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BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe

Titel: BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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fiel herab, dann schoß sie wieder hoch und traf die Elementarin an der Kinnspitze. Evanthas Augen wurden glasig, und sie kippte nach hinten.
Eine Faust explodierte an Phelans linker Wange, aber er hatte den Kopf schon etwas zurückgezogen, was dem Schlag einiges an Kraft nahm. Seine Rechte schoß vor und traf Vlad in der Magengrube. Der Clansmann grunzte und blieb stehen. Vlads Rechte flog wieder heran, aber Phelan zuckte nach hinten und lenkte sie mit der Linken an seinem Gesicht vorbei. Dann versetzte er seinem Gegner einen rechten Haken. Vlads Nase gab krachend nach, dann versagten seine Beine, und er sank zu Boden.
Phelan fuhr auf dem rechten Fuß herum und blickte die Clansleute an. Links von ihm begann Evantha sich wieder zu regen, aber zu seiner Rechten deuteten nur die rhythmischen Bewegungen von Vlads Brustkorb und das aus seiner Nase rinnende Blut darauf hin, daß Vlad noch lebte. Der Söldner saugte unter Schmerzen kalte Luft durch die zusammengebissenen Zähne und betrachtete den angerichteten Schaden. »Mein Khan, ich habe ihn aufgehalten.«
Ulrics Gesicht war regungslos. »Das hast du.«
Phelan starrte den Rest der Clansleute mit offener Herausforderung an. Einige Infanteristen erwiderten seinen Blick, dann neigten sie den Kopf und blickten zur Seite, als ihre Kameradin vor Schmerzen stöhnte. Einen Moment lang erschien ihm ihre Reaktion seltsam, dann enträtselte er die vielen Bedeutungen dieser simplen Geste. Für diese kriegerische Gesellschaft habe ich beinahe ein Wunder vollbracht. Daß ich einen anderen MechKrieger schlage, ist denkbar, weil ich selbst einer bin. Aber Evantha zu besiegen, deren Spezialgebiet der Zweikampf ist, das ist in der Tat etwas Besonderes. Für sie ist es gleichgültig, daß ich sie überrascht habe - das ist ihr Fehler, denn sie hat mich unterschätzt. In ihren Augen mindert das meinen Sieg um keinen Deut.
Er bewegte die Finger, brachte seine Atmung unter Kontrolle. Er fühlte, wie seine Muskeln zitterten, als die Wirkung des Adrenalins nachließ. Er verbeugte sich tief - aus der Hüfte, mehr auf Kurita-Art als entsprechend irgendeiner Clansitte und wandte sich an den Khan. »Ich bitte um die Erlaubnis, diesen Mann zurück zu seinem Volk zu bringen, Meister.«
Der Khan kniff die Augen zusammen. »Du weißt, daß wir eine Stunde vor Sonnenuntergang abfliegen - etwa gegen 18 Uhr Ortszeit, frapos?«
Der Kell Hound nickte ernst. »Sie wissen, daß ich hier sein werde.« Du mußt mich immer wieder auf die Probe stellen, frapos? Was willst du noch von mir? Ich habe dir mein Wort gegeben, daß ich weder fliehe noch deine Geheimnisse ausplaudere.
Ulric grinste wölfisch. »Ich hatte keinen Zweifel daran.« Er löste seine Armbanduhr und warf Phelan die schwere stählerne Uhr zu. »Hier. Damit du dich nicht verspätest. «
Der Söldner fing die Uhr auf und legte sie um das linke Handgelenk. »Danke.«
Der Khan nickte. »Du bist mein persönlicher Gesandter zu diesen Menschen, Phelan. Überzeuge sie, daß die alten Zeiten vorüber sind. Rede ihnen zu, das Lager aufzusuchen, damit wir ihre Häuser wieder aufbauen können. Es ist zu ihrem Besten.«
Phelan starrte hinterher, als der Khan und sein Gefolge, einschließlich der zwei Elementare, die Vlad und Evantha trugen, weitergingen. Ich verstehe dich nicht, UIric, Khan der Wölfe. Und das macht mir angst. Aber was mir noch mehr angst macht, ist das Gefühl, daß ich dich in garnicht allzulanger Zeit besser verstehen werde, als auch nur einer von uns jetzt wahrhaben will.
    Das Denkmal in Form eines stählernen Ankers, an dem Phelan lehnte, war kalt, aber er bemerkte es nicht. Er starrte über den breiten Oslo. Flußmöwen mit blutrotem Körper und schwarzen Flügeln hingen kreischend über ihm in der Luft. Er wollte einen Stein aufheben und sie verjagen, aber er hatte nicht die Kraft dazu.
    »Was ist los, Phelan?« Ranna überraschte ihn, als sie ihn von hinten an der Schulter faßte. »Es ist nicht leicht, dich aufzustöbern. Ich hätte es kaum geschafft, wenn nicht die Familie, die du ins Flüchtlingslager gebracht hast, mir einen Hinweis gegeben hätte.«
    »Ich denke, ich wollte nicht gefunden werden . . . Nicht gerade jetzt.« Ranna zog sich zurück, aber er faßte ihre Hand. »Nein, so habe ich es nicht gemeint. Es ist nur...«
    Ranna setzte sich neben ihn auf den Sockel des Denkmals. Die eisige Luft hatte ihre Wangen gerötet und ihre Hände kalt werden lassen. Sie gestattete ihm, ihre Hände zwischen den seinen zu wärmen,

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