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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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dann lächelte sie. »Du brauchst nicht darüber zu reden, wenn du nicht willst.«
    Er kaute eine Weile auf der Lippe, dann schüttellte er den Kopf. »Ich muß dauernd an den alten Mann und seine Familie denken. Als ich ihm aufgeholfen habe, hat er mich angeblickt, als wäre ich ein neuer Heiland. Er plapperte mich mit diesem Schwedanisch voll, und ich habe nur gelächelt und ihm hinüber zu seiner Familie geholfen, die um das Feuer stand. Sein Sohn, der mindestens zehn Jahre älter ist als ich, hat mich wie seinen Herrn und Meister behandelt. Er hat übersetzt, was sein Vater über den Kampf erzählte, und aus der Erzählung hätte man meinen können, ich hätte ganz allein ein Mechregiment - für Sie einen Sternhaufen - niedergekämpft. «
    Durch Rannas blaue Augen zuckte ein schnippischer Funken. »Wenn man der Infanterie zuhört, ist das eine Untertreibung. «
    Ihre Bemerkung belebte Phelans saure Miene etwas, aber sie konnte ihn nicht von seinen düsteren Gedanken ablenken. »Die ganze Zeit, während er mein Loblied sang, mußte ich daran denken, wie ich mitgeholfen habe, Ulric diese Welt zu verkaufen. Ich habe ihm die Mittel gegeben, Björn zu unterbieten.«
    »Und damit hast du diesen Menschen mehr geholfen, als du ahnst, Phelan. Die Geisterbären hätten die Drakoner-Stellungen in der Stadt aus der Luft bombardiert, und ihre Piloten geben mehr auf Quantität als auf Qualität.«
    »Das weiß ich, verdammt, aber es macht das Gefühl, ein Judas zu sein, um nichts erträglicher.« Er wandte sich um und starrte in ihre Augen. »Wenn irgendwann jemand die Geschichte der Eroberung Rasalhaags schreibt, werde ich die Rolle von Stefan Amaris, dem Usurpator, haben.«
    Ranna riß ihre Hände los. »Sag so etwas nicht. Du bist kein Judas, und ganz bestimmt kein Amaris. Du hast nicht aus persönlicher Habgier gehandelt.« Sie deutete auf die ausgebrannten Ruinen. »Du hast einen ausgebildeten Krieger angegriffen, um einen Unschuldigen zu retten. Viele der Flüchtlinge haben gesehen, was du getan hast, und viele sind dir gefolgt, als du die Familie dieses Mannes ins Lager geführt hast. Dadurch, daß du dieses Risiko eingegangen bist, hast du vielen Menschen zumindest eine warme Unterkunft verschafft. Sie werden auch Nahrung bekommen, und ihre Häuser werden bald wieder stehen.«
    Sie hob seinen Kopf und sah ihm in die Augen. »Was diesen Leuten zugestoßen ist, wäre mit oder ohne deine Hilfe geschehen. Abgesehen von denen, die sich uns anschließen, wird sich das Leben hier wieder normalisieren. «
    Phelan wandte sich ab. »Das hört sich an, als wäre es eine Ehre, Leibeigener zu sein ...«
Ranna atmete tief ein, dann stieß sie die Luft langsam als feine weiße Dunstwolke wieder aus. »Es gibt viel, was du von uns noch nicht weißt, weil du nur einen Teil unserer Gesellschaft kennst. Du siehst nur die Streitkräfte, weil wir die Speerspitze der Clans sind. Ich kann es dir jetzt nicht richtig erklären, aber du hast recht - zum Leibeigenen gemacht zu werden, ist eine Ehre.
Wer dazu ausgewählt wird, wird Teil unseres Clans, und das ist eine der größten Ehren, die ein Mensch erleben kann.«
Phelan verzog das Gesicht. »Aber ich bin dem Wolfsclan als Eigentum beigetreten, nicht als Person.«
»Du verstehst nicht . . . Es zählt nur eines: Du bist Teil des Wolfsclans.« Frustriert ballte sie die Fäuste.
Phelan erkannte, daß ihre Diskussion im Kreise verlief und nahm ihre Hände in die seinen. »Ich will nicht mit Ihnen streiten, Ranna.« Er zuckte hilflos die Achseln. »Vielleicht habe ich nur Heimweh, nach fast einem Jahr auf Landungsschiffen und Sprungschiffen. Fester Boden unter den Füßen, echte Schwerkraft . . . Selbst diese Möwen mit ihrer rotschwarzen Färbung erinnern mich an meine Einheit.« Er drehte sich um und starrte über das Wasser. »Ich fühle mich so allein.«
Ranna packte ihn an den Handgelenken und zog ihn auf die Füße. »Solange ich hier bin, Phelan Kell, bist du nicht allein. Als Sterncommander habe ich eine Suite im Hotel Kopenhagen erhalten. Komm und teile sie mit mir! Laß mich dir beweisen, daß du im Wolfsclan ein neues Zuhause gefunden hast!«

VIERTES BUCH
DAS HAUPT DER BESTIE
    30
Marshdale, Präfektur Kagoshima Militärdistrikt Pesht, Draconis-Kombinat
    21. Juli 3050
    Shin Yodama packte die Enden des Gürtels und zog die gesteppte Robe fester um seinen Körper. Das Krachen der wütenden Wellen an den Steilklippen und der um den Turm heulende Wind verstärkten die Kälte noch, die an

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