglich gemacht und erzeugte die dichten Nebelschwaden über der gesamten Weltoberfläche. Wegen der als Nebenerscheinung dieser Schwerkraftfolter anfallenden Erdbeben fielen die Gebäude recht wuchtig, aus, aber da Erdstöße an der Tagesordnung waren, ignorierten die Alteingesessenen sie bis auf die wirklich schweren Beben.
    Shin hielt sich an einem schweren Eichentisch fest, als der Boden unter seinen Füßen wankte. Zum Teufel, selbst ein Landungsschiff in Turbulenzen ist stabiler als dieser Planet. Als das Beben verklang, wurde ihm plötzlich klar, wie müde er war. Hohiro hierher zu schaffen und die ganzen Besprechungen im Anschluß haben mir nicht die Zeit gelassen, zu bemerken, wie hart ich an der Grenze meiner Belastbarkeit operiere. Ich habe meinen Organismus und mein Glück ziemlich auf die Probe gestellt. Und daß ich hier praktisch isoliert werde, paßt mir auch nicht. Ich will wissen, was mit der Invasion ist und wie es auf Turtle Bay aussieht, seit wir abgeflogen sind.
    Jemand klopfte an die schwere Eichentür. »Herein«, bellte Shin verärgert. Beim Anblick des Mannes im Eingang fiel ihm die Kinnlade herab. Er verbeugte sich so tief, daß er fast gegen die Tischplatte schlug und verharrte in dieser Stellung. »Verzeiht, Gunji no Kanrei! Ich wollte nicht unhöflich sein!« Langsam richtete er sich auf.
    Theodore Kurita erwiderte die Verbeugung, dann schloß er die Tür, die von zwei seiner uniformierten Männer bewacht wurde. »Ich habe keine Unhöflichkeit wahrgenommen, Shin Yodama. Die Tür nahm der Stimme auf dem Weg durch das Holz jede Emotion.«
    Shins Nervosität legte sich, und er versuchte zu lächeln. Hätte ich den Tonfall bei Takashi Kurita verwendet, hätte ich Gelegenheit bekommen, es zu bereuen. Theodore ist anders. »Ihr seid sehr gütig, Hoheit.« Shin blickte zu Boden. Er wollte seinen ersten Fehler nicht durch unhöfliches Starren verschlimmern.
    »Was kann dieser unwürdige Diener für Euch tun?«
    Der Erbe des Drachen lächelte und wirkte plötzlich jung. Nur die Narbe über der linken Braue und die Fältchen an den Augenwinkeln ließen sein Alter von dreiundfünfzig Jahren erahnen. Abgesehen von diesen kleinen Hinweisen hätte der großgewachsene, schlanke Mann als MechKrieger seines halben Alters durchgehen können.
    Der Kanrei deutete auf einen Stuhl. »Sie haben mir bereits treuer gedient als viele der Krieger in meinen Diensten.« Er berührte die Narbe auf seiner Stirn. »Sie haben mich ebenso lange begleitet wie diese Narbe. Marfik, Narjha und jetzt Turtle Bay. Sie haben auf jeder dieser Welten genug getan, um die meisten Menschen für ein ganzes Leben zufriedenzustellen. Und nun haben Sie meinen Sohn gerettet.«
    Der Yakuza schüttelte den Kopf. »Vergebt mir, Kanrei, aber ich habe nur meine Pflicht getan. Ich habe meinen kommandierenden Offizier befreit. Jeder andere hätte unter den selben Umständen und mit den selben Möglichkeiten das selbe getan. Lob und Dank gebühren dem Oyabun der Ryagawa-gumi in Edo. Ohne ihn wären Hohiro-sama und ich tot.«
    Ein Schatten schien über Theodores Gesicht zu fallen. »Ich würde ihm danken, hätte ich die Möglichkeit dazu. Unglücklicherweise wurde die Stadt Edo durch ein planetares Bombardement vernichtet. Die Nebelparder entschieden, daß sie eine Bevölkerung, die sich nicht kontrollieren läßt, besser ganz auslöschen. Alles ist zerstört.«
    Vor seinem inneren Auge sah Shin, wie das Schloß des Alten Mannes in einem Feuersturm zusammenbrach, und sein Magen revoltierte bei der Vorstellung. »Wie konnten sie so etwas tun? Wie konnten sie eine Großstadt entvölkern?«
    Der Kanrei schloß die Augen. »Ich weiß es nicht. Meine Quelle sagte, der Parderkommandeur sei sehr arrogant und habe an Edo ein Exempel statuieren wollen.«
    »Ich kann diese Arroganz bestätigen. Ihr habt

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