BattleTech 10: Blut der Kerensky 1 - Tödliches Erbe
wir sie kennen, noch einmal zusammenfassen. In ihrem letzten Vorstoß - den wir als >Dritte Welle< bezeichnen - haben die Nebelparder sechs unserer Welten angegriffen. Es handelt sich dabei um Jeanette, Chupadero, Kabah, Coudoux, Hannover und Albiero. Die Geisterbären haben Schuyler attackiert. Außerdem haben wir unbestätigte Berichte unserer Agenten in der Republik Rasalhaag, nach denen die Clans dort eine beträchtliche Anzahl von Planeten erobert haben, darunter auch die Zentralwelt.«
Shin fühlte sich, als hätte ihm jemand einen Fausthieb in die Magengrube versetzt. Die Clans haben Rasalhaag! Wenn sie in der Lage sind, eine Zentralwelt zu erobern, können wir die Kraft aufbringen, eine gegen sie zu verteidigen? Er blickte auf die Karte des Draconis-Kombinats, die einer der Techs aufgerufen hatte, und sah, daß der Keil der von den Nebelpardern angegriffenen Welten, der in Richtung auf Terra und darüber hinaus verlief, auch Luthien streifte.
Der Kanrei gestattete seinen Zuhörern, sich über die Bedeutung des Falls von Rasalhaag klar zu werden, bevor er weitersprach. »Das einzig Gute daran ist, daß unsere Schätzungen der Mittel und Feuerkraft, die sie gegen Schuyler zum Tragen brachten, darauf hindeuten, daß die Geisterbären an der Eroberung Rasalhaags keinen Anteil hatten. Obwohl Schuyler die erste unserer Welten ist, die dieser Clan erobert hat, brauchen wir zumindest auf kürzere Frist nicht zu befürchten, daß die Waffenfabriken von New Oslo gegen uns eingesetzt werden.«
Hohiro sah zu seinem Vater auf. »Kanrei, konnte irgend jemand diese Clans identifizieren?«
Theodore schüttelte den Kopf. »Ihre Identität bleibt ein Rätsel. Es gibt eine Reihe von Theorien zu dieser Frage, die jedoch sämtlich unbefriedigend sind. Eine Spekulation geht dahin, daß ihre Verwendung von BattleMechs die Rückkehr der Sternenbundarmee bedeutet. Diese Theorie muß jedoch gegen die Realität eben dieser BattleMechs gewertet werden, die allen Maschinen der Sternenbundzeit überlegen sind. Außerdem besteht Grund zu der Frage, warum die Invasoren die Nachfolgerstaaten angreifen, wenn sie tatsächlich die Nachfahren von Kerenskys Truppen sind?
Wie wir gesehen haben, schlagen die Clans hart zu und ziehen schnell weiter. Viele glauben, sie seien nur die Vorhut einer riesigen Völkerwanderung, die auf die Nachfolgerstaaten zukommt, etwa nach Art der Barbareninvasionen, die vor zwei Jahrtausenden Teile Terras überschwemmten.
Lange bevor Stefan Amaris den letzten Ersten Lord des Sternenbunds ermordete, war die Innere Sphäre schon von Peripheriestaaten umgeben. Manchmal erfuhren wir nur durch Zufall von ihrer Existenz. Es ist daher möglich, daß eine oder mehrere andere Nationen jenseits der uns bekannten Reiche existieren. Die Idee, daß ein Führer nach Art eines Dschingis Khan eine Anzahl kleinerer Staaten vereinen oder erobern und aus ihnen eine Armee schmieden könnte, die in der Lage ist, die Innere Sphäre zu überfallen, erscheint nicht allzu weit hergeholt. Zumindest geht sie von einer menschlichen Herkunft dieser Horden aus, was ich jeder Fremdrasse vorziehe.«
Shin hob den Kopf. »Und wenn die Invasoren eine andere intelligente Lebensform darstellen?«
Der Kanrei lächelte müde. »In diesem Fall beruhigt mich die Tatsache, daß Sie bei Ihrem Angriff auf Kurushiiyama einige von ihnen töten konnten.« Er blickte sich um. »Das ist nur ein Beispiel dafür, daß man den Gegner mit unseren Waffen schlagen kann. Sie sterben ebenso wie wir.«
Auf einen kurzen Blick Theodores hin betätigte einer der Techs ein paar Tasten. Das Hologramm zeigte nebeneinander Karten von Hannover und Albiero. »Die Garnisonen auf Hannover und Albiero haben für die Auseinandersetzung mit den Invasoren andere Befehle erhalten, als bisher üblich. Als die Invasoren unsere Garnisonskommandeure fragten, welche Einheiten sie zur Verteidigung aufbieten konnten, haben unsere Garnisonen entweder die Aussage verweigert oder den Invasoren
- gemäß unserer Tradition - einen kompletten und detaillierten Bericht der stolzen Geschichte ihrer Einheiten gegeben. In beiden Fällen griffen die Nebelparder in ausreichender Stärke an, um unsere Truppen in kurzer Zeit zu überwältigen. Die einzigen Einheiten, die ungewöhnlich gut abschnitten, waren neugegründete Regimenter, deren Geschichte nichts über das Kaliber ihrer MechKrieger aussagte.«
Er blickte zu Asano. »Diese Einheiten wurden nach den Methoden der Genyosha und Ryuken ausgehoben und
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